Asmodis hat davon erfahren, dass Coco auf der Suche nach den Siegeln in den Zeitschächten zur Rettung Merlins ist und stellt ihr eine Falle. Mit Täuschung und unter dem Vorwand, dass dort eines der Siegel sei schickt er sie in einen Zeitschacht ohne Wiederkehr direkt zu irischstämmigen Kelten.
Ganz schön fieser Plan des Höllenfürsten. Doch nicht erst in der Vergangenheit wird es gefährlich für die junge Hexe. Bereits in der Burg, wo sich der Zeitschacht befindet, geht es zur Sache. Ohne ihre Zeitmagie würde sich Coco sogar anstrengen müssen, nicht getötet zu werden. Aber so...eine Horde Skelette greift an. Schnell die Zeit stoppen, sich eine Waffe von der Wandhalterung nehmen und die Dinger zerhäckseln, während die Gerippe in Bewegungslosigkeit verharren. Später dann ein Luftdämon. Wieder wird die Zeit gestoppt und ohne Hast ein Bannkreis um das Wesen gezogen, das es verschwinden lässt.
Da überkommt den anspruchsvollen Leser in der Vergangenheit zunächst Erleichterung. Cocos Magie wirkt nicht, also auch ihre Zeitzauber. Doch erstens kommen ihre Kräfte langsam wieder zurück und sind in den entscheidenden Momenten einsatzbereit und zweitens hat Coco von ihrem letzten Abenteuer das erste Siegel Merlins mitgenommen. Der Signatstern verfügt über mannigfaltige magische Kräfte. Coco versteht so zum Beispiel die Sprache der Kelten.
Aber trotzdem ist der Plan von Asmodis ja aufgegangen, richtig? Mitnichten! Zufällig befindet sich genau in der Zeit doch eines der Siegel, nach denen die Heldin sucht. Ganz in der Nähe in Wales, da kommt man mit dem Schiff nach einer kleinen Überfahrt hin. Asmodis will Coco also eins reinwürgen und sie bestenfalls in der Vergangenheit aussetzen. Stattdessen führt er sie zum nächsten Siegel. Das ist mehr als nur Pech oder ein dummer Zufall, von allen Zeitaltern landet sie gerade in dem Jahr dort wo das Siegel sich gerade befindet. Dämlich und unglaubwürdig ist das.
Bevor ich mich abregen kann wird Coco von einem Boten Merlins erwartet, der wusste, dass sie hier landen wird. Von ihm erfährt sie vom zweiten Siegel. Doch zuerst muss sie den hiesigen Keltenstamm gegen Angreifer verteidigen. Die haben Druiden mit dunkler Magie im Gepäck. Was macht unsere Coco da? Genau, sie stoppt während der Schlacht die Zeit, schlendert zu den Druiden und lähmt sie. Ja, Dämonenkiller ist schon eine echte Qualitätsserie. Haben die Autoren bei Dorian Hunter den Haupthelden auch unbesiegbar gemacht und den Dämonen eine Pechsträhne eingepflanzt?
Vergangenheitsabenteuer können ja trotzdem atmosphärisch sein. Unlogischer Bockmist als Handlung, aber gut recherchierte Hintergründe. Wie die Klischeebarbaren, die nur fressen saufen und ans vögeln denken. Und wie sind die alten Kelten damals in die Schlacht gezogen? Vollkommen nackig mit baumelndem Schniedeln. Herrlich, Neal Davenport ist ein Comedygott. Schade, dass das hier eine dunkle Gruselserie sein soll.
Später gibt es dann noch Werwölfe, die Coco ebenso wie die Skelette zerhäckselt, während sie die Zeit angehalten hat. Und einen finsteren Druidendämon als Hauptgegner der Geschichte, dem eine Falle gestellt wird. Wollt ihr raten, wie Coco ihm beikommt? Dann findet sie noch das zweite Siegel und kehrt mit dessen Hilfe in die Gegenwart zurück.
Die mehr als nur klischeehaften Kelten würde ich dem Roman verzeihen. Dass Coco unbesiegbar ist und eine Falle sie mit dem Glück eines Lottogewinns ohne andere Gewinner zum zweiten Siegel führt aber nicht. So schlecht geschrieben sind die Geschichten auch nicht, die Charaktere sind ebenso erträglich. Es wäre so leicht die Serie um mehrere Stufen für mich nach oben zu heben. Diese ersten Zamis-Romane sind noch unter dem Dämonenkiller erschienen. Bald kommen die neuen Geschichten, vielleicht ist Coco da nicht mehr so unantastbar. Ich kann mir ernsthaft nicht vorstellen, dass den Lesern damals sowas gefallen hat bzw. nicht aufgefallen ist.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (3 von 10 Punkten), mal das Pferd von hinten aufgezäumt. -2 Punkte weil die Geschichte nichts besonderes ist. Wären immernoch 8 Punkte. Dann -4 Punkte weil Coco unbesiegbar ist und -1 Punkt für die klischeehaften Kelten.