Handlung: In Bulgarien stellen Zamorra und Nicole einen Drachen in seinem Hort zum Kampf. Dieser terrorisiert seit einiger Zeit die Bewohner in der Umgebung und ist in der Lage Menschengestalt anzunehmen. Nach einem harten Kampf können die Dämonenjäger ihn letztendlich doch vernichten. Zamorra und Nicole machen sich wieder per eigenem Auto auf den Rückweg nach Sofia, zu ihrem Hotel. Plötzlich erfasst sie ein helles Licht, wodurch sie die Kontrolle über das Auto verlieren und bewusstlos werden. Als sie wieder zu sich kommen, befinden sie sich an Bord des Raumschiffes eines Sklavenhändlers. In einer Zelle, ohne Waffen und andere persönliche Sachen oder ihre eigene Kleidung, nur mit Overalls bekleidet. Zamorra und Nicole werden zusammen mit anderen Leidensgenossen, die in weiteren Zellen stecken, zu einem fernen Planeten gebracht. Dieser wird vom sogenannten Gottkaiser beherrscht. In dessen Palast werden sie erst einmal fürstlich bewirtet. Doch der Gottkaiser kündigt bereits an, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Opfer einer Hetzjagd werden sollen. Zu diesem Zweck lässt sich der Gottkaiser einmal im Jahr die Helden der Galaxis bringen. Er interessiert sich für die Erlebnisse der Dämonenjäger. Der Gottkaiser verspricht Zamorra und Nicole die Freiheit und die Rückkehr zu Erde, wenn es ihnen gelingt die Hetzjagd über sieben Stunden zu überleben.
Meinung: Mit diesem Roman stellte sich mit Raymond Haffner ein neuer Autor für die Zamorra – Serie vor. Der Name des Autoren sagte mir nichts, eine offizielle Vorstellung im Roman fehlte leider noch. Es gab nur die Bemerkung von Uwe, dass Raymond bislang Romane für die Ufo-Akten und den Gespenster Krimi schrieb. Wie bei jedem neuen Autor stellte ich mir natürlich auch bei Raymond die kritische Frage, ob er sich auch mit dieser Serie gut genug auskennen würde. Das Titelbild wurde mit KI erstellt und zeigte eine Abbildung der Titelfigur. Diese erinnerte mich aber an frühere Dämonen wie Lucifuge Rofocale oder Zakahr.
Den Einstieg in den Roman empfand ich als etwas schwierig. Ohne weitere Erklärung und Vorgeschichte gingen Zamorra und Nicole durch einen Drachenhort in Bulgarien um dort einen Drachen in Menschengestalt unschädlich zu machen. Dabei war der Hort sehr bizarr und mit einer Menge an Wertgegenständen und sogar mit Autos und Panzer voll gestellt. Dieses sollte der Legende, dass Drachen auch Sammler von Wertgegenständen waren genüge tun. Dieser Drache hatte sich dabei nicht nur mit Gold und Geschmeide begnügt. Dass Drachen sich aber auch in Menschengestalt zeigen konnten, war mir bislang absolut neu gewesen.
Der Roman begann als Fantasy - Roman, der sich danach aber schnell in einen SF-Roman mit Gruselelementen wandelte, was mich persönlich schon sehr überraschte. Die von mir schon oft beanstandete Eintönigkeit durch ständige Gruselromane, im Gegensatz zu früheren Jahren der Serie, war also auch in diesem Roman von Raymond nicht gegeben. Dieses empfand ich schon einmal als sehr wohltuend. Auch im Bereich der Spannung schnitt der Roman bei mir gut ab. Das Motiv mit der Hetzjagd erinnerte mich stark an die Spezies der Hirogen, aus der Serie „Star Tek – Voyager“. Es war also nicht ganz neu gewesen.
Von einem Augenblick zum anderen geschah es. Die bis dahin so friedliche und paradiesisch anmutende Umgebung wurde plötzlich zur mörderischen Todesfalle, in der ein Überleben zum reinen Wunschdenken wurde. Niemand war wirklich vertrauenswürdig gewesen. Auch nicht das Geschwisterpaar, dass sich scheinbar mit Zamorra und Nicole anfreundete und nun durch eine Intrige dafür sorgte, dass die Dämonenjäger auch noch getrennt wurden, während um sie herum die gnadenlose Hetzjagd tobte. Bevor der Schwindel aufflog hatten sowohl Zamorra als auch Nicole bereits mit einem der Geschwister geschlafen, ohne deren wahre Identität zu bemerken. Hätten sie mal besser auf den Affen geachtet.
Die Zufälligkeit mit der Nicole genau zum richtigen Zeitpunkt ihren Dhyarra wiederfand, gehörte dagegen für mich zu den oft üblichen, einfachen und nicht ganz glaubhaften Heftromanlösungen. Besonders weil Nicole ihren Dhyarra bereits an Bord des Raumschiffes nicht mehr besaß, war es schon ein merkwürdiger Zufall, dass dieser auf dem Planeten versteckt wurde und das ausgerechnet der Höfling Tayo dann auch noch das Versteck kannte, der wiederum mit seiner Schwester Zamorra und Nicole umgarnte. Für mich waren es ein paar Zufälle zu viel und daher keine wirklich überzeugende Lösung gewesen.
Ob Raymond schon mit allen speziellen Besonderheiten der Serie und den dafür nötigen Fakten vertraut war, konnte mit diesem Roman nicht beantwortet werden. Trotzdem war es eine sehr gute und damit eine der besten Premieren bisher gewesen. Raymond bediente endlich mal wieder, die viel zu lange brach liegende Fantasy – und SF – Thematik. Daher hoffte ich auch, das er in Zukunft noch weitere Romane zu dieser Thematik beitragen würde. Ein kleiner Wermutstropfen war lediglich, dass ich aufgrund der leider zahlreichen Textfehler wieder einen Punkt abziehen musste. In dieser Hinsicht war noch Luft nach oben und eine Verbesserung nötig gewesen.
Anschließend entschied ich mich dafür, diesen Roman der wirklich nie langweilig war, mit der Note 2 = Gut und dementsprechend mit 4 von 5 Kreuzen zu bewerten. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit
Sehr Gut ab.
:thumbup: :buch: