Wenn es eine Serie gibt, die ich ohne Qualitätsverlust von der Kindheit ins Erwachsenenalter mitgenommen habe, so ist das "Das Gold am Krähenberg", eine schwedische Serie in sechs Teilen aus dem Jahr 1969. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte 1971, eine Wiederholung 1974 - jeweils im ZDF; danach noch in einigen Regionalsendern. __________________
Die Handlung spielt im schwedischen Granhyttan zur Weihnachtszeit während der Vorbereitung der Weihnachtsaufführung in der Schule. Unter den Schülern befindet sich auch Staffan, der von seinem Großvater die Geschichte seines Urgroßvaters erzählt bekommt, der am nahe gelegenen Krähenberg Gold gefunden hatte und am gleichen Abend ermordet wurde. Bald darauf macht Staffan mit seinen Freunden aus der Aufführung einen Skiausflug in das verlassene Bergwerk am Krähenberg, das sie auch betreten, um bald darauf durch merkwürdige Geräusche und Begebenheiten erschreckt zu flüchten. Nachdem sie etwas zur Ruhe gekommen sind, fällt den Freunden auf, dass Staffan sich nicht unter ihnen befindet. Der hatte sich unbemerkt von der Gruppe abgesetzt, und, immer noch mit der Geschichte des Langen Erik und seinem unseligen Goldfund im Hinterkopf, durch den verschneiten Winterwald streift, begleitet von den Rufen der Krähen. Auf seinem Gang durch vereiste Felsenhöhlen findet er dann tatsächlich einen Goldklumpen, und dieser Fund löst eine Reihe von aufregenden und auch unheimlichen Geschehnissen aus.
Regisseur Leiff Krantz führt seine jugendlichen Darsteller sehr natürlich durch die Serie, eine Gabe, die auch seinen Kollegen Lasse Halström und vor allem Olle Hellbom eigen war. Obwohl es im Prinzip um kriminelle Machenschaften und Juwelenraub geht, tritt diese Thematik erst ganz zum Schluss in den Vordergrund. Die wahren Hauptdarsteller sind jedoch nicht die Kinder, sondern die Schauplätze um den Krähenberg, das unheimliche Bergwerk, das verschneite Granhyttan, der verschneite Wald mit seinen eingefallenen Stollen und Felsengebilden. Das ist so eindrucksvoll fotografiert, dass man sich beim Betrachten genüsslich in seinen sicheren Fernsehsessel drückt. Der Darsteller des Staffan, der auch im realen Leben Staffan (Hallerstam) heißt, ist unter anderem in zwei "Pippi-Langstrumpf"-Filmen und einer Episode der "Schaurigen Geschichten" (1975) zu sehen.
Und wenn die Redewendung nicht schon bis zum Erbrechen verwendet worden wäre, würde ich jetzt schreiben, dass "Das Gold am Krähenberg" bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat - also schreibe ich das erst gar nicht (obwohl es natürlich stimmt).
Auch heute noch weckt bei mir das Rufen von Krähen im Winter sofort die Erinnerung an diese zeitlose Serie.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Kann ja kaum ein Zufall sein: Vor einer Woche habe ich angefangen, die Serie auch noch einmal zu schauen. __________________
Es bleibt einfach ein faszinierendes Stück Fernseh-Erleben, das sich auch in Jahrzehnten noch nicht abgenutzt hat. Und auch wenn vielleicht ein Teil des kindlichen Zaubers mittlerweile verflogen sein mag, es tut gut sich quasi per Knopfdruck wieder in das winterlich verschneite Granhyttan versetzen zu können um den spannenden Geschehnissen beizuwohnen.
Noch in Ergänzung zu Olivaros Beitrag:
Jede Folge wird mit einem kurzen Monolog des Großvaters eingeleitet (allein, um schon einen kleinen Überblick der bisherigen Handlung zu geben). Besonders schön, dass für die deutsche Synchronisation hier Erik Jelde eingesetzt wurde, denn der ist mit seiner tiefen, knarzigen Großvater-Stimme einfach goldrichtig für diese Sprechrolle besetzt.
So, und jetzt geht's vor den Fernseher - der letzte Teil wartet auf mich
"Rosebud" C.F.Kane
Für die Feiertage schon herausgelegt... __________________
In der deutschen Fassung singt Thorstein Bergmann diesen Text:
Sinkt die Sonne und es dunkelt,
ist nicht alles Gold, was glänzt.
Mit dem Leuchten, das dann funkelt,
hat die Nacht ihr Haupt bekränzt.
Golden blinken tausend Sterne,
die sie sich ins Haar gesteckt.
Und mit Silber nah und ferne
hat der Mond den Fluss bedeckt.
Ich besitze zwar eine MP3-Datei, die ich aber wegen ihrer Größe hier nicht posten kann.
Und auch dieser Film gehört (neben den Nüssen für Aschenbrödel) für mich zur Weihnachtszeit:
https://www.youtube.com/embed/yPmINad9RtM
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Neee!!! Ist nicht wahr! MEINE WEIHNACHTSSERIE! Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Buchvagabund am 07.08.2018 08:51.
Ich hab die als Kind so geliebt. Die lief in den 70ern bei uns 2 oder 3 Jahre hintereinander im Dritten Programm (Bayern), dann hab ich sie nie wieder gesehen.
Seit die DVDs da sind, liegen die bei mir jedes Weihnachten in der 4. Adventswoche im DVD-Player. Genau wie bei dir, Olivaro. Mensch, wir alten Säcken... schlimm...
Das Titellied ist großartig. Kann ich sofort mitsingen. Ich überlege, ob ich eine MP3 schicke wo ich... ähh, nein, besser nicht.
Und sonst gehört zu Weihnachten für mich auch noch irgendeiner der früheren Abenteuer-Vierteiler... am besten... der Tom Sawyer...
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Zitat:
Original von Buchvagabund
Neee!!! Ist nicht wahr! MEINE WEIHNACHTSSERIE!
Mensch, wir alten Säcken... schlimm...
Und sonst gehört zu Weihnachten für mich auch noch irgendeiner der früheren Abenteuer-Vierteiler... am besten... der Tom Sawyer...
Gar nicht schlimm! Und gar nicht alte Säcke! Außerdem: Wir sind gar nicht alt, wir sind nur schon etwas länger jung...
Stimmt zu Weihnachten gehört eigentlich auch jedes Jahr ein Adventsvierteiler
Letztes Jahr war es Michael Strogoff , aber am liebsten eigentlich Die Schatzinsel . Wiewohl der Tom Sawyer natürlich auch edel ist
"Rosebud" C.F.Kane
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Zitat:
Original von Waldfee
Zitat:
Original von Buchvagabund
Neee!!! Ist nicht wahr! MEINE WEIHNACHTSSERIE!
Mensch, wir alten Säcken... schlimm...
Und sonst gehört zu Weihnachten für mich auch noch irgendeiner der früheren Abenteuer-Vierteiler... am besten... der Tom Sawyer...
Gar nicht schlimm! Und gar nicht alte Säcke! Außerdem: Wir sind gar nicht alt, wir sind nur schon etwas länger jung...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Alle Jahre wieder...ist angerichtet: __________________
https://www.youtube.com/embed/Ytr0qVb91kM
Update:
Gestern Abend erst ist mir aufgefallen, wie sorglos damals in Kinderserien noch geraucht worden ist. Der alte Liss raucht, Staffans Großvater und Uwe und Sinje auch - wobei speziell Sinje geradezu provokativ animierend den Rauch direkt in die Kamera bläst.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Und hier gibt es das Lied in der deutschen Fassung zu hören (zumindest die erste Strophe davon): __________________
https://www.retro-tv.de/folge-77:3
ab 1:20 Minuten
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene