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Geschrieben von Das Gleichgewicht am 16.08.2020 um 13:44:

Zitat:
Original von Sinclair
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Zitat:
Original von Sinclair
Na ja nicht ganz gelungen. Die Frage nach Rasputin, der gerade erst vernichtet wurde ist dumm und passt überhaupt nicht in den Roman. Mir ist schleierhaft wie es dazu kommen konnte. Solche Fehler passen eigentlich eher zu Jason Dark aber nicht zu IRH.Kopfkratzen Kopfkratzen


Dazu nochmal. Rasputin ist zwar tot. Aber in seinem "Abschiedsband" fragt sich John doch, ob Anhänger von ihm überlebt haben. Die wären immer noch ziemlich gut vernetzt und so ein Mädchenhändlerring passt ganz gut zu ihnen.

Chandra würde ich jetzt mal raus nehmen, die erscheint mir nicht wie eine Figur, die an kriminellen Aktionen Interesse hat und sowas organisiert.


OK. Nur wenn es um Rasputins Diener geht müsste John nach diesen Fragen und nicht nach Rasputin selber. Das mögliche überlebende Anhänger um Rasputins Erbe weiter kämpfen, davon gehe ich auch stark aus. Chandra kann nicht organisieren und die Führung übernehmen? Das würde ich nicht unterschreiben. Ich denka mal, man solte Chandra nicht unterschätzen. Buch Urks


Ich denke, die hat einfach kein Interesse an einer Führungsrolle und ist eher die Solo Frontkämpferin. Oder dass sie überhaupt Interesse an Rasputin hat. Ich habe nicht alle Hillberg-Romane gelesen, doch was bindet sie an die Organisation?

Die wird jetzt eher weiter versuchen, Karina zu killen. Einfach aus persönlichem Rachedurst, weil es ihr gelungen ist, sie gefangen zu nehmen. Sowas lässt sich eine Chandra nicht bieten!

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Geschrieben von Sinclair am 16.08.2020 um 19:37:

Was bindet Chandra an die Organisation? Ich würde sagen in erster Linie vielleicht ein gesicherter Rückzugsort und die Möglichkeit durch eine starke Organisation im Rücken ihre Gegner unter Umständen effektiver bekämpfen zu können.

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Geschrieben von lessydragon am 17.08.2020 um 00:47:

ich bin mir auch noch nicht sicher, ob die Sache schon so ganz vom Tisch ist, kamen ja schon oft genug die Geister/Seelen zurück oder ein Erbe...

LG Lessy Daumen_hoch Alt

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Geschrieben von Sinclair am 17.08.2020 um 13:44:

Zitat:
Original von lessydragon
ich bin mir auch noch nicht sicher, ob die Sache schon so ganz vom Tisch ist, kamen ja schon oft genug die Geister/Seelen zurück oder ein Erbe...

LG Lessy Daumen_hoch Alt


Auch das liegt in der Tradition der Serie. Egal ob man es mag oder nicht. Urks

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Geschrieben von Das Gleichgewicht am 17.08.2020 um 17:01:

Tja
Abwarten und JS lesen. großes Grinsen

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Geschrieben von JohnSinclairFanClub am 18.08.2020 um 08:05:

Mir hat dieses Heft "SEHR GUT" gefallen.
Ich fand die Geschichte unheimlich und spannend. Gerade die "Vorgeschichte" - die ja eigentlich gar nicht so richtig eine war. Die ganze Story war irgendwie ein Stück, aber der Anfang hatte etwas von einer alten Gruselgeschichte.

Ich mochte das Setting: Wälder & Sumpf in Polen, altes Internats-Kloster.
John taucht erst spät in der 2. Hälfte auf, und obwohl ich mich manchmal gefragt habe wo er denn bleibt, hat es mich im Endeffekt nicht gestört. Die Geschichte war super konstruiert und meiner Meinung nach für einen Sinclair-Roman schon ziemlich komplex. Das soll jetzt nicht heißen, dass es nur einfach gestrickte Storys im Sinclair-Universum gibt, aber die Serie ist doch im allgemeinen dafür bekannt "leicht zu lesende Gruselkost" zu sein, bei der man abschalten kann und nicht megaviel überlegen muss. Das dies nicht immer so ist, beweisen die neuen Autoren ja immer wieder. Ich find es alles toll.

