Autor: John Ball, Romantruhe, August 2024
Erstveröffentlichung: Der Lord Nr. 8, Autor: John Ball, A. Erber Verlag, ca. 1976
Text auf der Rückseite:
Woran starb Joanna Hepleworth? An einem Unfall, wie es in den Akten von Scotland Yard steht? Oder wurde sie ermordet, wie der Lord glaubt? Joanna Hepleworth arbeitete als Sekretärin in der Produktionsabteilung der Delta Plutonium Limited. Und dort, wo mit einem der gefährlichsten Stoffe dieser Welt hantiert wird, ist manches faul, wie der neue Arbeiter bald feststellt, der eigentlich Rob Jones heißt und im Dienste des Lord steht …
Der Lord bestellt Chefinspektor Maugham zu sich nach Schloss Goonhilly. Es ist fast Mitternacht, BBC und ITV haben schon lange ihr TV-Programm für den Tag beendet, aber Sir Edward zeigt ihm aus unbekannter Quelle auf dem TV-Gerät, wie eine junge Frau vor einem Jahr mit ihrem Auto tatsächlich ums Leben kam. Maugham überredet Superintendent Russel, den bereits abgeschlossenen Fall wieder aufzunehmen.
Russel hat derzeit wenig Erfolg: Die Ermittlungen gegen Dr. Morton laufen ins Leere, dem als Massenmörder gesuchten Grimsby kann nichts nachgewiesen werden. Höchste Stellen in der Regierung stehen hinter Morton und eine verschärfte Überwachung ist unmöglich, obwohl Quester sich bereits kurz vor der Enttarnung von Mortons dunklem Geheimnis wähnt. (S. 12)
Rob Jones verwirft schließlich die Überlegung, Dr. Morton oder Grimsby wegen seiner guten Kontakte zur Londoner Unterwelt bei diesem Fall hinzuzuziehen. (S. 14)
Rob Jones kontaktiert Karen King, eine alte Bekannte, die Joanna Hepleworth sehr ähnlich sieht. Der Lord geht unorthodox vor, zwei Bosse von Delta Plutonium sowie die zwei Mörder von Joanna Hepleworth mit einer Entführung und Kostümierungen mürbe zu machen: Rob Jones erhält verkleidet einen Job in der Firma und kundschaftet sie aus, Karen übernimmt verkleidet die Rolle einer „wiederauferstandenen“ Joanna, Maugham bekommt verkleidet einen Job als Buchhalter in der Firma, wird aber durchschaut und auf ihn wird geschossen – aber dank dem Lord können ihm die Kugeln nichts anhaben. Der Lord selbst spielt dann verkleidet den Chefinspektor und noch weitere Rollen, bis die Gangster alles gestehen: Radioaktives Material wurde leichtsinnig verscherbelt, viele Arbeiter waren strahlenverseucht und im Akkord auf einem Friedhof vergraben; Joanna Heplewoth war hinter die Sache gekommen und musste sterben.
Rob Jones ist von den Fähigkeiten des Lords etwas überwältigt: Falls sich dessen Charakter nur etwas zum Bösen änderte, würde er zum Monstrum und Dr. Mortons Experiment mit der Zellteilung wäre misslungen. Er müsste in dem Fall Morton davon berichten und dieser würde dann den Lord für immer zu sich nach Brighton holen. (S. 55)
Wie viele Der-Lord-Romane beginnt auch dieser mit einer vielversprechenden Idee und ist unterhaltsam geschrieben, aber nach spätestens 15 bis 20 Seiten plätschert die Handlung so unaufgeregt dahin, dass sicher auch herzkranke Snowflakes in der Bundesprüfstelle darüber eingenickt sind. Dass alle Hauptfiguren ständig und zum Teil wochenlang in Maske agieren, wirkt in dieser Story etwas überstrapaziert.