Mr. Bakermann schickt Steven Burns nach Port McNeil. Er soll dort zusammen mit der Expertin für Übersinnliches Dr. Phillips einen paranormalen Fall lösen. Erst vor Ort erfährt er von dem Poltergeist im Haus der Familie Garner. Doch es soll nicht dabei bleiben. Die Kindergärtnerin Anne Price wird niedergestochen, kurz darauf wird eine Schule angezündet. Beides mal scheint ein mysteriöser Fremder mit kindlicher Stimme der Täter zu sein.
SPOILER
Steven und Dr. Phillips sind sich nun sicher, dass wirklich ein Poltergeist zumindest hinter dem Chaos bei den Garner steckt. Die Doktor installiert einige Geräte, um den Geist aufzuzeichnen. Das Wesen zeigt keinerlei Anzeichen von Aggression und hinterlässt nur eine Nachricht,„Kindmann“. Den kennen die Garners und können den beiden paranormalen Ermittlern die Adresse geben. Im Haus des geistig zurück gebliebenen Hünen finden sich grausige Zeichnungen, darunter Graue Engel. Bevor Steven mehr erfahren kann, erscheint die Polizei und verhaftet die beiden. Es wurden an den Tatorten Beweise für die Schuld des Kindmannes entdeckt. Sie werden von einer seltsamen, hundeartigen Ratte angegriffen. Daher schickt Sergeant Fenwick, kaum auf dem Revier angekommen, zwei Männer dorthin, um sich das genauer anzusehen. Stevens eindringliche Warnungen ignoriert er. Tatsächlich werden die Polizisten von dem Rattenhund getötet.
Indes findet Steven Indizien dafür, dass der wahre Täter als nächstes Ziel die andere Schule des Ortes gewählt hat. Zusammen mir dem Sergeant und Dr. Phillips finden sie die erstarrten Kinder in der Schulaula vor. Hinter ihnen knallt die Tür zu, die Rolläden fahren herunter und ein Grauer Engel erscheint. Als Steven sich der Kreatur stellen will, greift Dr. Phillips ein und offenbart sich als die schuldige Täterin. Offenbar wurde ihr Körper von etwas übernommen. Sie wollte den Poltergeist eigentlich vernichten, bevor er seine Botschaft übermitteln konnte und sie hat den Verdacht der Polizei auf den Kindmann gelenkt.
Der konnte sich zwischenzeitlich befreien und stürmt nun die Aula. Erst überwältigt er die fremdgesteuerte Dr. Phillips, dann versucht er den Grauen Engel zu bekämpfen. Er hat keine Chance und wird schwer verletzt. Erst als der Seargent es schafft, die Rollläden wieder hoch zu fahren, verschwindet der Engel.
Auch ohne das erste Hörspiel der Serie zu kennen, kommt man gut in der Geschichte mit. Dennoch wäre es sicher von Vorteil, den Anfang zu kennen.
Die Charaktere wirken alle realitätsnah und nüchtern. Steven ist kein Sinclair-Superheld, der Seargant ein verbohrter Sturkopf und Dr. Phillips eine liebe alte Frau. Die Sprecher bringen das gut rüber, hier findet man nichts zu meckern. Die Musikhintermalung und die Soundeffekte passen perfekt, einfach schaurig. Genau an der richtigen Stelle in genau der richtigen Intensität gesetzt.
Die Geschichte hingegen lässt etwas zu wünschen übrig. Ja, Dr. Phillips' Enthüllung ist ein Überraschungsmoment, die Geschichte entwickelt sich völlig anders als erwartet, Das Finale ist packend. Aber es gibt mir einfach zu viele bekannte Klischees. Der Cop ist verbohrt und muss sich am Ende doch die Existenz des Übernatürlichen eingestehen. Der geistig zurückgebliebene Kindmann kennt als einziger die Wahrheit und platzt am Ende als Retter in der Not in die Geschichte. Und einige Passagen erinnern an einen (sehr gut gemachten) Survival-Horror-Film.
Nichts desto Trotz ein tolles Hörspiel aus einer wohl erstklassigen Produktion.

:baff: :baff: (8,5 von 10)