Diese Geschichte hat viele intelligente Passagen: So habe ich mich z.B. am Ende gefragt, ob es tatsächlich sein kann, dass die 16-Jährige Milena an einem Gendefekt leidet und keine Gerüche wahrnehmen kann... das kam so aufgesetzt daher, als wenn der Autor schnell eine logische Lösung zaubern musste. Ich habe dazu die ersten 25 Seiten nochmal gelesen und finde KEINE Beschreibung, in der darauf hingewiesen wird, dass Milena mal "etwas riecht". Das bedeutet, der Autor hat hier meiner Meinung nach bewusst auf diesen athmosphärischen menschlichen Sinn verzichtet. Das Thema "Gestank" ist bei Ghouls ja omnipräsent, aber wird in keiner Schreibweise in Bezug auf Milena erwähnt. Es wäre schon fast verwunderlich, wenn das aus Versehen passiert ist, denn es gibt ansonsten genug "Geruchs-Szenen" mit anderen Charakteren.
Das fühlt sich irgendwie schlau durchdacht an.

Zum Thema "Ghouls" selber kann man ja allgemein sagen, dass diese Art Monster keine 100% klare Definition hat. Klar hat jeder seine Vorstellung, aber so einfach wie bei einem Werwolf oder einem Vampir ist es dann doch nicht. Die Merkmale sind relativ "schwammig" großes Grinsen (im wahrsten Sinne des Wortes) und somit finde ich, kann man als Autor auch gut damit spielen.
(Die Figur auf dem Cover passt aber auch für mich nicht so richtig ins Setting smile )
Aber aus diesem Grund habe ich es für mich zugelassen, dass es auch Ghouls mit "Gefühlen" geben kann (so wie auch Vampire & Werwölfe schon mit ähnlichen Eigenschaften ausgestattet wurden). Das ist zwar insgesamt sehr ungewöhnlich, aber irgendwie auch etwas Neues und Mögliches. Vielleicht gibt es dazu ja irgendwie irgendwann noch einen Hintergrund oder einen Bezug.

Der Background um Milena selbst und auch die Polenmafia haben mir auch sehr gut gefallen. Natürlich ist der Zufall hier enorm, aber auch da halte ich es für möglich und finde, dass gerade das Umfeld von Milena und sie selbst gar nicht so eine Seltenheit sind.
Für die Geschichte insgesamt ist es wohl doch ein wenig viel und weniger hätte gereicht. Trotzdem ist das für mich alles klasse inszeniert.

Den Wink in Richtung Rasputin fand ich gut. Mir kam es menschlich vor, dass John daran zuerst gedacht hat, denn diese Bombast-Story ist ja quasi noch nicht lange her und Polen liegt nicht weit von Russland entfernt. Außerdem kommt dadurch ein Fluss zustande, also eine Art roter Faden im Sinclair-Universum. Mich freut es wenn die Autoren das machen und somit auch vergangene Geschichten wieder in Erinnerung rufen und diese nicht ignoriert werden.

Die Beschreibungen der Umgebung, die Gefühle und die ganze Athmosphäre (Sumpf, Nebel,... der Steg...), das fand ich total super.

Was mir weniger gefallen hat war das "megamenschliche" von John zum Schluss. Klar, der Roman war blutig und hart und es war ziemlich heftig was mit dem Mädchen passiert ist, aber dass John sich deswegen in den Schlaf heult passt mir nicht so recht ins Heldenbild eines John Sinclair. Natürlich darf er menschlich sein, aber da ging die Beschreibung ein wenig zu weit für mich.
(Ich erinnere mich an den Film Armageddon mit Bruce Willis. Der Typ war für mich einer der absolut härtesten Schauspieler und in der Szene als ihm die Tränen kamen war das für mich beendet... Ein Bruce Willis weint einfach nicht! Nein Nein Nein! großes Grinsen )

Das Cover sieht eigentlich cool aus. Klar, das Sumpfmonster passt nicht richtig zur Story und wirkt aufgesetzt ohne weiter bearbeitet worden zu sein. Aber wieviele Bilder von Ghouls gibt es? Ich denke es ist ziemlich schwierig ein Cover zu finden, auf dem ein Ghoul abgebildet ist, der jeden in die Meinung passt. Trotzdem ist es halt ein wenig verwirrend wenn man sich das Cover anguckt und dazu den Titel liest.

