Welcher Verlag hat jetzt eigentlich die Rechte an den alten Romanen von Richard Wunderer? Ursprünglich erschienen seine Romane ja bei Bastei im alten GK, dann aber gab es bei der "Romantruhe" die Reihe "Geschichten aus der Gruselgruft", in der meines Wissens ausschließlich die alten Wunderer-Romane aus dem GK abgedruckt wurden.
Die "Geschichten aus der Gruselgruft" dürfte es mittlerweile nicht mehr geben, zumindest laut Homepage der Romantruhe. Dafür erscheinen aber nach wie vor Wunderer-Romane im "Geister-Schocker", beispielsweise "Das Totendorf" oder "Unter dem Galgenbaum".
Wie geht so was? Hat da Bastei nur die Rechte an bestimmten Romanen, die Rechte an anderen Romanen aber die Romantruhe? Üblicherweise liegen doch die Rechte an allen Romanen eines Autors beim selben Verlag, zumindest an allen Romanen aus einem bestimmten Genre.
Nach meinem Wissen gibt es keine Familienangehörigen mehr von Richard Wunderer, der 2009 verstorben ist. Die Rechte an seinen zahlreichen Romanen zu den ebenso zahlreichen Serien und Reihen werden bei den entsprechenden Verlagen liegen, und wenn es keine Erben gibt, werden die Verlage sich die Nachdruckhonorare wohl sparen können. Der Verdacht drängt sich auch auf, nachdem vom reloadeten Gespenster-Krimi zwei von vier Romanen von Richard Wunderer stammen. Was mich in diesem Zusammenhang "wundert": Dass Kelter stets dieselben Geister-Krimis auf den Markt geworfen hat und sich nie Gedanken über eine Neuauflage von Richard Wunderers grandioser Serie "Monstrula" mit Jack Callum gemacht hat.
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Zitat:
Original von Olivaro
... und sich nie Gedanken über eine Neuauflage von Richard Wunderers grandioser Serie "Monstrula" mit Jack Callum gemacht hat.
Einige Monstrula-Romane habe ich damals gelesen, aber davon ist mir keiner in guter Erinnerung geblieben. Aber das ist schon einige Jahrzehnte her. Vielleicht würde ich es heute anders beurteilen.
Was mich immer noch interessieren würde: Warum heisst die Serie eigentlich "Monstrula"? Ich kann da nach wie vor keinen Bezug von den Romaninhalten zum Titel herstellen, wie es z.B. bei "Macabros" der Fall ist. Bei dem Namen "Monstrula" denke ich eher an eine Frau, die sich in allerlei Monster verwandeln kann (wie z.B. die Außerirdische in der TV-Serie "Mondbasis Alpha 1" damals. Kennt die noch jemand?). Aber der Titel-Schriftzug sieht schon ansprechend aus.
Ach ja, wer erinnert sich nicht an Maya
__________________
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
__________________
Zitat:
Original von woodstock
Ach ja, wer erinnert sich nicht an Maya
Das war also eine "Mons-Trulla".
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
__________________
Zitat:
Original von Horror-Harry
Zitat:
Original von Olivaro
... und sich nie Gedanken über eine Neuauflage von Richard Wunderers grandioser Serie "Monstrula" mit Jack Callum gemacht hat.
Einige Monstrula-Romane habe ich damals gelesen, aber davon ist mir keiner in guter Erinnerung geblieben. Aber das ist schon einige Jahrzehnte her. Vielleicht würde ich es heute anders beurteilen.
Ich leihe mir einfach mal meinen Beitrag aus der "Monstrula"-Abteilung hier im Forum aus:
Die ersten etwa 25 Romane sind für mich zeitloses Gruselvergnügen, und der grafierende Wendepunkt in der Serie war die Bildung des Teams aus Jack Callum, Harry Parker, Sin Tao und Chefredakteur Mills. Wobei ich vor allem Sin Tao nicht als Bereicherung, sondern als eher nervig empfunden habe, schon wegen ihrer penetranten Art, sich Harry (der mich wegen seiner Harmlosigkeit nicht gestört hat) und Jack aufgedrängt zu haben. Natürlich hatte ein Romanheld beweibt zu sein, und nur elf Wochen nach dem Ende von Jack Callums Erlebnissen stellte Wunderer seinem anderen Serienhelden Rick Masters eine Frau zur Seite; aber auch Hazel Kent blieb stets nur blasse Staffage.
Recht bald hat sich für mich beim Geister-Krimi herauskristallisiert, dass Richard Wunderer als einer der wenigen Autoren verstand, das zu schreiben, was man als Käufer unter dem Signet Gruselroman erwartete und lesen wollte. Im Rückblick bin ich erstaunt, dass die Reihe Geister-Krimi sich so lange Jahre halten konnte, aber vermutlich hatte Kelter keine allzu großen Auflagenstärken - und auch Erwartungen daran. Und die Sachen sind bekanntlich auch oft genug auf den Markt geworfen worden.
