Sir Lionel griff mit der linken Hand nach seinem Einglas und klemmte es fest in die Augenhöhle. "Darf ich den — äh — offenen Teil der Pläne einsehen?"
"Bitte!" Ken Morin wollte die Aktentasche öffnen und stellte fest, daß das Schloß abgesperrt war. Er wandte sich an seinen Aggistenten. "Würden Sie so nett sein, Mazo, und auf mein Zimmer gehen. Sie wissen ja, wo Sie den Schlüssel finden."
"Selbstverständlich, Meister." Mazo MacKenna erhob sich und verließ das Zimmer.
Während MacKennas Abwesenheit begann Sir Lionel ein oberflächliches Gespräch über die jüngst abgeschlossenen Weltmeisterschaften im Dressurreiten.
Als die Tür aufging, glaubte Morin, der ihr den Rücken zukehrte, MacKenna käme zurück. Als er jedoch auf Sir Lionels Gesicht den Ausdruck jähen Entsetzens bemerkte, wollte er sich herumwerfen, doch es war schon zu spät.
Dem Engländer gelangt es noch die Tasche zu greifen, aber seinen Revolver brachte er nicht mehr heraus. Einer der beiden vermummten Gangster, die blitzschnell eindrangen, knallte Sir Lionel den Gummiknüppel auf den Kopf, der andere warf Morin eine mit zwei Holzgriffen versehene Drahtschlinge um den Hals. In seiner Todesangst schlug Morin einen wuchtigen Aufwärtshaken nach dem Kinn des Gangsters, verfehlte es aber und spürte Sekundenbruchteile später den Würgedruck der zusammengedrehten Schlinge. Wild fuhr er sich mit beiden Händen an den Hals, brachte sie aber nicht mehr so weit hoch, daß er nach dem Draht greifen konnte, und verlor das Bewußtsein. Im nächsten Augenblick sank der tot vom Stuhl.
Die Mordbanditen leisteten ganze Arbeit. Der eine fesselte und knebelte den bewußtlosen Engländer, der andere schloß die Tür und verriegelte sie von innen...
Die Jolle am Kai 13
- Grausige Landung -
von G. W. Jones (= ???)