Die Kurzgeschichte zieh ich mir mal rein, wenn ich den nächsten Roman am Start habe. Also jetzt großes Grinsen


Geschrieben von Koboldoo am 18.08.2020 um 12:38:

Ein einfacher "Monster-der-Woche-Roman" schaffte es mich von der ersten bis zur letzten Seite "Top" zu unterhalten. Natürlich rufen die "Gefühle" der Ghouls wahrscheinlich gemischte Meinungen hervor, für mich ist das eine tolle Abwechslung. Das Ende war dann natürlich sehr tragisch und brutal. Aber wir befinden uns hier ja auch nicht auf dem Ponyhof! Der ungewohnte Gefühlsausbruch von John war auch für mich zunächst irritierend. Kann mich nicht erinnern, dass er schonmal so heftig reagiert hat. Muss am Alter liegen :-)
Den "Rasutin-Patzer" laste ich IRH nicht an. Das ist bestimmt eine vom Verlag vorgenommene Änderung der Reihenfolge.

Cover: Bis auf das Monster gut ;-)

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Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2025 = bis Band 470 kommen)


Geschrieben von Florianhh am 30.08.2020 um 10:21:

Der Roman war für mich spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Dazu eine sehr dichte Atmosphäre. Soetwas würde ich mir von dem Autor häufiger wünschen. Bei vielen seiner Romane, weiß ich am Ende häufig gar nicht mehr, was ich von dem Gelsenen halten soll. Die Handlung/Spannung wird leider oft durch zu ausführliches Nacherzählen vergangener Handlungsstränge unterbrochen.
Hier habe ich mich trotz ein paar Ungereimtheiten zu einem Top durchgerungen.


Geschrieben von dark side am 01.09.2020 um 13:29:

Fazit:
Ein Roman mit Licht und Schatten.
Handlungsort, Atmosphäre, Dämonen-Art, Schreibstil echt klasse. Dagegen konnte ich mit dem Mafia-Zuhälter-Kram nichts mit anfangen. Besonders aber regte mich das Finale auf. Ob John nun Polizist oder der Sohn des Licht's ist, ist mir persönlich eigentlich Latte. Sich vor diesem skrupellosen Kriminellen noch zu stellen (und sie gar noch beschützen/retten) , kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Ich hätte das Pack den Ghouls zum Fraß geworfen und am Ende dann halt die Leichenfresser erledigt. Es hätte doch überhaupt keine Sau interessiert, geschweige mitbekommen, wenn John sie in der Pampa/Wildnis entweder beim Schusswechsel selber getötet hätte und sie den Ghouls zum Leichenschmaus überlassen hätte. Ich hätte das definitiv als Notwehr angesehen.... Stephan Kowalski mit Sicherheit auch. Apropos Stephan Kowalski, schön mal wieder was von ihm zu hören.

Besonderes:
1. Auftritt von Stephan Kowalski - Angehöriger der Weißen Macht, dem Geheimdienst des Vatikans.
2. Ghouls zeigten menschliche/tierische Gefühle - herzergreifend.

Bewertung:
Von mir bekommt der Roman noch ein knappes "gut".

Cover:
Erste Sahne, doch ein Ghoul schaut dann doch etwas anders aus.


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 01.09.2020 um 18:58:

Zitat:
Original von dark side
. Ich hätte das definitiv als Notwehr angesehen.... Stephan Kowalski mit Sicherheit auch.


So wie der John angebettelt und an seine Menschlichkeit appeliert hat? großes Grinsen

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4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi


Geschrieben von dark side am 01.09.2020 um 22:00:

Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Zitat:
Original von dark side
. Ich hätte das definitiv als Notwehr angesehen.... Stephan Kowalski mit Sicherheit auch.

So wie der John angebettelt und an seine Menschlichkeit appeliert hat? großes Grinsen

Kleine Schwächephase von Ihm großes Grinsen .


Geschrieben von bierelli am 17.09.2020 um 11:55:

Atmosphärisch dichter Roman der von diversen Klischees schon fast strotzte. Ich fand die Geschichte zu drei Vierteln gut. Das Ende, inkl. der Zweifel von John wie in einem schlechten Hollywood Blcokbuster fand ich nicht gut. Irgendwie war in diesem Roman wieder mal ein wenig zuviel drinnen, Beim kurzen geistigen Rekapitulieren nach dem Lesen dachte ich mir dass es das Mitwirken von John und Stephan eigentlich gar nicht gebraucht hätte, sie haben die Story nicht wirklich beeinflusst oder ihr eine Wende gegeben. Oder?

Titelbilder kommentiere ich normalerweise nicht. Diesmal schon, weil ich es einfach für diesen Roman schlecht ausgewählt, unpassend und auch qualitativ nicht gut finde.

Fazit. - gut.

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Grüße aus Österreich Winke


Geschrieben von Herr der Finsternis am 28.09.2020 um 10:02:

Das Cover find ich ok!
Der Schrecken von Amazonas!

Die Story fand ich ok!
Was mich gestört hat war auf Seite 50 als es kurz um Rasputin ging!
Rasputin ist doch eigentlich jetzt tot!
Wie auch immer,trotzdem tolle Geschichte!


Geschrieben von Sheila Conolly am 18.10.2020 um 20:55:

Durch die Geschichte an sich, der Atmosphäre des Klosters und vor allem der Sumpfgegend, sowie auch durch die einzelnen gut und in einigen Fällen auch bösartig beschrieben Charaktere war ich zu gebannt und mittendrin, als dass ich John irgendwie vermisst hätte.
Daher war ich schon überrascht, als er dann doch plötzlich dabei war und mir da auch erst wieder einfiel, dass ich hier ja einen John Sinclair-Roman lese.

Es war spannend von Anfang an und wurde besonders am Schluss auch ziemlich emotional.
Milena, Schülerin eines Klosterinternats, schleicht sich weg, um mehr über das Verschwinden ihrer Freundin Iwona zu erfahren und sich aus dem Grund mit dem älteren Jungen Lukas zu treffen, mit dem auch Iwona schon zu tun hatte.
Der ist allerdings auf mehr aus, als Milena ihm zu geben bereit ist. Doch sie erfährt auch, dass Lukas mit Iwonas Verschwinden zu tun hat.
Bevor es zum Äußersten kommt, werden sie allerdings von Monstren überrascht.
Lukas wird verschleppt und obwohl das Monster Milena direkt ansieht, kann sie unbehelligt und voller Angst fliehen.
Wieder im Kloster angekommen, ruft sie heimlich ihre Eltern an und kann nur kurz was von Monstern erzählen, bevor die Verbindung von der sadistisch veranlagten Nonne Agnieszka unterbrochen wird. Die züchtigt Milena auch direkt, verweist sie anschließend auf ihr Zimmer und geht dann erst zur Oberin, um ihr von dem Vorfall zu erzählen.

Lukas, der Sohn des hiesigen Lebensmittellieferanten, bleibt verschwunden. Ein Anruf auf seinem Handy lässt Agnieszka und Oberin Jolanthe schlimmes annehmen … was sie sich durch Polizist Gregor Joblanski bestätigen oder widerlegen lassen wollen. Der Kerl hängt in den üblen Machenschaften der Nonnen mit drin und muss quasi gehorchen, um nicht selbst dran zu glauben.
Joblanski fährt bei Lukas Wobels Vater vorbei und will, dass er ihm zeigt, wo sein Sohn normalerweise seine Schäferstündchen abhält.
Dort werden sie von den Monstren angegriffen und Wrobel landet als Nachtmahlzeit auf der Windschutzscheibe von Joblanskis Dienstwagen.
Ziemlich detailreich und eklig … aber auch cool!! Genau wie die späteren Leichenfunde ebenfalls.

Derweil sind die Piotrowskis, Milenas Eltern, in der Schule angekommen und verlangen nach dem seltsamen Anruf nun, ihre Tochter zu sehen.
Doch die ist verschwunden.
Als die Piotrowskis Agnieszka und ihre Bluthunde bei der Suche begleiten wollen, freut sich die sadistische Nonne darüber. Ihre Reaktion und die Konstellation des "Suchtrupps" zusammen mit den Hunden lässt einen schon nichts Gutes ahnen. Es geht ihn den Sumpf … und wo kann man lästige Zeugen besser loswerden?!

