Endlich einmal kommt Larry Brent alias X-RAY-3 dazu, Urlaub zu machen. Somit zieht es ihn nach Malindi in Kenia, um auf einer Fotosafari Elefanten und Nashörner zu filmen. Keine Raubtiere, denn diese werden kein einziges Mal im Roman erwähnt, so als gäbe es gar keine davon in Kenia! Natürlich landet der PSA-Agent genau im »Beach-Rock-Hotel«, in dem seit einer Woche ein Kellner vermisst wird und am ersten Abend ein grausiger Mord an einer jungen Engländerin passiert. Schlimm nur, dass die 27-Jährige aussieht wie 100 Jahre alt! Wie aber ist das nur möglich?
Es dauert nicht lange und Larry Brent ist wieder im Dienst. Denn plötzlich mehren sich die Unfälle, besser gesagt die Morde, die alle nach dem gleichen Schema ablaufen: ausgesaugte Opfer mit abgefressenen Körperteilen! Und somit ist bald allen klar, dass es sich um einen oder mehrere Zombies handelt. Auf der Suche nach ihnen landen der hiesige Police Captain und Larry Brent in den Fängen eines Medizinmannes, der sie zu Zombies machen will. Aber irgendwie scheint der Mann nicht derjenige zu sein, der die Macht hat, all dies von Anfang an inszeniert zu haben.
Wer aber ist dann der große, tödliche Unbekannte?
Meinung: Tja, auch PSA-Agenten brauchen gelegentlich Urlaub; es sei ihnen vergönnt! Doch die dämonische Welt denkt da anders, und so stolpert Larry Brent alias X-RAY-3 prompt in ein Abenteuer in Ostafrika, mit dem er nicht gerechnet hatte. Aber Hand aufs Herz: Wer will schon einen Heftroman darüber lesen, wie Larry auf Fotosafari Elefantenherden, Nashörner und junge Frauen filmt? Oder an der Hotelbar sogleich eine davon anbaggert – aber, na ja, dieses tut er wirklich, der alte Schwerenöter. So nimmt das Verhängnis seinen Lauf, von dem jedoch beide nichts ahnen.
Es scheint so zu sein, dass der Autor des Romans dort seinen Urlaub verbrachte und dabei auf die Idee kam, eben diesen Plot zu Papier zu bringen. Denn alle beschriebenen Orte, Ruinenstädte usw. gibt es tatsächlich. Gut, die Ruinenstadt heißt nicht Gedi, sondern Gede, aber so genau wollen wir nun nicht sein. Ob es das Dorf Mrundoko gibt, weiß ich nicht, aber könnte durchaus sein. Und das gesamte Flair des Romans kommt wahrlich äußerst urlaubsmäßig herüber – mit dem doch gehörigen Schuss Grusel, um nicht zu einem Diavortrag mit lauter gähnenden Zusehern abzudriften

!
Im Großen und Ganzen ist der Roman gut aufbereitet und beginnt auch gleich hochdramatisch mit dem Untergang der »Windrose« im Indischen Ozean. Schuld daran ist der Kapitän George Horman, der auf Haiti in einen Zombie verwandelt wurde, weil er zu neugierig war. Dafür frisst er seine gesamte Mannschaft nach und nach auf – bis auf McCure, den Steuermann. Dem gelingt es zwar, ihn im Meer zu versenken, aber dabei geschieht ihm ein kleines Missgeschick. Dieses geschah 1921.
Und 52 Jahre später trifft der Fluch des Lebenaussaugens ausgerechnet den beliebten Urlaubsort Malindi. Aber somit hat unser Held wieder alle Hände voll zu tun, um erstens sein eigenes Leben zu erhalten, was schwierig genug zu sein scheint, zweitens das von Helga Körtner, die eine Enkelin jener Frau ist, auf die der Zombie von damals immer noch so böse ist, dass er sie unbedingt vernichten will und drittens um zu verhindern, dass bald ganz Kenia (eventuell die gesamte Welt) zombieverseucht wird und es somit keine »The Walking Dead«-Serie gegeben hätte, weil Zombies angeblich nicht fernsehen ...
Es gibt natürlich wieder etliches an Schreibfehlern, fehlenden oder zu vielen Buchstaben, aber vor allem einen großen Fehler des Autors, der nicht hätte sein müssen: Angeblich wird dort vor allem
französisch gesprochen. Das ist definitiv falsch! Denn Kenia war eine englische Kronkolonie und noch heute ist Englisch Amtssprache, wobei Swahili gleichbedeutend ist. Aber kein Französisch!
Fazit: Der Roman liest sich recht angenehm dahin, ist spannend geschrieben, aber mit einer solchen Lockerheit, wie sie eben in den 1970ern eher zu finden ist als heutzutage. Die Story ist nun nicht gerade der große Wurf, dennoch kann ich den Roman problemlos empfehlen als Lektüre für einen entspannenden Abend oder verregneten Sonntagnachmittag (wie ich es machte, als es diesen Sonntag bei uns recht stark regnete).
Ich vergebe
4 von 5 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild stellt wohl Borro dar, wie er langsam wieder seine Lebensenergie verliert, aber irgendwie stelle ich mir den Zombie trotz allem etwas anders vor. Dazu die fein säuberlich abgenagten Skelette, was ich mir auch nicht so ganz vorstellen kann, aber soll so sein. Was nicht im Roman in dieser Ausführung vorkommt, ist die Burganlage mit Türmen im Hintergrund, denn die Ruinenstadt der Araber sieht ein wenig anders aus (Google sei Dank). Die Burganlage würde ich eindeutig nach Spanien verorten, was auch mit dem Zeichner dieses Covers namens Prieto Muriana zusammenpassen würde.
Ich vergebe
3 von 5 Smith & Wesson Laser mit Tendenz zu 3½.