Eigentlich soll Coco nach Urugay fliegen, wo sie sich für die Dauer ihres Exils aufhalten wird. Doch weil ihr im Flugzeug so ein sexy Typ gefällt steigt sie erstmal mit ihm in Rio aus. Später geht sie am Strand baden, wo Kinder ihre Sachen klauen und sie begrabbeln. Intim begrabscht werden auch junge Frauen am Eingang zum Schwarzen Jahrmarkt, der Cocos Interesse weckt. Uwe Voehl fängt mit seinem Vergewaltigungsquatsch langsam an und wird sich noch steigern. Die Hexe als ungebetener Gast wird nicht hinein gelassen. Auf ihre Zeitmagie verzichtet sie, diese hätte sie problemlos an den Werwolfwächtern vorbei auf das Gelände gebracht. Erstmal eine positive Entwicklung. Coco versucht es von der Rückseite des Jahrmarkts, wird aber von schwarzer Magie erwischt und verliert eine Woche ihrer Erinnerungen. Einfach so.
Sie kommt in einem dämonischen SM-Gewölbe zu sich. Dort werden junge Frauen und sogar Kinder gefoltert und schlimmeres. Ich mag es dunkel und erwachsen, aber das sind so Szenen wo mich der Autor anwidert. Auch Coco soll vergewaltigt werden, als ihr Onkel Enrico auftaucht. Nachdem die Hexe nicht wie verabredet bei ihm in Uruguay aufgetaucht ist, suchte er nach ihr. Sehr schön fand ich die Darstellung von Enrico Zamis als Rabendämon mit stetigem Hunger auf herumliegende Leichen und Körperteile. Wieder ein ekelhaftes Monster, das ich sofort mag. Nicht so gut war die Tatsache, dass er stumpfsinnig immer „Onkel Enrico“ genannt wurde, da hätte ein „Enrico“ oder „Enrico Zamis“ den Text enorm aufgewertet.
Aber weiter in der Handlung, die durchaus interessant ist. Coco wurden in der Woche nicht nur gewisse Dinge angetan, es wurde auch mit einem magischen Spiegel eine Doppelgängerin von ihr erschaffen. Diese mordet nun auf offener Straße vor Zeugen. Da die Schwarze Familie wenige Dinge so sehr verabscheut wie Aufmerksamkeit von Zivilisten ist Coco bei Ihresgleichen nun völlig unten durch. Sie kann nur schlimmeres verhindern, aber ihren Ruf kann sie damit nicht retten. Ich bin gespannt, wie konsequent das verfolgt wird. Eigentlich müsste Coco jetzt für ewig eine Ausgestoßene sein, was der Handlung nicht unbedingt gut tun würde.
Mit Onkel Enrice geht es dann nochmals zum Schwarzen Jahrmarkt. Das erste mal durfte sie keine Zeitmagie einsetzen, weil es für die Handlung gewollt war, dass sie erwischt wird. Es erscheint jetzt total dämlich, dass die beiden nun sofort Zeitmagie einsetzen, um an den Wächtern vorbei zu kommen. Voehl kann mir nicht erzählen, dass die Hexe nicht schon beim ersten Versuch an ihre mächtigste Waffe gedacht hat. Wenn man ihre übermächtige Kraft nicht dreist bis zum Würgen ausspielen will, kann man einfach irgendwelchen Bannmagiedingsbums hernehmen, der das unterdrückt. Hat in der Vergangenheit auch als Ausrede funktioniert.
Im dämonischen Spiegelkabinett des Jahrmarktes wird die Zeitmagie dann erneut eingesetzt, als Coco ihrem Ebenbild gegenübersteht. Statt eines harten Kampfes lässt sie Zeit und Doppelgängerin stillstehen und zerstört in Ruhe den dunklen Spiegel, womit sich das Problem erledigt hat. Zum Schluss geht es noch fix zum Strippenzieher des ganzen. Der überschätzt sich natürlich und erklärt die Details seines Planes, sowie des Jahrmarkts. Hier werden Leuten die Seele geraubt und der Armee der Toten hinzugefügt. Wer die wohl gerade kontrolliert? Unser alter Bekannter Skarabäus Toth.
Also geht es für Coco aus zwei Gründen wieder nach Wien. Man muss sich um Toth kümmern und „Onkel Enrico“ will erstmal mit ihr nichts mehr zu tun haben.
Die Serie hat viele Mängel, die vielleicht auch einzelnen Autoren anzulasten sind, aber was sie vor allem auch hat ist eine mitreißende Rahmenhandlung. Aus dem Exil wird erstmal nichts, es geht nach dieser Verzögerung direkt wieder in Wien mit den alten Bekannten weiter. Onkel Enrico ist ein lustiges Kerlchen, hoffentlich taucht der nochmal auf. Auch viele Figuren bei CZ sind als mitreißend zu bezeichnen.
Vom üblichen Trashfaktor abgesehen lastet die Kritik an der Geschichte allein auf Voehls Schultern. Solange er diese Gewalt und Vergewaltigungserotik schreibt werde ich eine ganz klare Meinung von ihm haben. Entweder er denkt so tickt die Zamis-Zielgruppe oder er hat selbst Spaß, solche Szenen zu schreiben. Ich jedenfalls bekomme bei sowas das Kotzen. Nicht weil er sowas schreibt, sondern wie er es schreibt. Pervers, billig und unangemessen.Von Olivaro weiß ich, dass er auch in der Hauptserie um Dorian Hunter so tickt und diese Sachen beibehält. Er und einige wenige andere Autoren. Da muss man wohl durch.
Von dieser einen Sache abgesehen gab es nur Kritikpunkte, welche von der guten Handlung übertüncht werden. Hat Spaß gemacht und ich bin gespannt wie es mit unserer Gutmenschhexe weiter geht.

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Punkten)