Auch John ist inzwischen aufgetaucht, da er von Stephan Kowalski angefordert wurde und mit einem Video (wahrscheinlich von Lukas‘ Liebenest und dem Monsterangriff) auch zum Bleiben animiert werden konnte.
Im Rahmen der Infos, die Stephan John gibt, zusammen mit den Leichen, die sie während der Ermittlungen entdecken, spekuliert unser Geisterjäger auch darüber, dass möglicherweise Menschenhandel und/oder die Erben Rasputins dahinterstecken könnten … da Rasputin immer Verwendung für Mädchen hat. So wie Kunasjanow sich auch mit Ghouls abgab.
Es waren für mich schlichtweg Feststellungen, die John da rausgehauen hat, denn er weiß ja nicht, ob alle Erben Rasputins ausgeschaltet wurden. Vielleicht hat sich dessen Ableben ja auch noch nicht gänzlich rumgesprochen, denn durch Karinas Jagd haben sich einige von den Erben auch versteckt?! Zudem bleiben die Erben Rasputins ja auch dessen Erben, ob er nu weg ist oder nicht ...

Milena ist in den frühen Morgenstunden in den Sumpf geflüchtet, um schnellstmöglich die nächste Stadt und damit die dortige Polizei zu erreichen und ihre Eltern erneut zu benachrichtigen.
Als sie sich fast schon in Sicherheit glaubt, hört sie die Hunde und stolpert vor Angst in den Sumpf, der sie zu verschlingen droht.
Als Agnieszka mit den Piotrowskis ankommt, sieht Vater Thaddeus seine Tochter in Not und will sie retten. Doch da lässt die Nonne ihre Hunde los, die sich auf den Mann stürzen und sie selbst erschießt Malgorzata, die in den Sumpf kippt.

Agnieszka will Sicherheit und ballert der Frau noch eine Kugel in den Kopf. Doch dann wendet sich das Blatt: sie wird von einem Monster in den Sumpf gezogen und auch ein Selbstmordversuch ihrerseits scheitert. Das Monster drückt ihren Kopf in den Sumpf …
Boar .. fiese Szene. Genauso wie bei Blutiger Halloween, als einer der Jungs von Angela im Morast erstickt wird. Die Beschreibungen waren ähnlich und jetzt hatte ich hier zusätzlich die entsprechenden Geräusche zu den fiesen Bildern im Kopf … brrr …

In der Zeit kommen John und Stephan zur Klosterschule und werden dort unangenehm überrascht, während sie mit Mutter Oberin Jolanthe sprechen. Zwei Killer, der Bärtige und der Schläfrige, überwältigen John und Stephan und wollen sie im Sumpf loswerden.
Dort treffen sie auf Agnieszka, zwei seltsame Gestalten und ein Mädchen.

Dann kommt, womit ich nie gerechnet hätte: Milenas Eltern verwandeln sich … SIE sind die seltsamen Gestalten … die Leichenfresser! Und sie sind wütend, weil sich jemand an ihrer Tochter vergreift.
Während John schon mit seinem Leben abschließt, weil einer der Killer auf ihn anlegt, wendet sich abermals das Blatt: etwas kommt geflogen und bringt den Killer aus dem Konzept.
Der Ghoul aus dem Sumpf greift den zweiten Killer an, als der erste sich endlich vom Leichnam befreit und auf das Monster schießt … mit Silberkugeln! Eine der Waffen, die sie John und Stephan abgenommen hatten.
Während die Vernichtung des Ghouls fortscheitet, erreichen Milena und der zweite Ghoul den Ort des Geschehens und der sterbende Ghoul verwandelt sich, zum Entsetzen Johns, in Malgorzata, Milenas Mutter. Die Szene, die sich dann abspielt, geht John durch Mark und Bein … bevor sich der zweite Ghoul, Milenas Vater, auf den zweiten Gangster stürzt.
Doch als der erste Killer auf ihn schießt und dann auch auf Milena anlegt, will der Vater seine Tochter mit seinem Ghoulkörper beschützen. Aber die Killer benutzen die geächteten Dum-Dum-Geschosse, die den Körper des Ghouls durchschlagen …. und Milena töten.

Das, was John da sieht und erlebt, erschüttert ihn zutiefst und er greift nicht ein, als der Ghoul, Milenas Vater, sich auf die Killer stürzt. Stephan, der noch versucht, auf den Ghoul zu schießen und einzuschlagen, wird von ihm einfach weggeschleudert.
Während John nur sieht, was mit Milena passiert ist, redet Stephan auf ihn sein … und kann ihn kurz vor knapp doch noch von seiner Berufung und Verantwortung überzeugen: John rammt dem Ghoul das Kreuz in den Körper ….
Ich konnte John sowas von verstehen … gerade just in dem Moment, als ich die Zeilen gelesen hatte … und noch ein paar Sekunden länger …
Stephan musste auch mich erst davon überzeugen, dass John zur einer "richtigen" Handlung verpflichtet ist … und dann erst fand ich, dass Stephan recht hatte!

Die Polizei kümmert sich um die Killer und die Klosterschule, John und Stephan sitzen noch im Gasthof zusammen und kippen Wodka wie Wasser.
Sie lassen die Geschehnisse Revue passieren und sehen sich auch Milenas Tagebücher an, die sie aus ihrem Zimmer mitgenommen haben. Sie sinnieren noch lange darüber, wie das alles so laufen konnte, dass Milenas Eltern Ghouls waren, wie niemand was merken konnte, etc.
Als John schließlich gut betankt im Bett liegt, heult er wie ein Schlosshund … und das Ende liest sich, als wäre, wie das bei Filmen schon mal passiert, wenn während der Dreharbeiten ein Schauspieler verstirbt, der letzte Satz ein Nachruf …

Im ersten Moment las es sich seltsam … John weint um das tote Mädchen, das er nicht persönlich, sondern nur durch ihre Tagebücher kennt.
Dann aber schälte sich die ganze Situation nochmal hervor, von dem Moment an, wo er mit den Killern den Steg erreicht …
Binnen kürzester Zeit passiert so viel, das er in Sekundenschnelle einordnen muss … das Mädchen in der Hand des Ghouls … nein, es wirkt eher, als hielt er es an der Hand, wie eine Tochter … das kann nicht sein … der zweite Ghoul wird vernichtet und verwandelt sich noch, es ist Milenas Mutter … das kann doch nicht wirklich sein … der Ghoul-Vater stößt einen herzzerreißenden Schrei aus, eine rührende Abschiedsszene, als die Mutter nochmal den Arm in Richtung ihrer Tochter hebt … die Ghouls waren tatsächlich die Eltern der Kleinen …. John war zu spät … der Killer schießt auf Milenas Vater, der will den Killer töten, der andere Killer will auf Milena schießen … John kann nicht helfen, wird daran gehindert … der Ghoul stellt sich schützend vor die Tochter, doch der Killer benutzt fürchterliche Geschosse, die das Mädchen buchstäblich zerfetzen … John konnte nicht rechtzeitig eingreifen … ein unschuldiges Mädchen wird brutal vor seinen Augen getötet … der Ghoul-Vater will Vergeltung, stürzt sich auf den Killer … John konnte das Mädchen nicht retten … der Blick auf die übel zugerichtete Leiche des Mädchens, der kristalline Körper der Mutter, die Killer … die leben … Mörder …. Das unschuldige Kind … würde man die Killer überhaupt belangen können oder sind sie so mächtig, dass sie sich ihrer gerechten Strafe entziehen können, sich rauswinden, von ihrer Organisation unterstützt werden … Lass den Ghoul doch einfach Vergeltung üben für das, was dieser Abschaum getan hat!!

Die Szenen, als der Vater erst um seine Frau trauert, dann um seine Tochter, zusammen mit den Geräuschen und Lauten, die er als Ghoul ausstieß, fand ich tatsächlich traurig. Wie schon mal jemand sagte, es gibt nicht nur schwarz und weiß â€¦ möglicherweise gibt’s auch bei so manchen Kreaturen ein paar Graustufen … und/oder sogar farbliche Nuancen …

Und genau deshalb hat Stephan es so schwer, John davon zu überzeugen, dass es nicht das ist, was richtig ist, wenn er den Ghoul machen lässt … es macht Milena nicht mehr lebendig … dieses gewähren lassen würde ihm auch keine Genugtuung bescheren …. es ist nicht recht … er hat Verantwortung … würde er das zulassen, würde er sich auf eine Stufe mit den Killern stellen …

