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Geschrieben von iceman76 am 13.02.2010 um 18:47:

Damona King Nr. 15 - Monster vor St. Malo!


Monster vor St. Malo!

Klappentext:

"Der Zander", sagte Herve, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen, "ist ein komischer Fisch. Du musst ihm mit der Schnur Spiel geben, er muss sich austoben. Etwa eine Zigarettenlänge. Dann ziehst du ihn langsam heran."
Dhobar grinste und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Herves Pfeife. "Und wie stellst du damit die Zeit fest?"
Herve hob die Schultern. "Ich hab's im Gefühl", behauptete er.
Sie sahen die Sonne langsam tiefer sinken. Es wurde kühl. Salziger Westwind strich über ihre Gesichter. Herve stand wie ein Denkmal, die Angelroute in der Hand, und wartete ab… eine Zigarettenlänge. Dhobar starrte auf das Wasser. Es kräuselte sich schwach im Wind. Herve strich noch einmal kurz durch den dichten Vollbart und hüstelte. Immer noch lauerte er. Er wollte einen Zander an die Angel bekommen, und jetzt hatte er ihn wirklich. Hoffentlich spuckte der fette Brocken den Köderfisch nicht wieder aus. Aber jetzt - musste er ihn wohl geschluckt haben. Der Zander war vorsichtig, wartete immer längere Zeit, bis er den angebotenen Köder tatsächlich verschlang. Herve begann, bedächtig zu kurbeln. Der Widerstand wuchs.
"Er hat ihn", murmelte er, "und ich habe ihn. Kapitaler Bursche." Er zog seine Beute zum Ufer. Der Fang tauchte jetzt aus dem Wasser, richtete sich auf. Herve hielt den Atem an.

*Autor: Mike Shadow*

Cover: Vicente Segrelles

__________________

*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***

KLASSENERHALT 2024 /2025!!!!!


Geschrieben von Shadow am 21.01.2015 um 21:49:

Dieses Titelbild wurde ursprünglich auf dem Gespenster-Krimi Nr. 256 "Monster im Bermuda-Dreieck", geschrieben von Bruce Coffin (= Kurt Maurer), seitenverkehrt und in kräftigeren Farben abgebildet.

__________________
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.


Geschrieben von Gucky67 am 29.09.2025 um 19:35:

heute fange ich mal mit dem Tibi des Romans von Werner Kurt Giesa alias Mike Shadow an. tatsächlich sind ja die Cover der "bunten Heftchen" stets als Kaufanreiz gedacht, gerade damals für die jugendlichen Leserschichten. dieses Bild von Vicente Segrelles gefällt mir recht gut, auch wenn die Szene so nicht vorkommt, und das Monster auch anders beschrieben ist. auf gruselromane.de lese ich, dass das Bild schon 14 Monate vorher im August 1978 für den Gespenster-Krimi 256 "Monster im Bermuda-Dreieck" verwendet wurde, allerdings spiegelverkehrt. hier gibt's mehr von dem mittlerweile greisen katalanischen Künstler: http://www.segrelles.com/

zum Inhalt verweise ich diesmal auf Ingo Löchel, der hier auf dem Zauberspiegel die Serie schon mal besprochen hat:
https://www.zauberspiegel-online.de/index.php/phantastisches/gedrucktes-mainmenu-147/7394-damona-king-die-bezwingerin-der-finsternis-teil-7

meine Eindrücke

ein durchschnittlicher Monster-der-Woche-Roman, dem ich eine gewisse Spannung nicht absprechen mag. die Geschichte ist für einen Gruselheftroman plausibel genug, ich habe aber schon viele gelesen, die besser waren. am Stil gibt's nix zu meckern, man merkt die Versiertheit des Autors.

sehr hellsichtig beschreibt Giesa gleich zu Beginn die "immer noch zu frauenfeindliche Gesellschaft", die eine Frau als oberste Chefin nur schlecht annehmen kann: "auch wenn die Emanzipation immer größere Wellen schlug, bis in die Spitzen der Industrie und Hochfinanz hatte sie sich noch nicht durchkämpfen können, und es würde wohl auch noch Jahre dauern." der Roman erschien im Oktober 1979...

WKG lässt nicht nur Nicole & Zamorra, ähm sorry, Damona und Mike miteinander flachsen, er versteht sich selbst auch ganz gut darauf: zB stammt eine alte Flinte aus "anno Filzpantoffel", und Mike versichert einem Polizisten "mein Dank ringelt sich vor Ihnen im Staube" 🤣.

als alter Franzose hatte ich diesmal auch wieder zu schmunzeln. Damona vermeint, in St. Malo die Übersetzung für "das Böse" zu erkennen. Bischof Maclovius, später heilig gesprochen und in seiner bretonischen Version Namensgeber der hübschen Küstenstadt, wäre ob dieser Gleichsetzung mit "le mal", also dem Bösen, wohl nicht amüsiert. später im Roman werden die Bretonen als die "breizh" bezeichnet; das wären aber die brezhon(eg) oder breizhad, Breizh bezeichnet die Bretagne selbst. dazu empfehle ich diese schöne Fassung der inoffiziellen Hymne "Breizh ma bro, me gar ma bro" (Bretagne, mein Land, wie ich dich liebe, mein Land). die drei Jean (Tri Yann) sind heute leider nur noch zwei, ich durfte sie 2021 noch live erleben: https://youtu.be/ymj0HVgUPLE

für Damona klingt auch schon der Name Ghoo böse; in welcher Aussprache - Goh? Guh? keines der beiden lässt mich erschaudern.

irgendwann wird über das Kreuz an sich schwadroniert, das als Symbol weiter zurück reiche als die Kreuzigung Jesu, und daher zB auch "buddhistische Vampire" zerstören könne 🤪. Mike überlegt, sich dazu angelegentlich einen Tip von einem "bekannten Parapsychologen und Okkultismus-Experten" zu holen - eine Anspielung auf Prof. Zamorra? wir erinnern uns - zeitgleich mit DK 13 erschien John Sinclair Nr. 64 "Der Hexer von Paris", in dem das Professorchen ein kurzes Gastspiel hatte. Querverweise auf andere Geisterjäger waren damals en vogue, geschicktes Verlagsmarketing, eigentlich.

à propos Kreuz - bevor Mike in den Kampf zieht, sucht er verzweifelt nach einer Waffe, und bedient sich letztlich am Kreuz, das im Hotelzimmer hängt. wo ist sein Colt mit den Silberkugeln? wo ist sein Silberkreuzchen mit Rubin, das er von Damonas Vater hat? solche Inkonsistenzen kennen wir im Heftchengenre ja, Stichwort verschiedene Autoren, fehlendes Exposé, unaufmerksames Lektorat...

auch wird auf den Vorgängerroman Nr. 12 mit dem Titel "Der Hexentöter" verwiesen, der ist aber letztlich als "Das Druiden-Schloß" erschienen...

schließlich löst die Erwähnung der schottischen Stadt Oban bei mir unmittelbar Whiskydurst aus. ich bin dann mal an der Hotelbar...

reicht für maximal 3 Punkte.

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