Percy C. Plumrose, ein kräftiger Fünfziger, der sein Vermögen an der Londoner Börse gemacht hat, will sich einen Herzenswunsch erfüllen. Er möchte ein Schloss kaufen, womöglich gar mit spukenden Geistern drin. Er glaubt daran überhaupt nicht, aber umgebaut in ein Hotel für zahlungskräftige Gäste ließe sich damit gewiss eine Menge Geld machen. Ein Makler erzählt ihm von Wickfield Castle, das zu kaufen wäre und er macht sich sofort auf zur Besichtigung des alten Kastens. In einer einzigen Nacht lernt er jedoch das Grauen kennen, nachdem er zuvor jede Warnung seitens der Geister der zwölf Schwarzen Mönche in den Wind schlug. Er hört den unheimlich und grausig klingenden Totenchor der singenden Mönche von Wickfield Castle, der immer dann ertönt, wenn ein Mensch sterben wird.
Kurz darauf erscheint ein neuer Interessent: Dennis Cowler. Er trifft auf den Aushilfs-Butler Arthur Simms sowie dem Verwalter Edward Kilroy, zwei verhutzelt wirkenden Männchen. Sein Ziel ist es aber, mehr zu erfahren über die ominösen Schwarzen Mönche, denn er ist ein Mitarbeiter der »Ghost Squad«, einer Abteilung von New Scotland Yard, deren Leiter Inspektor John McAllister davon Wind bekam. Cowler ist mit geisterbannenden Utensilien ausgestattet, als er sich aufmacht, deren Aufenthaltsort zu finden. Er findet ihn – aber die christlichen Symbole wirken nicht, weil die Mönche nicht zu den höllischen Wesen gehören, denn sie wurden allesamt vor knapp 500 Jahren von Raubrittern wegen ihres Glaubens enthauptet. Cowler wird gefangen genommen, gefoltert und soll später getötet werden, damit einer der Geistermönche seine Seele empfangen kann, um weiterhin zu
leben.
McAllister und seine Mitarbeiterin Sergeant Gaby O'Connors sind auch vor Ort, um dem Spuk Einhalt zu gebieten. Doch die Kollegin gerät ebenfalls in Gefangenschaft und soll von den Geistermönchen geschwängert werden! McAllister – in der Maske als Lord Philip of Chelsea – hingegen versucht alles, um seine Mitarbeiter zu retten. Aber kann er gegen Wesen bestehen, die auf christliche Abwehrsymbole überhaupt nicht ansprechen?
Meinung: Tja, was sollte denn das nun werden? Der erste Slapstick-Grusel-Krimi? Das ging dann wohl daneben.
Zu Anfang und bis zur Mitte des Romans machte er noch
gute Figur, wirkte recht unheimlich in der Beschreibung, wie aus dem furchtlosen Mr. Plumrose ein geistergläubiger Angsthase wird, der das Castle für immer verlassen will, aber dennoch den Tod darin findet. Als aber Dennis Cowlers geweihtes Kreuz und andere Dinge gegen die mörderischen Schwarzen Mönche versagen, weil sie keine Höllenwesen darstellen, sondern ihr mörderisches Geisterleben
in Gottgefälligkeit führen – ab da wird es unrealistisch bis zum Geht-nicht-mehr. Dämonisch agierende Gespenster und Geister können einfach nur der Hölle angehören; nur
lebendige Christen können ihre mörderischen Gelüste ausleben, was sie auch vielfach taten und auch heute noch tun.
[SPOILER]Noch unglaubwürdiger erscheint mir das Vorgehen von McAllister mithilfe von satanischen Symbolen, Schwefelkugeln, Teufelsblutphiolen etc. zu sein, die er sich teilweise im Supermarkt besorgte. Und die Schwarzen Mönche nehmen das als bare Münze und zerfallen zu Aschehäufchen! Das ist schon wirklich äußerst starker Tobak! Beachte:
Die Hölle hilft Menschen gegen christliche Geister! Wieso die Schwarzen Mönche die Seele von Mr. Plumrose vergeudeten, aber sonst immer wieder neue Seelen für ihre weitere Existenz brauchen, will sich mir auch nicht erschließen. Und die vielen Warnungen ihm gegenüber erscheinen dahingehend noch seltsamer. Scheint, als hätte der Autor diesen Aspekt später einfach übersehen ...[/SPOILER]
Wie hier zudem der »Geisterdetektiv« mit seiner Assistentin zu sprechen pflegt, das kann man nicht einmal mit der 1970er-Jahre-Mentalität verklären, denn das klingt teilweise äußerst anzüglich. Auch die Szene mit der
Untersuchung der Weiblichkeit von Gaby O'Connors durch die jahrhundertealten Skelettgestalten würde heutzutage überhaupt nicht mehr gehen. Da lassen wohl auch die »reitenden Leichen« sehr grüßen ...
Fazit: Es hätte ein spannender Roman werden können, denn die Grundidee war nicht schlecht. Die singenden Schwarzen Mönche hatten durchaus Potenzial, die Story wie einen unheimlichen Edgar-Wallace-Krimi zu tragen, aber in diesem Fall wirkt die »Ghost Squad« selbst als Störfaktor. Die krude Idee der Eliminierung der Schwarzen Mönche kann wahrlich als ganz tiefer Griff in den Schmalztopf bezeichnet werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Art von Geistern und deren
Vergeistigung einmalig bleibt.
Von mir gibt es dafür nur 2 von 5 Punkte.

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Das Titelbild ist wiederum eines dieser berüchtigten Zauberkreis-Studiobilder. Obwohl im Roman sogar 12 abgeschlagene Totenschädel vorkommen, kann ich mich damit dennoch nicht anfreunden. Und die komischen Spanndrähte mit Glibberzeugs drauf wirken auch nicht gerade gruselig.
Dafür gibt es 0 von 5 Punkte.
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