Die Geschichte hatte viel, das mir sehr gut gefiel, wie z.B. eine super düstere und schaurige Atmosphäre, wenn es in den Sumpf ging oder auch in die Klosterschule, wo doch eigentlich Schutzbefohlene unterrichtet und erzogen werden.
Abgründe taten sich auf … wie Menschen sein können, was sie tun, über wie viele Leichen sie gehen. Es gab neue Erkenntnisse in Bezug auf die Ghouls, die eine etwas andere (Hintergrund-)Geschichte hatten und ihre Lebens- und Handlungsweise sich auch zu der ihrer meisten Artgenossen drastisch unterschied.
Und das Ende hatte so viele Facetten …
So ging es von Gewissenlosigkeit, Geldgier, sadistischem Machtgehabe, etc. über brutale Aktionen bis hin zu sentimentalen Nuancen auf Grund des Ausgangs gewisser Dinge.
John selbst ist erst in der zweiten Hälfte dabei, aber auf Grund der Geschichte hab ich ihn vorher auch irgendwie kein Stück vermisst, denn die funktionierte für sich bestens.
Schön war, das auch Stephan Kowalski mal wieder dabei war und er sogar über Matthias auf dem Laufenden war. Einzelne Situationen, wie z.B. das Auffinden der Leichen im Kofferraum, hatte dann durch die Beschreibungen von Aussehen und Geruch auch noch ein echt ekliges Ambiente, das nicht nur zu lesen war Augenzwinkern
Am Ende hat man sogar die Chance, etwas nachzudenken … bzw. gewisse Dinge zu überdenken, ob wirklich immer alles so ist, wie es sonst halt "immer war" und ob es nicht sein könnte, dass es hin und wieder auch mal ein "dazwischen" geben könnte.
So ähnlich verhielt es sich dann bei mir auch mit Johns Reaktion, als er auf seinem Zimmer ist. Was anfangs vielleicht etwas weichgespült klingt oder man sich auch fragt, wieso er so eine Reaktion nicht schon früher, geschweige den öfter mal gezeigt hat … das hatte bei mir, je länger ich darüber nachdachte, immer mehr Berechtigung … gerade in Bezug auf diesen Fall, denn da muss John auf psychischer Ebene mit so einigen Dingen fertigwerden.

Das Cover find ich cool! Es erinnert nicht nur an den Klassiker "Swamp Thing", sondern irgendwie sieht das Vieh auch nach dem "Ice Warrior" (– Anzug) von DW’s Empress of Mars aus aus smile
Irgendwie eine Mischung aus beiden halt … und auch wenn die Leichenfresser im Roman anders beschrieben sind, hat das Bild was. smile Daumen_hoch

Die Briefe aus der Gruft beinhalten diesmal weniger Briefe, dafür aber mehr Kurzgeschichte großes Grinsen
Der Anfang von "Späte Rache" von Oliver Miller (<- das ist immer noch leicht irreführend^^) hat sich für mich schon mal super gelesen. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und macht Lust auf mehr … weshalb ich auch gespannt bin, wie es weitergeht und ob da wirklich das Gefängnis der Tibicenas (oder auch Guacanchas) freigelegt wurde.
Außerdem kann ich Gruselgeschichten, die ihren Ursprung in Geschehnissen in der Vergangenheit haben, oder auch auf Mythen und Sagen beruhen, generell viel abgewinnen.
Die Szene mit der Kralle erinnerte mich ein wenig an Jurassic Park, als Dr. Alan Grant die Raptorenkralle findet und immer dran rumspielt und mit sich rumträgt großes Grinsen

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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"


Geschrieben von Olivaro am 18.10.2020 um 21:16:

@Sheila
Schade, dass Du keinen Hunter liest... großes Grinsen

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Sheila Conolly am 22.10.2020 um 20:33:

@Olivaro
Jaaaahaaa ... ich hab ja noch 9 Bände, die ich lesen könnte ...
Aber ich wollte ja erstmal Sinclair und Zamorra aufholen, was ja bis dato wunderbar geklappt hat Wall
Und ein paar MX-Romane warten auch noch aufs Lesen ...
Ich will jetzt nicht sagen, dass es völlig unmöglich ist, mir Hunter doch nochmal zu Gemüte zu führen ... aber es wird dauern, da er doch eher an letzter Stelle steht .... soooorryyyy ... Grusel

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Geschrieben von Olivaro am 22.10.2020 um 21:29:

Dann frag' ich einfach später nochmal nach... smile

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Killertomate am 16.05.2021 um 17:59:

Ich hänge etwas hinterher mit dem Lesen, da ich parallel die Serie ganz von vorn lese und darauf auch meine Priorität liegt. Die neuen Romane werden erstmal gestapelt.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, bis die Russenmafia aufgetaucht ist. Das Ende mochte ich nicht. Daher insgesamt ein "gut".

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