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Geschrieben von Olivaro am 09.03.2015 um 22:51:

Die Unheimlichen Bücher Bd. 3: Raga Six von Frank Lauria



Die geheimnisvolle Raga Six leitete eine religiöse Sekte in New Yorks Lower East Side. Niemand kennt die dunklen Ziele dieser Sekte genau. Erst als ein berühmtes Mode-Modell auf schreckliche Weise den Tod findet und das Gerücht umgeht, daß Schwarze Messen hinter verschlossenen Türen gefeiert werden, schreitet Dr. Orient ein. Er deckt jahrhundertealtes Unheil auf, das im 20. Jahrhundert neue Nahrung findet.


Raga Six

Ein Roman um Schwarze Magie

von Frank Lauria

Originaltitel: Raga Six, 1972

Aus dem Amerikanischen von Rolf Jurkeit

Titelillustration von

352 Seiten

Die Unheimlichen Bücher Bd. 3

Wilhelm Heyne Verlag

Erschienen 1983

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Olivaro am 09.03.2015 um 23:17:

Der Klappentext verspricht zwar einen "Gruselschocker aus dem heutigen New York", die Handlung des Romans spielt jedoch während der Hippiebewegung, was auch ein Blick in den Druckvermerk betätigt: In Amerika wurde Raga Six bereits 1972 verlegt. Zwei Untertitel wären für dieses Buch gerechtfertigt: "Ein Gruselschocker, der nirgends schockt" oder "Ein okkulter Liebesroman".

Auf den ersten Seiten tummeln sich skurrile Gestalten, es werden diverse Joints geraucht, Unheimliches geschieht jedoch nicht. Die Hauptfigur des Romans, ein gewisser Owen Orient, stürzt von einer Episode in die andere, ohne dass ernstlich etwas geschieht; seitenlang tritt die Handlung auf der Stelle. Wenn man dann den mit der damals üblichen Pseudo-Philosophie durchsetzten Roman gelangweilt aus der Hand legen will, passiert doch wieder etwas "Übersinnliches"; so gibt es einige Fälle von Telepathie.

Nachdem endlich auf Seite 140 (!) die weibliche Hauptperson Raga Six auftritt, wird die Handlung etwas komplexer. Zwischen Raga und Owen entwickelt sich ein intimes Verhältnis, und im weiteren Verlauf der Handlung wird der kleine Sohn einer Nebenfigur entführt. Erst hier tritt das Böse mehr oder weniger greifbar auf: Der medial veranlagte Dr. Orient sieht die Bedrohung als schwarze Wolke. Alle Versuche, den entführten Sohn zu befreien, schlagen vorerst fehl, unklar bleibt, wer die Bedrohung verkörpert. Erst auf Seite 327, als man glaubt, auch auf den verbleibenden 25 Seiten koche die Spannung weiterhin auf Sparflamme, lässt das Böse seine Maske fallen:



Am Ende des Romans hat der Alltag Owen Orient wieder, das Leben geht weiter ...

Nach der Lektüre dieses Taschenbuches hat man das Gefühl, irgendwie um ein gruseliges Leseerlebnis geprellt worden zu sein. Denn dieser Roman bietet einfach zu wenig, um ein "unheimliches Buch" zu sein.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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