Jaja, SPOILER blabla, ihr wisst schon
Für mich gehört der Roman in die Kategorie "Nett gemeint, aber trotzdem gescheitert." Während des ganzen Romans merkte ich, dass Jason versucht, dem Leser eine spannende und wendungsreiche Geschichte zu bieten. Aber irgendwie fehlte ihm hier das nötige Feingefühl.
Im ersten Teil der Geschichte hat man noch das Gefühl einen soliden Vampirroman zu lesen.
Dann bittet Tim (die tragische Hauptfigur) Purdy Prentiss um Hilfe. Hier wird 5 Seiten wieder übermäßig viel gequatscht, das hätte man auch auf knapp zei Seiten schaffen können.
Auf Seite 23 (also ca. nach dem ersten Viertel) erleben wir Tim dann als jemanden der vor Liebe wirklich verblendet ist. Ihm ist klar, dass seine große Liebe Elena mit einer Vampirin zusammenarbeitet und rennt trotzdem in ihre offensichtliche Falle.
Außerdem assoziiere ich "blind vor Liebe" nicht damit, dass Tim der Dame sofort an die Wäsche will.
Akzeptiert man Tim als einen etwas unterbemittelten Tor, bekommt man den kompletten Roman sicher etwas leichter runter. Zumindest ging es mir so.
Das Finale schließlich reißt die Geschichte weiter in den Abgrund. Hier bemerkte ich wirklich, wie Jason versucht, eine packende Athmosphäre herzustellen. Logikfehler und schlecht geschriebene Sätze zogen das für mich eher ins Lächerliche.
1. Warum schließt man einen Raum nicht ab, so dass man sich nicht in die Vorstellung schleichen kann, ohne zu bezahlen. Oder zumindest irgendeine Art der Überwachung? Ich hätte die Außentür ja abgeschlossen, wäre auch besser für den Plan der beiden gewesen, falls es doch zu einer Panik gekommen wäre.
2. Als John auf den Weg zur Wohnung ist und noch nicht mal vor der Tür steht, bemerkt die Vampirin sein Kreuz und flüchtet. Als er hier aber im Vorstellungsraum sitzt, ist er "weit genug entfernt". :rolleyes:
3. Das gesamte Theaterstück und die Reaktion der Zuschauer ist misslungen. Ich fand das ganze unnatürlich.
4. Wenn die Vampirin auch Druidenblut in sich hat, warum kann man das nicht praktisch einsetzen. Jason hätte darauf Bezug nehmen können, in den alten Geschichten konnten Druiden aus Aibon immer irgendwas besonderes.
5. Schade, dass Jason nie in irgendein Forum schaut. Sonst hätte ich ihm wirklich gern mal gesagt, dass er aufhören soll, den Romantitel 1:1 in der Geschichte zu erwähnen. Das wirkt in 90% der Fälle zu aufgesetzt.
Die Figur der Elena war gut dargestellt, muss ich mal sagen. Zumindest, wenn man am Ende die Auflösung bekommt. Aber das retten den Roman nicht mehr. Bei dem netten Cover (zumindest die Vampirdame), hätte ich mehr erwartet.
Aus Gnade würde ich ja wirklich gern noch ein MITTEL geben, denn mal vom Finale abgesehen ist das eine durchschnittliche Vampirgeschichte mit Höhen und Tiefen. Vielleicht war die Puppentheater-Szene auch nur nicht mein Fall.
Von mir bekommt der Roman objektiv betrachtet ein SCHLECHT. Er bewegt sich aber immerhin im unteren Durchschnitt.