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Der Beamte vom Office des District Attorney verlas das Todesurteil. Darin hieß es, Dävid Ward sei für schuldig befunden worden, am 4. März 1948 den Detective Lieutenant Carlos'Shapiro erschossen zu haben, und man habe ihn deshalb zum Tode durch den Strang verurteilt.
"Da nun das Urteil Rechtskraft erlangt hat", schloß er, "und ein für den Verurteilten eingereichtes Gnadengesuch vom Gouverneur verworfen wurde, ist David Ward so lange am Hals aufzuhängen, bis in ihm kein Leben mehr ist. David Ward, Ihnen steht das Recht einer letzten Äußerung vor dem Tode zu."
Alle starrten auf den Delinquenten, der heroisch jedes Anzeichen von Angst und Schwäche unterdrückte.
"Tja", sagte er leise, aber verständlich, "sieht so aus, als würde ich jetzt doch wegen eines Verbrechens gehängt werden, das ich nicht begangen habe. Daß ich es nicht begangen habe, versichere ich auf Ehre und Gewissen. Aber die Geschworenen sollen meinetwegen keine hysterischen Zustände kriegen. Ich gebe zu, daß ich den Tod von der Hand des Henkers trotzdem verdient habe. Jetzt wünsche ich nur noch, es möge schnell vorübergehen."
Unter atemlosen Schweigen der Zeugen verbanden die Gehilfen des Henkers dem Delinquenten die Augen und legten ihm die Schlinge um den Hals. Zuletzt prüfte der Erste Gehilfe den Gleitknoten und verkleinerte die Schlinge etwas. Datach trat er zurück und meldefe dem verdeckt wartenden Henker laut: "Der Verurteilte ist gehörig vorbereitet, Meister!"
Die Armsünderglocke begann zu läuten.
Der Henker ergriff einen anderthalb Meter langen Hebel und legte ihn rasch um. Die beiden Falltürflügel, auf denen Ward stand, öffneten sich, der Verurteilte stürzte einen halben Meter abwärts, das Seil straffte sich, die Schlinge zog sich mit einem Ruck zusammen und brach Ward das Genick.
Jetzt erst trat der Henker aus seinem Verschlag und meldete: "Das Urteil ist vollstreckt."
Der Arzt nahm die vorgeschriebene Untersuchung vor, wandte sich um und erstattete seinerseits Meldung: "Der Erhängte ist tot."
"Der Herr sei seiner Seele gnädig. Amen!" sprach Father O'Liam das letzte Wort.
Plötzlich hatten es fast alle Zeugen der Hinrichtung eilig, ihren Platz vor dem Galgen zu verlassen und sich irgendwohin zu begeben, wo pulsierendes Leben sie das schreckliche Schauspiel möglichst schnell vergessen ließ...
Irrweg zum Galgen
- Händler ohne Skrupel -
von G. W. Jones (= ???)
