Handlung: Chefinspektor Pierre Robin übermittelt ein Hilfsgesuch der deutschen Polizei an Zamorra und Nicole. In Sigmaringen gab es mehrere Tote durch Hundebisse. Die Opfer waren allesamt Mitglieder im Hundezentrum Donautal. Zwei Opfer starben im eigenen Haus, nachdem sie zuvor gegenüber Bekannten äußerten, die Geister ihrer verstorbenen Hunde gesehen zu haben. Ein halbes Jahr zuvor gab es in der Umgebung ein Massaker mit 17 Toten, auf einer Wiese unterhalb von Schloss Breitenstein, die allesamt Teilnehmer eines mutmaßlichen Hexensabbats waren. In Sigmaringen angekommen beginnen Zamorra und Nicole ihre Befragungen im Umfeld der letzten Opfer. Dabei erfahren sie auch von einem weiteren Todesfall im Umkreis von Sigmaringen. Dieses Mal war das Opfer aber kein Mitglied im Hundezentrum. Außerdem führt sie eine Spur zum Schloss Breitenstein, dass die getötete Hexengräfin bewohnte. Vom letzten Schwarzblüter im Schloss, einem Vampir, erfahren die Dämonenjäger, dass der Hexengräfin und ihren Anhängern wohl die Beschwörung eines unbekannten Dämons zum Verhängnis wurde. Können Zamorra und Nicole diesen finden? Was hat der Dämon mit den mörderischen Hundegeistern zu tun?
Meinung: Nach längerer Pause, die Kurzgeschichte aus PZ 1275 nicht mitgerechnet, wieder einmal ein Zamorra – Roman aus der Feder von Christian Schwarz. Vor dem Roman gab es erst einmal einen Entstehungsbericht dazu, von Christian, in „Merlins Stern“, der mich zutiefst berührte, wusste ich doch auch aus schmerzlicher persönlicher Erfahrung was es bedeutete, nach vielen Jahren, einen geliebten Hund zu verlieren. Noch heute witzelte ich manchmal, bei der Entdeckung von nicht erklärbaren Spuren auf dem Fußboden, dass Kiras (Name meiner Beagle – Hündin) Geist noch unter uns wäre. Allerdings wurde daraus noch keine gefährliche Bedrohung.
Christian lies im Roman seine verstorbene Hündin Liese noch einmal auftreten, die er Peter Ehm aus Sigmaringen zuordnete. In einem weiteren Kapitel, aus der Vergangenheit, gab es ein Wiederlesen mit Leonardo und Adramelech, die einen Pakt gegen Asmodis schmiedeten, der nicht wirklich gelingen konnte, aber trotzdem noch über 920 Jahre später für Schwierigkeiten sorgte. Was Asmodis betraf, wurden sein Charakter und seine Gedankenspiele von Christian perfekt geschildert. Markanter schwarzer Humor und magische Raffinessen inbegriffen, also genauso wie ich diesen Ex-Teufel stets am meisten mochte.
Christian konfrontierte die Dämonenjäger und die Leser und Leserinnen immer wieder mit Überraschungen und widersprüchlichen Aussagen der Befragten, die zur Aufklärung der Hintergründe zunächst kaum etwas beitrugen, sondern im Gegenteil nur neue Rätsel erzeugten. Zum Beispiel: Wer war der vermeintliche Ehemann von Frau Petermann wirklich gewesen? Nach Aussage ihrer Freundin war die verstorbene Frau niemals verheiratet gewesen. Aufgrund der vorherigen Kapitel hatte ich persönlich einen gewissen ehemaligen Fürsten der Finsternis in Verdacht, der sich perfekt tarnte und den Dämonenjägern geschickt einen trauernden Ehemann vorspielte. Dieser Verdacht sollte sich bestätigen als die perfekte Illusion aufgehoben wurde. Asmodis wollte die Ermittlungen aus eigenem Interesse beschleunigen, weil er selbst gefährdet und an bestimmte magische Regeln gebunden war.
Auf der Seite 41 wunderte ich mich ein wenig über die Aussage , dass das weiße Licht aus dem Amulett von außen nur magisch begabte Personen wahrnehmen konnten. Dieses war mir in zahlreichen vorherigen Romanen noch nicht bewusst geworden. So konnte ich auch nicht beurteilen ob diese These nun stimmte oder nicht.
Ein sehr guter unerwarteter Witz folgte, als eine Frau, mit schlechtem Gewissen, glaubte ihr Bruder Dietmar , den sie um Geld betrog, wäre zurück um sich an ihr zu rächen, als sie Asmodis in seiner wahren Gestalt sah.
Weil das Amulett in diesem Fall sehr oft nicht reagierte, musste Zamorra immer wieder auf Zaubersprüche zurückgreifen, was er dann auch überzeugen tat und von Christian ausgezeichnet und ideenreich geschildert wurde. Die überraschende Auflösung am Schluss gelang Christian ebenso gut. Dass sich der wahre Gegner hinter dem Vorsitzenden des Hundezentrums Rautenfeld verbarg, hatte ich aufgrund von dessen Hilfsbereitschaft und Auskunftsfreudigkeit nicht unbedingt erwartet. Ich lies mich täuschen obwohl es eigentlich ein wenig auf der Hand lag, dass der Vorsitzende des Hundezentrums nicht nur die Ausbildung der lebenden Hunde leitete, sondern auch noch die Geisterhunde steuerte. Die Identität dieses Gegners, der sogar Asmodis angriff, wurde bis zum Schluss nicht verraten. Die Auflösung war mit Ereignissen aus dem Jahr 1101 verknüpft, die Auswirkungen bis in die Gegenwart hatten.
Ein passendes Titelbild, das wie eine Fotografie wirkte rundete den gut geschriebenen Roman auch für das Auge ab. In der Gesamtbewertung entschied ich mich für die Note 2 = Gut was 4 von 5 Amuletten entsprach. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit
Sehr gut ab.
:thumbup: :buch: