Hmm, die Inhaltsangabe etwas ausführlicher ausgefallen, so ein Erstlingsroman einer neuen Serie ist doch immer etwas Besonderes. Ein Ereignis jagt das nächste, es bietet sich wenig Zeit um durchzuschnaufen, und von wegen Langeweile - kann keine Rede sein.
Die Geschichte lässt sich in zwei Etappen unterteilen. Eine actionlastige oder sogar vielleicht sogar schon mit Abstrichen eine actionlästige archäologische Begegnung um Maya-Stelen - wo es keine geben dürfe, und jene Ausgrabungsstätte mitsamt Hintergrund. Mit Ausnahme von zwei Seiten, um einen mysteriösen Wiedersacher und den Epilog, haben wir eine einzige Handlungsebene. Der erste Abschnitt erweist sich durchaus als spannend. Eine klassische archäologische Indiana Jones- Abenteuergeschichte, sich verbindet und nahtlos in die Zweite übergreift.
Meines Ermessens fällt dabei der Protagonist im Allgemeinen zu Charakterlos aus. Die Figur ist einfach austauschbar, gegenüber der einstigen Abenteurerserie sicherlich (vorerst) nicht wiedererkennbar. So auch, die Nachhaltigkeit einer heftigen Empfindung ist sofort wieder vergessen, verschwindend klein die Angst um Ekel und Grausamkeiten. Selbst die Empörung über den Verrat seines Kollegen lauert im Verborgenen. Während das Charakterenspektakel um Tom Ericson weniger hervortritt, aber dafür umso mehr in Action und Abenteuerstimmuing sich präsentiert.
Zu finden sind diese Attribute weiters auch im zweiten Abschnitt, und es wird zunehmender mysteriöser. Anfänglich noch langsam und temporär, werden die Schriftzeichen und Gottheiten eingeführt. Im Zusammenhang um den Code des Öffnungsmechanismus wird das Megaspektakel zum gedanklichen Super-Gau um die „Schöpfungsmythologie der fünften Sonne“ gestartet.
Es sind zwar eine Menge Details und auch Fragen zu erörtern und unterzubringen, viele betreffend die Maya-Hintergründe aber so besonders überzeugend empfinde ich den Verlauf doch nicht. Die Ereignisse überschlagen sich regelhaft aber vielleicht überwältigen mich die „natürliche Abfolge“ von Schicksals und Zufall zu sehr, mit einer Ausnahme: soviel Zufall, als dass einer mal keiner wäre, gibt es nicht. Bereits der Einstieg um die Geschichte ist nicht besonders überzeugend durchgearbeitet. Im Grunde interessiert später auch niemanden mehr warum gerade die Insel Hiva Oa? Nur weil Paul Gauguin auf der Insel seinen Lebensabend verbrachte, rechtfertigt keine Maya-Kultur. So bin ich voller Erwartung ob diesbezüglich noch eine Erklärung nachkommt? Sind die Maya nicht auf Hiva Oa, um dem Sinn ihres Rätsels zu verbergen, oder um unserem Dasein Sinn zu geben?
Die Figur von Cenobio Cordova ein Äquivalent von A.I.M.?
Was steckt hinter dem Sieg der Geltungssucht über die Wissenschaft? Darauf gäbe es bereits eine Antwort, falls ich die vom Autor deutenden Hinweise richtig interpretiere.
Schwieriger wird es bereits um die Frage der Widersacher. Der Mann in Weiß - auf das nächste Heftchen kann man sich bereits freuen.
Anders, ist es für Maddrax-Leser wirklich so simpel, den Tag des großen Erdbebens einfach vorzuverlegen? Und wenn es so sein sollte, woher kommt die Kenntnis von Professor Branson? Christopher Floyd wurde erstmals am 25.Aug. 2011 entdeckt. Tom Ericson einzige Zeitangabe beinhaltet, 15 Monate vor dem Ende der Welt. Quasi, befindet sich Ericson im Oktober des Vorjahres sich bei den Stele in Hiva Oa ein. So, aber bereits Anfang des Jahres hatte Professor Brandson seinen Standpunkt des bevorstehenden Weltuntergangs gewechselt und davon hatten irdische Astronomen noch andere Sorgen. Also, woher hat Branson seine Information? Von den Mayas sicherlich nicht, sie wollten erst am 21.Dez. abtretten. Anders formuliert, ich habe keine Ahnung, ich habe noch nix kapiert.
Das Einstiegsband von 2012 erweist sich als rasant und spannend, mystisch und geheimnisvoll.
Vielleicht sollte ich aber einfach zur Geschichte kurz und bündig sagen: mich hat die Geschichte GUT unterhalten.

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7 von 10 Pyramiden
Das Titelbild
Dieser Herr im Titelbild zeigt Tom Ericson. Inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen und dennoch wie dreißig auszusehen. Im Hintergrund ein Meteoriteneinschlag oder vielleicht ein vulkanischer Lavaausstoß? Aus den Inhalt entnehmend, ein Blitz, was immer diese Effekthascherei zeigen soll. Natürlich noch die Botschaft aus Stein, mit dem einen Leser auch nicht unbedingt das Verlangen erweckt wird, diese Abenteuergeschichte unbedingt lesen zu müssen.