Handlung: Kurz vor Halloween ist die Stimmung im Château auf dem Nullpunkt, nachdem Madame Claire, Nicole und Zamorra heraus fanden, warum sich Butler William in letzter Zeit so seltsam verhielt. William ist in Besitz einer alten Violine, die in seiner Familie von einer Generation an die nächste weitervererbt wurde. Diese Violine spielt stets ein Trauerlied wenn ihr Besitzer in naher Zukunft stirbt. Um sich ein wenig abzulenken, besucht Nicole die Dorfgaststätte „Zum Teufel“. Das ganze Dorf ist derzeit begeistert von der Wahrsagerin Constanza, die ihre Klienten in ihrem Wohnmobil, das am Friedhof steht, empfängt. Plötzlich betritt eine alte blinde Frau die Gaststätte. Sie behauptet Constanzas Schwester zu sein und warnt die Anwesenden vor dem Bösen. Kurz darauf verlassen Nicole und Pater Ralph, kurz nach der alten Frau, die Gaststätte und finden sie auf der Straße liegend. Sie bringen sie gemeinsam ins Pfarrhaus. Zurück im Château ist nun Eva Wagner in heller Aufregung als Zamorra ihr einen Steckbrief zeigt, den NOMAC auf sie ausstellte. Eva will das Château umgehend verlassen, aber die Dämonenjäger können sie zum Bleiben überreden. Am anderen Morgen ruft Pater Ralph Nicole an und teilt ihr mit, dass die alte Frau fort ist. Zamorra und Nicole fahren ins Dorf um herauszufinden was dort wirklich vorgeht und welche Rolle dabei Constanza und die alte Frau spielen.
Meinung: Der Halloween – Roman 2024 wurde von Veronique Wille geschrieben. Ein gutes und eindrucksvolles Titelbild zu fertigte wieder Mario Heyer mit KI – Software an. Zum Titelbild möchte ich noch ergänzend anmerken, dass die abgebildete Szene zwar so im Roman vorkam, allerdings entsprach das abgebildete Château auf dem Bild, nicht dem Original von Zamorra.
Die Wahrsagerin und selbsternannte Heilerin Constanza kommt mit ihrem Wohnwagen, den sie ausgerechnet am Friedhof parkt, nach Saint-Cyriac und macht dort besonders die Männer des Dorfes verrückt. Jeder hatte ein anders Bild von ihr und verglich sie mit einer anderen Frau. Alle sahen in ihr entweder ihre Mutter oder eine Frau von der sie besonders schwärmten. Für Pascal Lafitte war das aber nicht seine Ehefrau.
Ein positiver Trend der letzten Romane setzte sich auch in diesem Roman fort. Endlich wurden die Romane wieder mehr miteinander verknüpft und die Themen auch Autoren übergreifend fortgesetzt. Ein Beispiel dafür war die kleine Handlung um Butler William und sein seltsames Verhalten, in den letzten Wochen und Monaten. Außerdem knüpfte Veronique, wie schon andere Autoren vor ihr an die Handlung um NOMAC an und nahm dabei sogar direkten Bezug auf den letzten Roman von Michael Mühlehner. In dieser Beziehung konnte ich nur sagen, bitte weiter so.
Vom Stil her schreib Veronique diesen Roman gewohnt souverän. Was die Spannung betraf, drückte sich diese eher auf psychologischer Ebene und nicht in Actionszenen aus, was aber nicht negativ, sondern durchaus eine willkommene Abwechslung war. Als Leser hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass mit Constanza irgend etwas nicht stimmte. Aber ich wusste nicht genau was und welche Rolle ihre angebliche Schwester dabei spielte, die vom Aussehen her eher ihre Oma hätte sein können. Die Auflösung und Erklärung dazu sollte ziemlich schnell folgen. Der Roman pirschte sich immer näher an Halloween heran. Es deutete sich daher an, dass es am Halloween-Abend die Auflösung geben würde. So gesehen hatte der Roman Ähnlichkeit mit dem Silvesterabend.
Seltsam fand ich, dass laut Text auf der Seite 35, Nicole nach Beendigung der Suchaktion allein ins Château zurück fuhr. Zamorra und sie waren doch gemeinsam ins Dorf gefahren. Musste der Professor nun zurück laufen? Eine Fahrt mit zwei Autos wäre nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch unlogisch gewesen. Kurze Zeit später lief Zamorra dann tatsächlich ins Dorf, aber nur bergab.
Ich verstand ohnehin nicht wieso der Besuch im Dorf beendet wurde, ohne dass Nicole und Zamorra die Gelegenheit nutzen, Constanza oder ihrer mutmaßlichen Schwester auf den Zahn zu fühlen. Dass wurde erst später nachgeholt, nach einem für die Gesamtgeschichte nicht unbedingt wichtigen Intermezzo im Château. Dass ständige hin und her Laufen oder Fahren wirkte eher so, als ob hier unbedingt Zeilen geschunden werden mussten.
Insgesamt war es aber, meiner Meinung nach, ein solider und unterhaltsamer Halloween-Roman gewesen, der im Stil eines Silvester-Countdowns geschrieben wurde. Vom Inhalt her hätte der Roman aber, mit kleinen Änderungen, genauso gut auch als Weihnachtsroman durchgehen können. Insgesamt bewertete ich diesen Roman von Veronique mit einer, für mich angemessenen, Note 3 = Befriedigend und demzufolge mit 3 von 5 Amuletten. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit
Gut ab.
:thumbup: :buch: