Vielleicht sollte die Gegenseite einfach damit aufhören, Coco töten zu wollen, weil sie dadurch jedes mal stärker wird.
Die Dämonen raffen es scheinbar einfach nicht. Aber beginnen wir von vorn. Coco sammelt immer mehr Siegel und kommt ihrem Ziel, der Rettung Merlins, damit immer näher. Deshalb nimmt sich einer der urtümlichen Dämonen aus der Hölle im Erdkern direkt der Hexe an. Die ist mir ihrem Liebespart aus der letzten Geschichte am Bodensee, bei seinen Eltern. Er kann sich noch immer nicht erinnern, zur Keltenzeit Cocos Geliebter gewesen zu sein, aber ein schnuckeliges Wochenende kann man ja trotzdem zusammen verbringen.
In diesen Frieden platzen die Diener von Zadkiel, dem Gummitod, hinein. Sie töten zwei Menschen und nehmen ihre Gestalt an. Was macht man am besten mit den Leichen? Im See versenken? Tief vergraben? Im Wald verstecken? Unsinn! Direkt am Kiel der Privatyacht der beiden Wirtskörper in einem magischen Netz befestigen. Und dann die junge Hexe und ihre Freunde auf eine Bootstour einladen. Damit sie die Leichen beim Baden auch ja findet, Bescheid weiß und Gegenmaßnahmen einleiten kann. Einer der beiden heißt übrigens Manfred, Spitzname Mandy. Habe ich so auch noch nie gehört.
Coco ist jetzt jedenfalls gewarnt. Als die Yacht „unglücklicher Weise“ in einen dichten Nebel gerät und ins Frühmittelalter transportiert wird, fallen die Bösewichter wie gewohnt in ihre eigene Grube. Während die Vergangenheit sich langsam manifestiert ist man immun gegen die Steine, welche die Bewohner des Dörfchens nach einem werfen, sie gehen einfach durch die Körper hindurch. Coco nutzt einen Zauber, damit die Dämonendiener sofort stofflich werden und natürlich werden sie auch sofort tödlich getroffen, bevor sie reagieren können. Später manövriert man Coco und Ralf, den Anfangs erwähnten Freund, in eine Stromschnelle einem Wasserfall entgegen. Kein Ding, wird die Zeit angehalten und zum Ufer geschwommen.
Der Tag ist gerettet, nach einer ausufernden Beschreibung des restlichen Abends darf Coco am nächsten Tag die Zügel in die Hand nehmen. Es geht durch eine Höhle dem Erdkern entgegen, um Zadkiel überraschend zu stellen. Doch der Dämon erwischt sie. Er könnte sie jetzt töten und einen sicheren Sieg einfahren. Wäre aber untypisch, natürlich hat er einen Evil Masterplan für Coco. Sie wird in eine alternative Vergangenheit geschleudert, wo die Diener des Dämons das Dorf am Bodensee beherrschen. Ich erinnere an dieser Stelle nochmal an Gruben grabende Dämonen und wie es immer ausgeht. Coco kann durch die Artefakte nun nicht mehr nur die Zeit anhalten, sondern ist auch relativ unverwundbar. Entsprechend „spannend“ ist die Passage. Coco wird ein paar mal erwischt und kann entkommen, bis das Finale ansteht. Aufgepasst, Zadkiel will Coco zur bösen Trägerin des orphischen Eis machen. Zufällig das nächste Artefakt auf der Liste, welches Coco stärker machen könnte, falls der Plan des Gummitods fehlschlägt. Es sind dann Glockentöne, welche die Zeremonie stören und die magische Vergangenheitswelt auflösen. Vorher wird unsere Junghexe nochmal ordentlich mit dem magischen Ei gestärkt, welch Überraschung. Noch zwei Artefakte, dann ist es endlich ausgestanden und Merlin darf befreit werden. Das ist aber nebensächlich für mich, ich habe den letzten der alten Originalromane ausgestanden. Was bin ich gespannt auf die 2000er-Geschichten und ob sie etwas ändern.
Es gab schonmal den Versuch, Coco in die Vergangenheit zu schleudern und dort verrotten zu lassen. Und schonmal hat sie ausgerechnet dort eines der Merlin-Artefakte gefunden. Bereits beim ersten mal habe ich über diesen konstruierten Riesenzufall den Kopf geschüttelt und jetzt passiert das gleiche in leicht abgewandelter Form nochmal? Was zur haschrauchenden Panzerhornschnecke haben die Autoren sich dabei gedacht? Und warum wird so ein Stuss von den älteren (männlichen) Romanheftfans hochgelobt? Es kann doch nicht sein, dass die Generationen so verschiedene Ansichten von guten Gruselgeschichten haben. Dazu kommen so tolle Ideen wie eckige Wagenräder in der Vergangenheitswelt oder ein buckliger Glöckner, der Coco rettet und über die Dächer des Dorfes mit ihr in sein Versteck flieht. Kleinigkeiten, im Vergleich zu den groben Schnitzern.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (3 von 10 Punkten), die Idee von einem der mächtigen Höllendämonen und seiner Jagd auf Coco ist gut und einige Einfälle zur Story sind auch nett. Aber die Ausführung geht für mich gar nicht. Das ist ausgeprägter als bei Dark, sowohl die guten Grundideen als auch der Irsinn.