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Band 261: Ein falscher Engel

Verfasst: Di Jan 05, 2010 10:59 am
von Habibi



Ihr größter Schatz ist das Bildnis eines weißhaarigen, rotäugigen Albinos, eines hehren Streiter des Lichts - ihres Aynjels, der auf sie wartet und bei dem sie Frieden finden wird. Davon ist Ninian überzeugt, und deshalb sucht sie ihn seit Jahren. In Meeraka erfuhr sie seinen Namen: Rulfan.
Sie weiß nicht, dass ihr Bild nur der abgerissene Einband eines Fantasy-Taschenbuches um den Helden Elric von Melniboné ist. Genauso wenig wie Rulfan ahnt, dass eine Auftragskillerin ihn sucht, weil sie einen Engel in ihm sieht. Er wird es bald erfahren...

Erscheinungsdatum: 19.01.2010

Autor: Christian Schwarz

Cover: Candy Kay

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Verfasst: Sa Feb 20, 2010 11:14 am
von engelbert
Rulfan und Pellam sind mit einen Pferdegespann unterwegs um Uiske zu kaufen. In der Stadt findet Ninian ihren lang gesuchten Engel in der Person Rulfans. Rulfan lehnt ihre Vergötterung ab und schickt sie weg. Ninian erklärt sich seine Abweisung als Prüfung, zur Erfüllung eines Auftrages ob sie seiner würdig ist. Sie leitet von Rulfans Aussage ab, das die Freesas für das Massaker bei den Mecgregors verantwortlich sind und zur Rechenschaft gezogen werden müssten. In der Ortschaft Kileeg vernichtet Ninian die Freesa Burg und tötet dabei fast alle Bewohner mitsamt ihrer Umgebung. Stolz und mit der Gewissheit der Bewährung erscheint sie im Wohnsitz von Rulfan. Aus der neuerliche Ablehnung Rulfans leitet sie wiederum eine Prüfung ab. Er wolle ihre Kampfstärke testen. Erst wenn es ihr gelinge Rulfan Lebensgefährtin zu töten, könnte Ninian unter seinen Licht wandeln. Ihr erstes Opfer ist Pellam und sie kämpft sich schwertschwingend gegen die Burgbewohner weiter vor um ihren Auftrag zu erfüllen. Erst als Rulfan in einer Blutlacke ausrutscht und von einen ausholenden Schwerthieb verletzt wird, erkennt die Exekutorin, dass es sich bei Rulfan um einen Menschen handelt. Über die Tatsache das Ayejels niemals bluten, stürzt ihr Weltengefüge zusammen und sie flieht tief enttäuscht und schockiert in die Wälder Scottlands. Zurück bleiben 6 Tote und die Ungewissheit ob sie je wieder kommen wird?

Ein Roman, der es versteht über die Hintergründe zu unterhalten. Ein Handlungsroman tief verwurzelt in die Geschehnisse aus Heft 127 und um die postapokalyptischen Whiskyclans Schottlands. Eine Geschichte ohne Maddrax und Aruula, im Vordergrund ein irregeleitetes Individuum auf der Suche nach einen besser Leben im Licht der religiösen Verklärung. Eine Leidensgeschichte, geboren aus Kindheit, aus der Tiefe der Verzweiflung, über die Hoffnung bis zur grenzlosen Enttäuschung. Was ich an diesen unterhaltsamen Roman ein wenig vermisse, ist das es dem Autor nicht immer gelingt die Gedanken der Figur zu erklären. Zum Beispiel beim ersten Zusammentreffen, sie leitet einfach seine Worte ab. Eine Charaktere mit solch einer Individualität sollte ihre Gedanken mehr preisgeben. Was aber nicht heißt das ihre Aktionen nicht nachvollziehbar und begründet sind, nur ihr Innenleben erschließt sich mir nicht. Ninian selbst ist in ihren Kampfverhalten etwas überzogen. Ihre Kampffähigkeiten sind in etwa vergleichbar wie mit asiatischen Leinwand Helden mit den unrealistischen Ninja Fähigkeiten. Begleitend zum Roman kommen kleine Unpässlichkeiten. Wie kann man nur einen Vorteil bei einen anonymen Angriff erkennen, wie es sich die Freesas versprachen? Ebenso der doch etwas unerwartete Rückzug Wallis. Wenn man bereits zum Gegenzug bereit ist, die Truppen in Reih und Glied stehen, läßt man sich nur mehr sehr schwer umstimmen. Die engagierte Jagd durch Rulfan selbst auf fliehende Angreifer, anderseits wirkt Rulfan etwas unnatürlich und unbeholfen. Ist auch wahrlich eine verflixte Situation.
Der Uiske Krieg, mein Untertitel dieser Geschichte. Interessant erzählt ist jedenfalls dieser zweite Handlungsbogen. Ich mag es besonders gerne wenn der Hintergrund einer Region mit ihren Menschen und den Wirtschaftszweigen in eine Geschichte miteinbezogen sind. Ein besonderes highlight sind die Pipaa mit ihren Colley.

Story: 5,00/3,50

Im Vordergrund ist Ninian mit den Flügelschwertern. Um ihre Auftragsziele zu erreichen verkauft sie auch ihren Körper. Finde die Mischung ganz gut gelungen mit ihren Sexabiel und als Kämpferin. Was an diesen Cover faszinierend ist zwar nicht Rulfan sondern die Wolken als seines Zeichen des Ayejel.

Cover: 5,00/4,00

Verfasst: Do Okt 18, 2018 11:59 pm
von lessydragon
Puh, Ninian ist ja wirklich verrückt, vom Schiksal von Kindes Beinen arg gebeutelt, ausgenutzt und von einer alten Dame mittels Taschenbuchcover völlig vernebelt in dem Gedanken, Rulfan sei ein Engel und würde ihrem Leben die Bestimmung und Wende geben.

Das noch schlimmere daran, sie ist zu einem Top-Killer mutiert und ausgebildet worden, dem entsprechend schafft sie alles um die Ecke, was ihren Weg zu Rulfan hindert. Dies trifft dann auch leider Menschen in Rulfans direkter Nähe...

Zu guter letzt bemerkt sie dann jedoch, dass auch Rulfan bluten kann und somit kein Engel ist. Sie kann fliehen, obwohl ich so gehofft hatte, auch für sie und ihr verkorkstes Leben, dass sie noch getötet wird und Erlösung findet.

Ein interessantes, gutes Abenteuer mit wieder einmal Erinnerungen an bereits Geschehenes, was für mich als Neuleser (falls ich es nicht schon 100 mal erwähnt haben sollte) natürlich Klasse und aufschlussreich war...

LG Lessy :D :alt:

Verfasst: Mi Nov 18, 2020 1:45 pm
von Koboldoo
Schade, dass Ninian so abgedreht ist. Hatte sie eher zu den "Guten" gezählt. Nun ist sie wohl eher ein böser Racheaynjel. Eigentlich hatte ich vermutet, dass Rulfans Geliebte (der Tradition folgend) den Roman nicht überlebt. Überraschenderweise darf sie aber erstmal dabei bleiben. Die ganze Handlung war in einen Uisge-Krieg eingebettet, der durch Ninian zwangsläufig beendet wurde. Aber wie kann man als echter Schotte seinen Whisky mit Cola pantschen?
Insgesamt gibt es von mir 3 Sterne.

Cover: Ninian ist echt gut getroffen. Rulfan schaut etwas starr, ist aber wohl so gewollt. Toll gemacht.

P.S. lessydragon gibt ganz schön Gas! Mal schauen, ob ich ihn einholen kann...

Verfasst: Mi Nov 18, 2020 6:16 pm
von Spätaufsteher
Original von engelbert
Im Vordergrund ist Ninian mit den Flügelschwertern
Nö, das ist Shani (Witcher)