Es hilft nicht viel, dass aus der kleinen Trashcan-Chaotentruppe ein Widerstand geworden ist, der an den Phönixorden aus Harry Potter erinnert. Es sind weiterhin Charaktere, mit denen ich nichts anfangen kann und die mich überhaupt nicht interessieren. Im Gegensatz zum Vorgänger spielen sie hier leider eine tragende Rolle. Sind die Trashcan-Kids eine Superheldentruppe bei MX? Erst der entscheidende Faktor bei Samugaars Angriff und jetzt das. Ein Roman für Altleser nehme ich an, das versprochene „back to the roots“. Für mich ist das in dem Fall nichts.
Aber auch rein von der Geschichte um Waashton bin ich enttäuscht, wenn nicht sogar aufgebracht. Ich fühle mich ein wenig wie sich die Aruula-Anhänger beim Archivar-Zyklus gefühlt haben. Einen Roman hatte Crow jetzt, um seinen Sieg voll und ganz auszukosten. Kaum hat er die Stadt erobert, wird ihm auch schon wieder vieles genommen. Sein wichtigster Gefangener wird entführt, die Bevölkerung trotz des „Friedensangebotes“ gegen ihn aufgewiegelt und die Aufständigen werden aus dem Umerziehungslager befreit. Wenn sowas überzeugend und mit realistischen Verlusten der Rebellen erzählt wird, kann ich objektiv nichts dagegen sagen. Doch hier ist MX für mich mal wieder eine Action-Trash-Romanheftserie, die dem Klischee gerecht wird. Unsterbliche Haupthelden, große Zufälle in Folge und dämliche Gegenspieler. Schön, dass man diesen Roman gleich mit dem Vorgänger vergleichen kann. Der war realistisches Blockbuster-Kino, dieser Roman erschien mir eher wie einer dieser explosiven Hollywood-Blockbuster, der für die Action in Sachen Logik zurück steckt.
Da hätten wir die Zufälle. Matt und Aruula treffen zufällig genau dann ein, als es bei der Farm ernst wird. Die Trashcan-Kids erreichen das Umerziehungslager zufällig genau dann, als Buck erschossen werden soll und zünden die Sprengsätze. Aruula überlebt natürlich die Explosion einer Mine und auch noch relativ unverletzt.
Oder dass Crow seinen wichtigsten VIP-Gefangenen von solchen Trotteln bewachen lässt, die sich mit einem uralten Trick ausschalten lassen. Sexy Frauen in knappen Krankenschwesteruniformen muss einfach nicht ernst gemeinter Trash gewesen sein.
Ich mag mich nicht weiter aufregen und ausführen, warum mich der Roman immer wieder genervt hat. Ebenso wenig mag ich Mia Zorn die Schuld dafür geben, geschrieben ist der Roman rein technisch gut. Und letztendlich mag ich keinesfalls bestreiten, dass meine persönliche Abneigung gegen die immer präsente Trashcan-Gruppe mein Fazit mit beeinflusst hat. Aber Spaß hat mir das Lesen kaum gemacht und das ist mir seit meinem Einstieg vor 54 sehr selten passiert. Maddrax ist eine tolle Serie und die anderen Plots gefallen mir. Dennoch graut es mich vor der Rückeroberung von Waashton.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen) und das ist schon großzügig von mir. Ich bin mir aber sicher, dass Hix den Roman anders bewertet und vor allem bin ich gespannt auf seine Meinung.
