Ein kleiner Ort in England nahe Schottland namens Tonklin wird zum dramatischen Schauplatz im Ringen der dämonischen Mächte gegen die Menschen. Ein Ort mit nur wenigen Einwohnern, auf keiner Landkarte eingezeichnet – wo Leichenvögel auf dem alten Friedhof hausen. Wer einen zu sehen bekommt, der ist verloren. Keiner hat eine solche Sichtung bisher überlebt.
Larry Brent und Morna Ulbrandson werden von X-RAY-1, dem Chef der PSA, nach Tonklin geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Aber bereits bei der Anfahrt wird Morna entführt, und Larry Brent kann nichts dagegen unternehmen. Am nächsten Morgen sieht er zwei Leichenvögel. Damit ist sein Todesurteil gesprochen – und die Vögel stürzen sich auch sofort auf ihn ...
Das dramatische Geschehen nimmt seinen Lauf und zieht immer weitere Kreise. Kann in dem kleinen Ort überhaupt noch jemand mit dem Leben davonkommen? Wie's aussieht: nein!
Meinung: Der Roman beginnt recht spannend und hält die Spannung auch aufrecht über den gesamten Roman. Bloß zum Ende hin flacht er ein wenig ab, vor allem durch den eingeschoben wirkenden Part von Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7. Da hätte es besser eine andere Lösung geben sollen, würde ich meinen.
Auch sonst gibt es ein paar Ungereimtheiten, die zwar nicht wesentlich stören, aber aufmerksamen Lesern höchstwahrscheinlich auffallen. Im zweiten Absatz am Anfang des Romans heißt es, das Dorf hätte nur zwanzig Häuser. Weiter drinnen im Roman erfährt man, dass es ein Gasthaus gibt (okay, das ist in den 1970ern noch durchaus möglich), aber später gibt es noch dazu ein Hotel, eine Polizeistation, einen Friseurladen. Schon ein bisschen viel für ein paar Einwohner. Außerdem haben sie einen zweiten Friedhof gebaut, der sich innerhalb von nicht einmal zwei Jahren erheblich gefüllt zu haben scheint, vor allem weist er etliche Wege zwischen den Gräbern auf, die kreuz und quer angelegt sind. Das wirkt doch recht übertrieben bei so wenigen Einwohnern. Hat Dan Shocker/Jürgen Grasmück während dem Schreiben möglicherweise vergessen, dass er dem Ort anfangs nur 20 (!) Häuser zugestanden hat?
Aber sonst gibt der Roman doch ordentlich Gas. Leider wird Morna Ulbrandson gleich zu Beginn entführt, ohne dass sie irgendetwas dagegen unternehmen kann. Vermutlich deshalb, weil zwei PSA-Agenten in dem Dörfchen einfach zu viel gewesen wären. Und die böse Hexe hätte auch wenig auszurichten gehabt gegen die geballte PSA-Riege. Selbst Rha-Ta-N'my hätte da den Kürzeren gezogen, aber dann lässt sich auch noch Larry Brent wie ein Anfänger niederschlagen. Und somit stehen alsbald beide Agenten der Hexe und dem Leichenvogel gegenüber, um Rha-Ta-N'my geopfert zu werden – und 7 Tage später als dämonische Leichenvögel erneut zu leben!
Wie schon weiter oben erwähnt, ist der Roman recht spannend geschrieben und lässt sich gut lesen. Doch insgesamt ist die Story ein wenig zu dünn, um einen richtig tollen Roman serviert zu bekommen. Das erkennt man vor allem am doch recht schwachen Showdown im Kampf gegen die mörderische Hexe, die m. E. problemlos von Larry Brent und Morna Ulbrandson überwältigt werden hätte müssen! Bei deren Fähigkeiten im Kampf gegen das Böse! Aber dann wäre der Roman wohl um 10 Seiten zu früh zu Ende gewesen. Makaber auch, dass sie es relativ locker hinzunehmen scheinen, dass ein mitgefangener Chief Inspector nicht gerettet werden kann und somit irgendwo
im Nirgendwo für immer verschollen bleibt ...
Eine Leseempfehlung kann ich durchaus aussprechen. Wie gesagt, er lässt sich kurzweilig lesen und die Leichenvögel kommen auch recht grausig und dämonisch rüber.
Ich vergebe
4 von 5 Smith & Wesson Laser (weil ein halber Revolver komisch aussieht).
Das Titelbild entspricht einer Szene im Roman, bloß sitzt der Leichenvogel da nicht auf einem Grabstein, sondern direkt auf der Graberde. Was der Vogel hier macht, ist erst der Auftakt.
Mahlzeit!
Ich vergebe
3 von 5 Smith & Wesson Laser.