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VHR Band 201: Der Affendämon von Earl Warren
Verfasst: Mo Apr 30, 2012 10:39 am
von Habibi

Mexiko 1521-1530 -
Das Aztekenreich lag in Trümmern. Die Altäre in den Tempeln des Quetzalcoatl, des Tonatiuh und alle den anderen Gottheiten waren gestürzt. Die Tempeljungrauen waren geschändet, und die Priester waren erschlagen. Vom einst mächtigen und gefürchteten Kriegsheer der Azteken existierten nur noch Splittergruppen, die einen aussichtslosen Kampf führten. Montezuma, der letzte Herrscher der Azteken, war verraten und ermordet worden, seine Familie und sein Hofstaat waren getötet oder in alle Winde zerstreut. Tenochtitlan, die stolze Hauptstadt, war gefallen. Eine Kultur, ein Riesenreich ging unter in einem Meer von Blut, in Feuer und Terror. Knechtschaft oder Tod - kein anderes Los blieb den Azteken. Hernando Cortes und seine siegestrunkenen Konquisidatoren durchstoben das Land. Sie führten den Namen ihre Gottes und den Ruhm und die Ehre Spaniens im Mund und begingen unvorstellbare Greuel. Sie wollten Gold und immer mehr Gold, um selber reich zu werden und ihrem goldgierigen König ständig neue Schatzschiffe übers Meer schicken zu können. Mit den Völkern als Bundesgenossen, die von den Azteken lange Zeit unterdrückt worden waren, waren die Spanier unbesiegbar. Es waren stolze, hartherzige Männer und sie wüteten wie die Geißel Gottes. Doch noch brannte der Funke des Widerstandes in den Herzen der Azteken, und ein unauslöschlicher Hass fraß sich in sie ein. Nicht alle ihre Städte wurden von den Spaniern gefunden. Da war die reiche Tempel- und Palaststadt mit goldenen Dächern und unermesslichen Schätzen. Diese geheime Stadt kannten nur wenige Eingeweihte. Die Spanier hörten nur ansatzweise davon.
Verfasst von Earl Warren (= Walter Appel)
Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole
Erschienen am 14.12.1976
Verfasst: Di Mär 20, 2018 3:08 pm
von Olivaro
Walter Appel hat hier einen interessanten Hybrid aus zwei Dämonenkiller-Romanen aus seiner Feder geschaffen. Der Großteil des vorliegenden Romans enthält Parallelen zum "Tod in der grünen Hölle" (Band 39), während dem titelgebenden Affen (der jedoch erst auf Seite 56 auftaucht) die Rolle von Tangaroa aus "Panik" (Band 47) zukommt. Dabei hat Earl Warren sich keinesfalls selbst kopiert, sondern einen ganz eigenständigen Roman geschaffen, der zudem viel Sachwissen über die aztekische Götterwelt widerspiegelt. Und dass der Affe Catuatl an King Kong erinnert - wen stört das wirklich? Irgendeine Gestalt muss die Bedrohung ja haben. Im Prinzip also mehr ein Abenteuer- als ein Gruselroman (wie auch der ersterwähnte DK-Roman), aber dadurch nicht minder spannend.
Verfasst: Di Mär 20, 2018 3:41 pm
von Estrangain
Klingt gut, werde ich demnächst auch mal lesen

Verfasst: Sa Mär 02, 2019 6:06 am
von woodstock
Eigentlich ein Klassischer Abenteuerroman. Eine Expedition um einen alten Aztekentempel mit Goldschatz zu finden. So weit so gut.
Doch zum Schluss musste ja dieser Affe noch auftauchen und das machte den Roman kaputt.
Schade!
+++
Verfasst: Mo Apr 01, 2019 10:38 am
von Estrangain
Ich fand die Affenzugabe leider auch etwas aufgesetzt und unnötig.
Schade um den ansonsten spannenden und unterhaltsamen Roman.
Verfasst: Mo Apr 01, 2019 1:45 pm
von Olivaro
Wie ich schon sagte: Dadurch, dass das Vieh erst auf den letzten etwa acht Seiten auftauchte, konnte es dem bis dahin guten Roman nicht mehr wirklich viel anhaben. Die Schilderung der unheimlichen und bedrohlichen Atmosphäre in der verlassenen Stadt ist da weitaus intensiver in Erinnerung geblieben als Catuatl, der sich hier zum Affen gemacht hat. Ich nehme einfach Tholes Darstellung (die zwar von einem Urania-Band stammt) für mein Kopfkino, und dann sieht er auch nicht mehr so affig aus (Catuatl natürlich, nicht Karel Thole).
Verfasst: Mo Apr 01, 2019 2:01 pm
von Estrangain
Affy war vermutlich der Titelbildvorgabe geschuldet, nehme ich mal an.
Warren hat ihn dann - mehr oder weniger geschickt - in die Story eingebaut.