Original von Dämonengeist
Nein, eher 08/15. Vielleicht solltest du das Finale am Besten weglassen.

Zu spät. Ich hätte den Roman wohl ganz weglassen sollen, aber ich hatte noch Hoffnung. Die habe ich jedes mal und versuche jedes mal, neutral an die Geschichte ran zu gehen. Aber naja...
Die Geschichte beginnt zwar spannend, entwickelt sich aber zusehens in eine Richtung, die ich so gar nicht mag. Keine Action, typische Dialoge und natürlich fliegt John und Suko alles zu.
Interessant, dass der Geisterjäger nun nicht mehr nur das untrügliche Bauchgefühl hat, sondern magische Präsenz auch spühren kann wie am See. Lilith kann das als übernatürliches Wesen, Zamorra kann das teilweise weil er Unsterblicher ist. Aber John als völlig normaler Mensch? Dafür hat er doch sein Kreuz, aber das hat sich ja nicht gemeldet.
Wie gesagt, hat das Sinclairteam kaum Arbeit. Die Beweise führen zum See. Dort erzählt der kleine Jason ihnen bereitwillig alles. Die Monkforts lassen John und Suko sofort ohne Widerworte ins Haus. Die Beschwörung des Betrügers Zacharias gelingt gerade in dem Fall auf Anhieb. Und natürlich hat auch Indira keine Probleme damit, John alle Fragen zu beantworten. Ich finde das einfach unrealistisch, Jason könnte sich ruhig mal mehr einen Kopf machen, wie er die Geisterjäger ans Ziel führt.
Dann endlich treffen die beiden Auftragskiller ein. Zwei Sachen hätten den Roman für mich noch retten können. Eine Sache wäre ein spannendes Finale gewesen. Das läuft aber wieder mal nach Schema-F ab, selbst die Zyankali-Kapseln sind nichts Besonderes mehr. Und frei nach Rudi Carell: "Wann wird John mal wieder richtig verletzt? Mit kleinen Wunden wie er früher immer bekahm?" Die zweite Sache, die mir den Roman aufgewertet hätte, wäre eine stimmige Erklärung, was Indira so schlimmes wusste, dass sie ermordet werden musste. Irgendetwas übernatürliches oder sinclairrelevantes. Aber nein, ein 0815-Mord an einem Diplomaten.
Einige Kleinigkeiten gefallen mir dann auch nicht.
~Wenn ich von einem leeren Bott und ziwelichtigen Tauchern höre, würde ich erstmal daran denken, dass sie am Grund des Sees nach irgendwas gesucht haben und dabei getötet wurden. Nicht direkt an Auftragskiller.
~Warum wusste das Yard von den beiden Tauchern, aber nicht von Indiras Leiche, wenn die Eltern doch die Polizei benachrichtigt haben?
~Seit wann sind Engel Wassergeister? Und warum haben sie Indira gerettet, sie war doch nichts besonderes? Es gibt auf der Welt sicher zehntausende Leute, die sich mit Engeln beschäftigen, werden die auch alle gerettet?
Man könnte meinen, ich hätte das Haar in der Suppe gesucht, aber das ist mir leider während des Lesens negativ aufgefallen. Ich wünschte, es wäre nicht so gewesen und ich hätte meinen Spaß an der Geschichte gehabt.
Fazit: Von der Anfangsszene und Indiras Geist abgesehen ein langweiliger Krimi. Für mich unten durch gefallen. Ein SEHR SCHLECHTer Roman, aus meiner Sicht.
PS. Was mich in letzter Zeit auch stört...die Nebencharaktere (in dem Fall Familie Monkfort) benutzt die Floskeln, die eigentlich Sinclairteam-Intern sind. "Andere Seite" und solche Sachen. Ist mir früher nie aufgefallen, oder war früher einfach anders.