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Damona King Nr. 18 - Die Hölle schickt den Rachegeist

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das war also das Debüt von Wilfried Antonius Hary (Pseudo H. P. Usher). der Autor hatte da schon ca. 30 "Mark Tate" Abenteuer im Geister-Krimi herausgebracht, und über zwei Dutzend SciFi-Romane in diversen Serien veröffentlicht. 1986, also sechs Jahre später, entwickelte er mit drei Autorenkollegen "Star Gate – Das Original". für unsere Hexe hier hat er 5 Geschichten beigesteuert, davon 4 kurz hintereinander, einschließlich eines Zweiteilers um die indische Göttin Kali - Besprechung demnächst!

aber jetzt zur Geschichte: Damona King und Mike Hunter sind im finnischen Helsinki, sie wollen ihren Geschäftspartner Kari Vaasa treffen, um Schwierigkeiten auszuräumen. auch der Engländer Fred Stein (LOL) ist hier, ein Konkurrent des King-Konzerns, aber auch ein Studienkollege von Vaasa.

Asmodis hat einen Teil seines Wesens in Steins Körper fahren lassen, er soll Damona abfangen und töten. tatsächlich gibt sich Stein als Fahrer Vaasas aus, und verursacht mit seinen Fahrgästen Damona und Mike einen vermeintlich tödlichen Autounfall, der Wagen kullert über eine Böschung und geht in Flammen auf. die weiße Hexe und ihr Anhängsel können aber vorher aus dem Auto springen, auch Stein entsteigt unverletzt den Flammen.

da erscheint plötzlich der gedrungene Killer Erkki mit zwei Spießgesellen, sie wollen Damona entführen, was mithilfe des unverletzlichen Fred Steins aber misslingt. dessen Geist kann sich nämlich teilweise gegen die Übernahme durch Asmodis wehren und weiter eigenständig handeln. Stein und Erkki verschwinden, und während sich Damona & Mike mit der finnischen Polizei herumschlagen, trifft Stein bei Vaasa ein, macht sich aber wieder aus dem Staub, bevor unser Heldenpärchen eintrifft.

Erkki taucht nochmal auf, und schießt auf alles, was sich bewegt, Damona kann ihn durch Erzeugen einer Vision erst täuschen und dann überwältigen. Fred Stein schaut auch nochmal vorbei, er ist wieder ganz im Griff des Teufels, und es stellt sich auch heraus, dass er Erkki samt Bande engagiert hat. Damona kann ihn aber mit dem Hexenstein von Asmodis Einfluss befreien.

FAZIT

die Geschichte ist durchaus flott geschrieben, Haupt- und Nebenfiguren sind in wenigen Strichen gut herausgearbeitet und bekommen so "Farbe". der Sprachstil ist der Zeit entsprechend aber nicht peinlich oder unfreiwillig komisch (telefoniert wird im Selbstwählverfahren, mittels Wählscheibe natürlich).

viele der Szenen wirken aber übertrieben bzw. unrealistisch:
- zunächst das mühsam geschmiedete Komplott, warum wird Damona erst nach Helsinki gelockt, Fred Stein lebt doch auch in England?
- das Klischee vom reichen Industriemagnat samt Butler und Fahrer
- die skeptische lokale Polizei, die Damona erst einsperrt, aber dann hilft ihr der Polizeipräsident persönlich
- explodierende Autos, die Gangster mit ihren Schießereien, etc.
- irgendwann ruft Damona die "schwarzen Heiligkeiten" an, die gegen schwarze Magie helfen: Homan, Sanktus, Est. glaube, sie hat LOL vergessen ...

und die Wirkweise des Hexensteins. Leute, vergesst Johns Kreuz! hier bläht sich das Schmucksteinchen, dass Damona an einem Goldkettchen vor ihrer wohl geformten Brust trägt, zu Fußballgröße auf, erzeugt Trugbilder für Menschen und verscheucht Asmodis ohne langes Federlesen.

überhaupt unser Höllenfürst, mit dessen Macht ist es hier nicht weit her, wenn sich ein Menschlein wie Herr Stone, äh Mister Stein, ach egal, so relativ leicht seinem Einfluss entziehen kann! auch wenn das einen guten Anfang der Geschichte liefert, als nämlich Fred Stein wie eine Marionette agiert, und sich gleichzeitig fragt, was da gerade abgeht.

was anfängt, mich in der Serie zu stören, ist die Unbeholfenheit Damonas. in jeder Geschichte wird viel Zeit auf Diskussionen mit Mike verwendet, dass beide Vorahnungen oder ein schlechtes Gefühl haben, sie aber trotzdem lange Zeit nicht die richtigen Schlüsse ziehen, sondern sich einfach nur wundern. hej, du bist eine weiße Hexe! Mutti hat dir doch schon in Band 1 alles erklärt! jetzt komm halt mal rascher in die Gänge! achso, dann hätten wir ja nur 40 statt 60 Seiten, hm ...

oh und das Tibi? sehr atmosphärisch, gab's abgewandelt schon bei Silber Grusel Krimi 416, in der Originalzeichnung grinst das Skelett nicht, siehe hier:
https://dc.fandom.com/wiki/Weird_Mystery_Tales_Vol_1_11

der Künstler, Luis Dominguez, war wohl viel für DC Comics tätig. Zusammenhang mit der Geschichte? keiner ...

insgesamt also ein durchwachsenes Debüt, ich gebe 3 Punkte.