Mit dem eingangs erwähnten Team verlor Jack Callum seine Tragik und die hilflose Ohnmacht, mit der er früher dem Treiben der Dämonen oft hilflos beiwohnen musste. Mit der vermehrten Internationalität seiner Einsätze verflachte die Eindringlichkeit und Intensität der, sagen wir mal, fünfundzwanzig Bände, was auch dem Umstand geschuldet war, dass der Fluch, der auf Jack lastete, kaum noch Erwähnung fand oder handlungsrelevant war. Die Grausamkeiten, die noch heute sehr erstaunen, habe ich nie als reinen Selbstzweck gesehen, sondern als Ausdruck für die Gnadenlosigkeit der dunklen Mächte und Dämonen.
Was Wunderers Romane so auszeichnet, ist dieser fast totale Verzicht auf das übliche Inventar von Gruselromanen. Da gab es keine Wagons voller Ghouls oder Vampirhorden, sondern diese kaum (an)greifbaren Mächte oder Flüche aus vergangenen Zeit, wo selten Holzpfähle, Bumerangs oder Amulette helfen. Und es ist Wunderer hoch anzurechnen, dass er der Versuchung widerstand, Jack mit einer Art Allzweckwaffe auszustatten, um sich selbst das Autorenleben leichter zu gestalten. Jacks Platinring fand, wie seine frühen Freundinnen auch, ein jähes und unerwartetes Ende.
Stichwort "Ende". Abschließend also möchte ich für mich behaupten, dass auch die..hmmm...weniger gelungenen Romane dieser Serie immer noch einen gewissen Lesegenuss bieten, gerade im direkten Vergleich mit der Schwesterreihe aus demselben Verlag. Auch wenn die späten Romane mitunter konzeptionslos und erstaunlich harmlos (immer im Vergleich mit der Frühphase der Serie) daherkommen, hat mir vor allem der Stil von Wunderer gefallen und der Verzicht auf allzu aufgesetzt wirkende und zeilenschinderische Action-Szenen. Es stand meist das Bestreben (auch bei Rick Masters) im Vordergrund, den Ursprüngen des unheimlichen Treibens mit Verstand und Überlegung auf den Grund zu gehen und so die Spannung zu erzeugen.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Zitat:
Original von Olivaro
... und der Verzicht auf allzu aufgesetzt wirkende und zeilenschinderische Action-Szenen. Es stand meist das Bestreben (auch bei Rick Masters) im Vordergrund, den Ursprüngen des unheimlichen Treibens mit Verstand und Überlegung auf den Grund zu gehen und so die Spannung zu erzeugen.
Bei einem Roman weiß ich noch, dass der Roman so endete, dass Jack einfach an einer Klippe einen Weg runterstieg und dort ein Skelett fand. Und so wurde der Spuk beendet. Kein finaler Endkampf oder etwas ähnliches. Da sitzt man dann nur da und fragt sich enttäuscht: "Das war alles?? Kein Showdown - nichts?" Eigentlich sollte die Spannung zum Schluß hin doch gesteigert werden.
(Aber wie Wunderer auf den Namenstitel der Serie kam, ist wohl nicht bekannt?)
__________________
Zitat:
Original von Horror-Harry
Aber wie Wunderer auf den Namenstitel der Serie kam, ist wohl nicht bekannt?
Ob das Kunstwort, das der Serie ihren Namen gab, von Richard Wunderer, M.R. Heinze oder Redakteur Spanke stammt, ist nicht übermittelt.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Es gibt seit geraumer Zeit in der Reihe "Geister-Schocker" (Romantruhe) Nachdrucke von Richard Wunderer. Unter dem Pseudonym Bob Collins erscheinen sowohl Einzelromane aus dem Gespenster-Krimi wie auch Nachdrucke aus der Serie Monstrula. Allerdings erschien unter diesem Pseudonym auch eine Neuausgabe des Romans "Spuk im Alpenschloß" (SGK 115) von Theo Dombrowski unter dem Titel "Spuk um Gruselschloss".
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Hallo liebe Freunde,
die Rechte an sämtlichen Männer-Romanen von Richard Wunderer liegen seit Ende 2009 bei Romantruhe-Buchversand, da wir diese komplett aufgekauft haben.
Das ist auch den Verlagen Bastei und Kelter bekannt.
Wir werden die Romane von Jack Calum (Monstrula), Rick Masters und den abgeschlossenen Einzelromanen aus der Serie GESPENSER KRIMI regelmäßig in unseren Serien neu veröffentlichen.
Gruß
Joachim Otto