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Geschrieben von Talis am 09.09.2020 um 10:52:

Fledermaus Band 373: Angst verjährt nie



Stumm, aber voller Entsetzten sahen sich Broad und Spotfield an. Kann sie uns sehen, ist sie gar nicht blind? Das wäre der erste Punkt in dem Plan, der nicht mit dem übereinstimmt, was der Kerl uns erzählt hat.
"Sie antworteten nicht. Hat Sie mein Spiel so erschüttert?" fragte die Frau und kam näher. "Mich greift es auch an. Besonders dieser Totentanz ist nervenaufreibend. Heute habe ich nur Professor Silt als Begleiter. Sie sollten das mal mit Orchester hören!"
Spotfield tippte sich mit dem Ziegefinger an die Stirn. Als die Frau nicht weitersprach, deutete er zuerst auf schien rechten Ringfinger, dann auf die Hand der Geigerin, die nun mit dem Bogen schlaff herunterhing.
"Ihnen gefällt mein Ring? Ja, ein wunderschönes Stück. Ein Hochzeitsgeschenk meines Mannes. Warten Sie, Sie müssen ihn aus der Nähe sehen!"
Jetzt konnte sich Spotfield nicht länger halten. "Du, die ist gar nicht blind."
"Nein." Broad schluckte schwer. "Er hat gelogen."
Die Frau stand einen Meter von den beiden entfernt. Sie hielt die Hand mit dem Geigenbogen und dem gleißenden Ring so, daß beide ihn sehen konnten. „So feurig wie dein Spiel. Das hat er damals gesagt, als er ihn mir ansteckte. Ich war nie im Leben glücklicher. Wohin möchten Sie das Autogramm?"
"Sie ist verrückt", formte Broad fast lautlos mit den Lippen. Spotfield nickte, er hatte verstanden.
"Und was sie da am Finger hat, ist ein Vermögen", raunte Spotfield und stand.auf.
"Laß sie gehen!" zischte Broad wütend.
"Sei nicht dumm. Den Ring kann ich meiner Puppe schenken. Was meinst du, wie ich Eindruck damit schinde."
Er setzte der Frau nach, die mit hängenden Armen auf die Tür neben dem Spiegel zuschritt, in der rechten Hand den Bogen, in der linken die Geige.
Er packte sie am Handgelenk und riß sie herum.
Im selben Augenblick schrie sie gellend auf. Einen solch fürchterlichen Schrei konnte nur jemand in Todesangst ausstoßen oder jemand, der seiner Sinne nicht mehr mächtig war.
Aber die Frau schrie nicht nur das eine Mal. Sie stieß ihr schrilles, tierisches Gebrüll aus, solange sie genug Luft hatte. Dann atmete sie, um erneut zu kreischen, als müsse sie die schlimmsten Folterungen erdulden.
Tatsächlich hatte Spotfield sie schon beim ersten Ton, der aus ihrer Kehle brach, losgelassen.
"Du Idiot! Jetzt hetzt sie uns die Hausbewohner auf den Hals. Wir sind erledigt. Hätt' ich dich bloß vorhin mit dem Brecheisen erschlagen."
"Ich knall' sie ab." Spotfield griff nach der Pistole, die er im Gürtel stecken hatte. "Gleich ist's vorbei..."


Angst verjährt nie
- Ein Opfer der Habgier -

von G. W. Jones (= ???)



Geschrieben von Talis am 23.03.2021 um 14:53:

RE: Fledermaus Band 373: Angst verjährt nie



Der Zeichner Theo Thomas hat für den Fledermaus-Roman 373 auf den Seiten 12, 23, 38 und 50 vier Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.

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