Hm, diesmal verzichte ich auf eine Beschreibung des Plots dieses Romans, denn das wurde von "Grizzly" bereits sehr gut gemacht.
Meinung: Ich bin nicht seiner Ansicht, dass der Roman ganz schwach ist. Sicher, verglichen mit den allermeisten bis dahin erschienenen Grusel-Krimis von Dan Shocker kann man schon dieser Meinung sein. Aber ich bemühe mich, den Roman nicht damit zu vergleichen, sondern ihn als eigenständiges Werk eines sehr guten Autors zu sehen, der dem "Kommissar X" als 2. Autor nach C. H. Guenter dieser Krimiserie auch seinen Stempel aufgedrückt hat. Und seine Romane gehörten da zu den besseren. Auch bei diesem vorliegenden Roman fällt mir auf, dass er in einer sehr schönen Sprache geschrieben worden ist, die sich wohltuend von so manch anderem Werk abhebt. Es kommen auch recht wenig Druckfehler darin vor, was auch einmal erwähnt werden sollte. Und last but not least war es sicher ein gehöriges Wagnis, im Silber-Grusel-Krimi gegen das Monument Dan Shocker anzutreten und zu bestehen zu versuchen. Ich bin überzeugt, damals wären
alle anderen Autoren ebenfalls an dieser Hürde gescheitert.
Ein ähnlich verfasster Roman (im Stile Dan Shockers) wäre womöglich noch viel größerer Kritik ausgesetzt gewesen. Vielleicht hat man deshalb vonseiten des Verlages gerade Robert F. Atkinson zu dieser undankbaren Aufgabe
überredet, gerade weil er einen ganz anderen Stil führte. Vielleicht war das auch kein Kriterium seitens des Verlages, sondern einfach die normale Herangehensweise eines versierten Autors an seine Aufgabe. Ich weiß es nicht, aber ich kann mir ein solches Szenario vorstellen.
Wenn ich den Roman ganz allein für sich betrachte, so finde ich nicht, dass er gänzlich daneben ist. Gewiss, eine Shocker'sche Spannung ist nicht vorhanden, aber der Plot ist nicht völlig unlogisch aufgebaut, sondern folgt sehr wohl einem logischen Pfad durch den "bundianischen" Dschungel. Der Glaube an alle möglichen Geister und Dämonen ist gerade in Afrika auch heute noch tief verwurzelt. Die oftmals gewaltsame Christianisierung hat das höchstens übertüncht, aber keineswegs ausgemerzt. Hand aufs Herz: Wir alle haben doch praktisch kaum eine Ahnung, was in Afrika
tatsächlich so vor sich geht und wie die einheimische Bevölkerung tatsächlich tickt, gerade in Bezug auf ihre Überlieferungen speziell die Geisterwelt betreffend. Wir sind doch alle irgendwie von den alten Romanen und Filmen à la "Tarzan" oder "König Salomons Diamanten" oder unzähligen anderen Hollywood-Produktionen geprägt worden, auch wenn wir dies alles nicht für bare Münze nehmen ...
Ich für meinen Teil habe alle Logiksektoren großenteils ausgeschaltet und so doch den Roman halbwegs genießen können, der womöglich eben als nicht besonders blutrünstig geplant war. Andererseits sterben dennoch zwei Weiße und ein junges, einheimisches Mädchen auf doch recht grausame Weise. Dass eine Menge Hühner und Ziegen geschlachtet werden, gehört für mich zum Voodoo-Kult, bei dem dies angeblich ja auch Usus sein soll. Aber was weiß schon ein Fremder ...?
Fazit: Für mich ist das eine durchaus lesbare Geschichte, die mich zwar auch nicht vom Hocker reißt, aber ich konnte den Roman praktisch in einem Zug durchlesen, was kein schlechtes Zeichen ist. Was den kurzen Auftritt McAllisters betrifft, so würde ich meinen, dass dieser Roman für ein Taschenbuch besser geeignet gewesen wäre, dann hätte man den Schluss epischer gestalten können. Da von "Bob Fisher's Nebelgeistern" sehr viele Romane erschienen sind, kann seine Art des Schreibens nicht komplett danebengelegen haben.
Von mir gibt es 2 von 5 Punkte
(weil sicher noch mehr drin gewesen wäre).

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Das Titelbild wurde auch schon von meinen Vor-Rezensenten beschrieben, denen ich mich hiermit anschließe. Das Einzige, was mir nicht so gut gefällt, ist, dass es sich bei dem dargestellten Tormann und dem Schiedsrichter um Europäer (Schotten?) handelt, obwohl die Geister-Kicker ausnahmslos gegen Ägypter und gegen Marokkaner angetreten sind. Auch die Schiedsrichter stammten einmal aus Tunesien und einmal aus Zaire. Deshalb gibt es einen Punkt Abzug, somit 2 von 5 Punkte.

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