Handlung: Nicole unterbricht Zamorra bei einer Übung im Zauberzimmer. Sie glaubt den Absturz eines Flugobjektes beobachtet zu haben. Als auch Dorfbewohner einen Ufo-Alarm auslösen, fahren Zamorra und Nicole umgehend ins Dorf, um dort nach dem Rechten zu sehen. Plötzlich stehen sie völlig überrascht vor dem Halbvampir Starless Bibleblack, der Zamorra sofort anzugreifen versucht, dabei aber einen orientierungslosen Eindruck vermittelt. Bibleblack gibt an, die Dämonenjäger vor den „weißen Königen“ warnen zu wollen und dass er nach Texas müsse. Nach einem kurzen Überraschungsangriff auf Zamorra, flieht Bibleblack mit seiner Hornisse. Zamorra und Nicole gegen davon aus, dass Bibleblacks Ziel nur der Hauptsitz von Tendyke Industries in El Paso sein kann. Zamorra ruft Monica Peters an, um sie zu warnen. Weil die Silbermonddruiden nicht erreichbar sind, organisiert Monica einen Privatjet der TI, der Zamorra und Nicole von Lyon aus nach El Paso bringen soll. Für die Dämonenjäger stellen sich zwei Fragen: Was hat Bibleblack bei TI vor und werden sie das Ziel noch rechtzeitig erreichen?
Meinung: Der neue Roman von Michael Breuer löste gleich doppelte Vorfreude in mir aus. Zum einen weil die Romane dieses von mir geschätzten Autors in den letzten Jahren leider recht selten wurden. Das gleiche galt für die EWIGEN, die ebenfalls sehr lange nicht mehr berücksichtigt wurden. Eigentlich war es sogar eine dreifache Vorfreude gewesen, weil mit Starless Bibleblack, ein weiterer meiner, vom unvergessenen Volker Krämer geschaffenen, Lieblingscharaktere, in die Serie zurückkehrte.
Nach ebenfalls sehr langer Zeit übte sich Zamorra wieder in der Kunst der Levitation. Wieder eines dieser lobenswerte Kunststücke, die ihn zum wahren Meister des Übersinnlichen machten. Zusammen mit Michael Breuers Berichterstattung, in „Merlins Stern“, über seine persönlichen Erfahrungen mit den EWIGEN, war es schon einmal ein perfekter Einstieg in diesen Roman.
Ansonsten setzte Michael die Handlung seines bislang letzten Romans über die EWIGEN dort nahtlos fort, wo sie vor etwa fünf Jahren vorläufig endete. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn Michael selber per Fußnote auf diesen Roman hingewiesen hätte. Weil er es nicht tat, war ein wenig Recherche nötig, nach der ich aber fündig wurde. Es handelte sich um PZ Band 1130: „Die Braut der Leichenwürmer“. Damals wurden die EWIGEN von Gehirnparasiten befallen, die hoch ansteckend waren und auch zur Heimatwelt geschleppt wurden. Mer Cahot, der führende Wissenschaftler wollte die Parasiten erforschen. Als sie den Befall nicht mehr kontrollieren konnten, fassten Mer Cahot und Bilbleblack den folgenschweren Entschluss, den gesamten Forschungskomplex in die Luft zu sprengen, was wiederum den kompletten führenden Wissenschaftlern das Leben kostete. Mer Cahot und seinen Freunden gelang die Flucht. Der ERHABENE schickte daraufhin seinen besten Kopfjäger den Flüchtigen hinterher, der Cahot lebendig zurückbringen sollte. Die Jagd dauerte fünf Jahre bis Mer Cahot und seine Freunde in einem ehemaligen Abwehrfort gegen die Angst aufgestöbert wurden und diese daraufhin zum Zentralplaneten zurückkehrten. Dank seines flüssigen und lockeren Schreibstils wurde dieses alles von Michael sehr unterhaltsam geschildert.
Dass einzige Manko, das der Leser billigend in Kauf nehmen musste war, dass Michael einfach nicht seinen mittlerweile antiquierten und nicht mehr zeitgemäßen Lieblingsbegriff „Blondinen“ weglassen konnte und diesen auch wieder zahlreich verwendete. Michael war sicherlich einmal ein Fan des Marylin Monroe-Films „Blondinen bevorzugt“ gewesen.
Auch auf Michaels zweiten Lieblingsbegriff „Dämonenjägerpärchen“ brauchte der Leser nicht zu verzichten oder allzu lange zu warten. Nicht schlimm aber einige Autoren haben halt auffällige Angewohnheiten, an denen sie der Stammleser sofort erkennt, auch wenn ihr Name mal nicht auf der Seite 1 stehen würde.
Einen ungewollten lustigen Patzer gab es auf der Seite 18, linke Spalte unten: „Das Lächeln kehrte auf Monicas Lächeln zurück.“ Klang witzig, es sollte aber wohl zweifellos: „....auf Monicas Gesicht zurück.“ heißen.
Im spannenden Schlussdrittel des Romans überstürzten sich noch einmal die Ereignisse. Aus einer Befürchtung wurde traurige Gewissheit. Mittlerweile wurden alle Bewohner des Kristallplaneten ein Opfer der weißen Könige. Der ERHABENE Varhok Tor sorgte höchstpersönlich dafür, dass auch dem Kopfjäger Mangol Tunn dieses zweifelhafte Ehre zu teil wurde. Weil es wohl keinen Weg zurück aus der Umklammerung der Parasiten geben kann, dürfte das Schicksal der DYNASTIE besiegelt sein. Weil sie zuvor noch die ganze Galaxie mit den Parasiten überziehen wollen, dürfte die Frage nicht mehr sein, ob die Leichenwürmer die Erde erreichen, sondern wann.
Mer Cahot gelang zwar erneut die Flucht. Er war aber nun mit dem Cyborg Bolo allein unterwegs, weil Jon Tannerk vermutlich nicht überlebte. Kaum zu glauben, dass Cahot unter diesen Umständen die Herstellung eines Gegenmittels doch noch gelingen könnte.
Es sah also düster aus. Ich hoffe aber nicht, dass ich auf weitere Fortsetzungen erneut fünf Jahre warten muss. Ich hatte diesen Roman, der endlich auch wieder eine Science Fiction - Handlung in die Serie zurückbrachte und damit auch viel Abwechslung bot, sehr genossen und mich auch sehr darüber gefreut. Trotz der angesprochenen kleineren Schwächen , die aber auf die Geschichte keinen direkten Einfluss hatten, entschloss ich mich dazu Michaels Roman mit der Note 1 = Sehr gut und damit 5 von 5 Amuletten zu bewerten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit
Top abgestimmt.
:thumbup: :buch: