Handlung: Nach seiner Rückkehr aus England, wo er an der endgültigen Vernichtung von Kalurac beteiligt war, versucht Marek weitere Opfer des Schwarzen Grafen, im Umkreis von Petrila, aufzuspüren, die ebenfalls zu Vampiren wurden. Dabei gelingt es ihm im letzten Moment das Leben eines Holzfällers zu retten. Danach kehrt Frantisek in sein Haus zurück, wo ihn bereits der ungeliebte Bürgermeister und Parteibonze Mirca erwartet. Mirca hatte erneut ein Telegramm überbracht. Es stammt angeblich von Mareks Sohn Alexandru, der ihn und seine Frau Marie damit einlädt nach Bukarest zu kommen, um sich neu kennen zu lernen. Allerdings wurde Alexandru vor siebenundzwanzig Jahren, nach der Aussage von Frantiseks Vater Stefan, von einem Vampir entführt und konnte trotz aller Bemühungen nicht wieder gefunden werden. Trotz der Befürchtung geradewegs in eine Falle zu geraten, machen sich Frantisek und Marie auf die Reise ins Ungewisse, in die Hauptstadt Bukarest.
Meinung: Dieses war der erste Band einer neuen sechsteiligen Taschenheftroman-Miniserie aus der John Sinclair – Welt. Der Roman wurde wieder von Ian Rolf Hill geschrieben, der dafür eine zeitliche Lücke in der Sinclair – Serie nutzte und diese nun füllte. Nach Frantisek Mareks erstem Auftritt in der Pfähler – Trilogie (JS Band 33-35), dauerte es nämlich vier Jahre, bevor Marek in Band 245 wieder mitwirkte und auch erneut auf John traf.
Die Handlung der Miniserie begann dann auch unmittelbar nach der genannten Trilogie im November 1978. Durch die Rückblende in den Sommer 1951 erfuhren alle Leser und Leserinnen gleich mehr über die Vergangenheit von Frantisek und Marie. Das mysteriöse Verschwinden ihres Sohnes Alexandru, wurde für Frantisek der Wendepunkt in seinem Leben, der ihn zum legendären Pfähler werden ließ. Das passende Titelbild zum Roman erstellte Thomas Greiwe mit Hilfe von KI – Software.
Die Schilderung der Gefühlswelt des Ehepaares Marek, als sie die Villa ihres Sohnes Alexandru erstmals betraten , erinnerte mich an die zwiespältigen Gefühle von Jonathan Harker, als er das erste Mal Draculas Schloss betrat. Nachzulesen im klassischen Dracula-Roman von Bram Stoker. Auch ich rechnete eigentlich in jedem Moment damit, dass der Hausherr als Vampir enttarnt werden würde. Es sollte aber anders kommen. Keiner der Bewohner der Villa war ein Vampir. Allerdings wurde die Villa in der Nacht von Flugvampiren belagert.
Ian Rolf Hill versetzte sich ausgezeichnet in die Zeit der sogenannten sozialistischen Republik Rumänien und gab dieses im Roman auch authentisch wieder. Die Furcht vor der berüchtigten Geheimpolizei Securitate, dem verlängerten Arm des Diktators Ceausescu, war allgegenwärtig.Die Bevölkerung wurde zudem durch das berüchtigte Präsidentenpaar Nicolae und Elena Ceausescu drangsaliert und ausgebeutet. Dass sie nun im Roman von Alexandru beschuldigt wurden Vampire zu sein, passte wie die Faust aufs Auge, auch wenn es nur fiktive Fantasie war. Gleichzeitig sollten sie auch noch Marionetten des legendären Grafen Dracula sein und eine Verschwörung zu dessen Rückkehr planen. Meiner Meinung nach eine durchaus gelungene Verknüpfung von Ian Rolf Hill, der er sogar noch eine weitere spektakuläre Enthüllung hinzu fügte, mit der Bemerkung, dass ausgerechnet die Ceaucescus Alexandrus Adoptiveltern waren. Das Marek ausgerechnet das Präsidentenpaar nun pfählen sollte war ein sehr verwegenes Vorhaben, dass an eine Mission Impossible erinnerte.
Insgesamt war es wieder ein jederzeit spannender und packender Roman von Ian Rolf Hill gewesen, der auch noch mit einer erneuten unerwarteten Wendung am Schluss überraschen konnte. Einen direkten Vergleich zu den Atlantis Legenden mochte ich aber nicht ziehen. Dieses verbietet sich meiner Meinung nach, schon aufgrund der zwei grundverschiedenen Themenbereiche, die Ian Rolf Hill für mich aber beide sehr souverän erzählte. Es freute mich sehr mit Frantisek Marek, einen meiner verstorbenen Lieblingscharaktere aus der Sinclair-Serie, durch diese Miniserie noch einmal in Aktion erleben zu können.
Am Ende entschied ich mich dafür, diesen Roman mit der Note 1 = Sehr Gut zu bewerten und dementsprechend 5 von 5 Eichenpflöcken an Ian Rolf Hill zu vergeben.
