Handlung: Auf Einladung von Ted Ewigk verbringen Zamorra und Nicole den Jahreswechsel, bei ihm und Mysati in Rom. Am frühen Neujahrsmorgen erwacht Zamorra nach einem Albtraum. Ungläubig schaut der Professor auf die neben ihm liegende Nicole. Sie steht in Flammen, mit dem Amulett auf ihrer Brust, ohne dabei wirklich zu verbrennen. Warum war sie ohne jede Gefahr zum Flammenschwert geworden? Zamorra versucht das Amulett von Nicole manuell zu entfernen, nach dem es nicht möglich war, es wie gewohnt zu rufen. Bei jedem Zugriffsversuch verbrennt sich Zamorra aber immer wieder. Als der Professor bewusstlos wird und auf Nicole und somit in die Flammen zu fallen droht, reißt ihn Ted im letzten Moment zur Seite. Auch Teds Versuche Nicole mit seinem Machtkristall vom Amulett zu trennen misslingen. Wie können sie jetzt noch Nicole vom Flammenschwert befreien, bevor dieses sie komplett auszehrt?.
Meinung: Nach dem Weihnachtsroman 2024 war dieser Roman von Thilo Schwichtenberg der erste Teil eines neuen Zweiteilers. Nach eigener Aussage, in „Merlins Stern“, wurde Thilo durch den Leser Sokrates zu diesem Zweiteiler inspiriert. In diesem sollte ein alter noch offener Handlungsstrang wieder aufgenommen und weiter erzählt werden. Die angegebenen Hefte mit dem dieser Handlungsstrang begann, sagten mir erst einmal nichts. Also war ich sehr gespannt um welches Thema es gehen würde. Es schien mit dem Flammenschwert zu tun zu haben, welches mir natürlich ein Begriff war. Ein eindrucksvolles Titelbild zum Roman erstellte wieder Mario Heyer mit KI – Software. Thilos Dauer-Kalauer mit der im 14 tägigen Rhythmus erscheinenden Horrorheftromanserie fand auch in diesem Roman erneute Verwendung. Dass sollte sich aber wohl demnächst, nach Thilos eigener Aussage, ändern, weil der ursprüngliche Witz nach unzähligen Wiederholungen nicht mehr zündete.
Viel Spaß bereitete mir dagegen, nach sehr langer Pause, der Auftritt von Mysati. Ich hatte ihre grüne Phase noch in allerbester Erinnerung. Nun war sie also auf Türkis umgestiegen. Ansonsten präsentierte sich Mysati sehr engagiert im Umgang mit Tränken und Tinkturen um Nicole zu helfen. Ihr war letztlich auch zumindest ein kleiner Erfolg vergönnt.
Auch Taran war schon lange nicht mehr als eigenständige Persönlichkeit außerhalb des Amuletts aufgetreten. Sein Auftritt im Château reichte zumindest aus, um Butler Thomas zu verwirren und zu kontrollieren. Auch wenn Tarans Rauswurf aus dem Amulett auch dieses Mal nicht freiwillig war, kochte er dennoch sein ganz eigenes Süppchen. Bei dem Machtwesen im Hintergrund, dass vorzugsweise als Bill Fleming auftrat und sich nicht mehr REIN fühlte, konnte es sich meiner Theorie nach, eigentlich nur um den Erzengel Michael handeln.
Was die Schreibweise betraf, gefiel es mir gut, dass Worte wie Luzifer oder Flammenschwert nicht mehr in Großbuchstaben dargestellt wurden. Nur bei dem Wort REIN verhielt es sich noch anders. In der Vergangenheit der Hölle durfte Lucifuge Rofocale noch einmal vor die Flammenwand treten, hinter der sein Boss Luzifer residierte und mal wieder Ärger mit seinen Geschwistern hatte.
Eine neue und wieder in Erinnerung gerufene Erkenntnis war sicherlich, dass es in den Katakomben unter dem Château noch immer ein weiteres Amulett gab. Ich dachte dass sich dieses durch die Beendigung des Amulett-Zyklus erledigt hatte. Scheinbar war dem aber nicht so.
In den Kapiteln aus der Vergangenheit, die immer mehr ein klares Bild lieferten, ging Luzifers Agentin, die Hexe Agnes, sehr geschickt vor, um dem Bischof von Avranches das Flammenschwert für ihren Kaiser zu stehlen. Am Ende scheiterte Agnes aber dennoch und landete auf dem Scheiterhaufen. Dieses wiederum erklärte Zamorras Albtraum und Nicoles Vision am Beginn des Romans. Darin hatte Nicole den Körper von Agnes übernommen. Die Goldsprenkel in den Augen von Agnes und ihrer Tochter ließen mich stutzig werden, waren sie doch auch ein Markenzeichen von Nicole. Konnte meine Vermutung, dass beide Vorfahrrinnen von Nicole waren wirklich stimmen, oder hatte diese Gemeinsamkeit einen anderen Grund?
Am Ende wartete auf Zamorra ein schreckliches Ultimatum und eine furchtbare Zwickmühle. Die Kraft von Merlins Stern musste sich durch Nicole mit Michaels rechtmäßigem Schwert vereinen. Danach würde das Amulett für immer seine Kraft verlieren. Die Alternative wäre Nicoles Tod. Die Lösung könnte vielleicht sein, zunächst der Forderung nachzukommen und damit Nicole zu retten. Danach das in den Katakomben liegende Amulett zu holen und dieses künftig zu verwenden. Mal abwarten wie Thilo es dann tatsächlich lösen würde.
Zum Abschluss galt es wieder einmal für diesen Roman die richtige Bewertung zu finden. Ich fand in ihm alles was ein sehr guter Roman brauchte, abgesehen von kleineren Schwächen beim Schreibstil. Meine finale Entscheidung war, hier eine motivierende Note 1 = Sehr Gut und damit 5 von 5 Amuletten an Thilo zu vergeben. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit
Top ab.
:thumbup: :buch: