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VHR Band 131: Verschollen im Blutwald von Cedric Balmore

Verfasst: Mo Jun 13, 2011 9:54 am
von Zamorra

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Dotty Cramer lief um ihr Leben. Sie rannte quer durch den Wald wie von tausend Teufeln gehetzt. Sie fühlte, daß ihr das nichts half, daß das Grauen immer näher und näher kam, und daß es nur seine blutrünstigen Schlingarme auszustrecken brauchte, um sie einzufangen und mitleidslos zu erdrosseln. Sie stolperte über eine Wurzel, fiel zu Boden, riß sich keuchend hoch und versuchte zu schreien, aber die ausgepumpten, gequälten Lungen versagten ihr den Dienst, sie brachte nur einen würgenden Krächzlaut zustande, ein irres Signal tiefster Verzweiflung. Sie rannte weiter und stürzte erneut. Diesmal blieb sie liegen.


Verfasst von Cedric Balmore (= Hans E. Ködelpeter)

Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole

Erschienen am 12.08.1975


Verfasst: Do Mär 30, 2017 10:31 pm
von Olivaro
Ein weiterer feiner Ködelpeter-Roman, der aber von all seinen Werken in dieser Reihe am wenigsten "dämonisch" ist. Interessant die Grundidee, dass die Eichen im Blutwald ihre rötliche Färbung vom Blut der Gefallenen erhalten haben (sollen), deren Blut sie durch die Wurzeln aufgesogen haben. Im Prinzip ist der Roman ein "Gaslicht", das erst ganz zum Schluss eine unerklärliche Szene aufweist. Das tut aber der Spannung und der eleganten Schreibe keinen Abbruch.