Ein junges Liebespaar wird brutal ermordet. Und dann saugt der Mörder der jungen Frau ihr komplettes Blut aus den Einschusslöchern! Ein vorbeikommender Zeuge identifiziert ihn als Max Klomberg, der wegen anderer gleichartiger Fälle in U-Haft sitzt. Wie also soll er hier zu Werke gegangen sein? Kommissar Eppstein informiert schließlich die PSA in New York und die schickt X-RAY-3 und X-RAY-7 nach Nürnberg.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew argwöhnen bald, dass nur
ein bestimmter Höllendiener dahinterstecken kann: Dr. Satanas, ihr bisher schlimmster Widersacher. Und während Iwan den Beobachter für Max Klomberg im Gefängnis gibt, wird Larry in der Wohnung von Erna Klomberg mit dem Teuflischen konfrontiert, wenn auch nur in einer Vision. Gleich darauf jedoch läuft er Dr. Satanas wirklich in die Falle! Diesmal nimmt der Teuflische vom PSA-Agenten ein Stück Stirnhaut und verwandelt sich somit in Larry Brent! Nun steht Dr. Satanas der Weg offen, X-RAY-3 als Mörder zu brandmarken und sich so den schlimmsten Jäger vom Hals zu schaffen. Dr. Satanas setzt sein Vorhaben sogleich in die Tat um ...
Meinung: Ein fulminant geschriebener Roman der Extraklasse kann ich dazu nur sagen. Jürgen Grasmück alias Dan Shocker geht hier so ziemlich in die Vollen. Gleich zu Beginn schockt er sein Lesepublikum mit einem brutalen Doppelmord und dem grausigen Aussaugen einer jungen Frau! Mich wundert etwas, dass da nicht die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften aktiv geworden ist. In diesem Roman kommen einige Szenen vor, die in der damaligen Zeit weitaus heftiger daherkamen als heutzutage. Zu diesem Roman kann man den Autor nur gratulieren, denn hier baut er seinen gefürchtetsten Gegner der PSA gehörig auf, lässt ihn beinahe alle Register ziehen, lässt ihn seine abgrundtiefe Boshaftigkeit und Menschenverachtung ausleben wie kaum je zuvor. Es ist wunderbar mitzuverfolgen, wie Jürgen Grasmück hier mit den Urkräften Gut und Böse spielt, wie er versucht, das Gute in Gestalt von Larry Brent umzukehren für dessen Umwelt, was auch beinahe gelingt. Allein das beiderseitige Misstrauen zwischen X-RAY-3 und Kommissar Eppstein, die sich gegenseitig verdächtigen, Dr. Satanas zu sein, ist grandios und glaubwürdig dargestellt. Vor allem die Angst Larrys, sollte Eppstein jetzt tatsächlich Dr. Satanas sein, dass er ihn sogleich über den Haufen schießen wird, kommt recht beklemmend herüber. Auch die Szenen zuvor mit den beiden Frauen, denen der höllische Widersacher auflauert, sind sehr gut beschrieben.
Was mir auffällt, ist, dass es auf der letzten Seite ein paar teilweise versteckt geführte Hinweise gibt, dass sich demnächst ein gewaltiges Zusammenkrachen zwischen den Kontrahenten anbahnt. Dazu würde sich natürlich die Nummer 100 der SGK-Reihe besonders eignen. Lassen wir uns überraschen, was Jürgen Grasmück alias Dan Shocker da für uns Leser bereithält.
Eine Besonderheit: In diesem Roman kommt ein Ehepaar
Heinz und
Karin Bogner vor, wobei die beiden ein Konstruktionsbüro führen. Dieser Roman erschien circa mit der Nummer 25 der Macabros-Serie. Ab Band 35 erschien der erste von 10 Mirakel-Bänden. Und da gibt es einen
Hans Bogner, der ebenfalls in einem Konstruktionsbüro arbeitet, allerdings als Angestellter und Kollege von Frank Morell alias
Mirakel. Ich finde es zumindest interessant, wie Jürgen Grasmück/Dan Shocker mit derartigen Namensähnlichkeiten und Parallelen immer wieder arbeitete.
Kritik: Es gibt hier eigentlich nicht viel zu kritisieren, außer vielleicht, dass sich Iwan Kunaritschew einfach zu tölpelhaft überrumpeln lässt. Sollte das ein kleiner Hinweis sein, dass er eben doch nicht so gut ist wie X-RAY-3 und deswegen nur die Bezeichnung X-RAY-7 führt? Nicht wirklich, würde ich meinen, denn auch Larry Brent stolpert richtiggehend fahrlässig in die Falle des Menschenfeindes. Außerdem würde ich noch bezweifeln, dass die beiden Frauen einem dämonischen Dr. Satanas so mir nichts, dir nichts davonlaufen könnten, wenn dieser es nicht wollen würde. Dies ist natürlich der Dramatik der Szenen geschuldet, aber dennoch ...
Ich vergebe
5 von 5 Smith & Wesson Laser mit Tendenz zu 4½.
Das Titelbild passt perfekt zum Romaninhalt, indem es die Szene darstellt, in der Karin Bogner im Wald den hinter ihr stehenden
Larry Brent wahrnimmt, bevor er zustechen will. Dazu das Gesicht des Teuflischen über ihnen mit seinen übergroßen Armen und Händen, die sich kaum von den kahlen Ästen der Bäume abheben. Eine sehr düstere, morbide Stimmung, die Lonati hier gekonnt zum Besten gibt.
Ich vergebe
4 von 5 Smith & Wesson Laser.