Handlung: Um mehr über das besondere Verhältnis zwischen Dalius Laertes und Lisa Esced, der gegenwärtigen Inkarnation der legendären Blutgräfin Erzsébet Báthory, zu erfahren lassen sich Zamorra, Nicole, Lisa, Lucia Nowak und Elayna vom Uskugen nach Cachtice bringen. Hier geht Nicole eine Gedankenverschmelzung mit Lisa ein. Diese endet abrupt als sich die Blutgräfin plötzlich in eine riesige Fledermaus verwandelt und Nicole entführt.
Meinung: Mit diesem Roman begann Ian Rolf Hill den längst fälligen Zweiteiler um die legendäre Blutgräfin Erzsébet Báthory . Nach ihrem Auftritt im Dschinghis Khan-Vierteiler war eigentlich klar gewesen, dass sie früher oder später einen eigenen Mehrteiler erhalten würde. Auf der Leserseite lieferte Ian Rolf Hill einmal mehr einen sehr interessanten und informativen Werkstattbericht über diese faszinierende geschichtliche Figur um die sich unzählige Legenden rankten. Auch Dalius Laertes durfte wieder mit von der Partie sein. Auch wenn seine Rolle hier sehr klein gehalten war. Er diente eigentlich nur als Transportunternehmen. Sogar ein Transportunternehmen mit garantiert hohem Übelkeitsfaktor.
Die Rückblenden ins Jahr 1575 und die darauf folgenden Jahre wurden packend erzählt. Es zeigte dass Erzébet selber zunächst viel Gewalt und Demütigung ertragen musste. Rücksichtsvolle und liebevolle Geschlechtsakte waren zu ihrer Zeit noch ein Fremdwort gewesen. So kam es dann dazu dass sie ihre Lust erst entdeckte als sie Zeugin von Gewaltakten wurde. Tatsächlich konnte man auch durchaus an einigen Stellen Sympathie für Erzébet empfinden, die scheinbar durch ihre Umgebung erst zu der berüchtigten Person wurde, von der die Legende erzählte. Wieder einmal war nicht alles nur schwarz oder weiß.
Es war auch schon sehr speziell, dass Erzsébet bereits im Teenageralter von 14 Jahren verheiratet wurde. Dieses würde heutzutage als Kinderschändung bestraft werden. Im Laufe der Jahre übernahm Erzsébet dann die Brutalität ihres Gatten. Zum einen weil es sie selbst erregte und zum anderen um sich den Respekt ihres Mannes zu verdienen. So gesehen waren ihr Vater und auch ihr Ehemann nur allzu perfekte Lehrmeister gewesen. Erschwerend dazu kam dass das einfache Volk für Adelige, in dieser Zeit, ohnehin keinen Wert besaß. Weil Erzsébet selber jahrelang nicht schwanger wurde, wuchs ihre Wut auf schwangere Frauen in ihrem Umfeld.
Überraschend war gewesen wie sie an dem verkrüppelten und misshandelten Knaben Jónas Gefallen fand, ihn aufnahm und zu ihrem Diener Ficzkó machte. Sein alter Vormund hatte ihn dauernd mit der Peitsche gezüchtigt, wofür sich Erzsébet unnachgiebig und brutal an ihm rächte, obwohl sie eigentlich anderes im Sinn gehabt hatte. In den späteren Jahren wurde sie doch noch Mutter und gebar insgesamt zwei Töchter und zwei Söhne, von denen allerdings nur eine Tochter und ein Sohn überlebten. Nachdem zwielichtigen János holte sich Erzsébet mit den Vampirhexen Helena und Dorothea, die ihr vermeintlich das Leben retteten, endgültig das Böse ins Schloss. Schon bald begann die Blutjagd auf Jungfrauen. Erzsébet war Wachs in den Händen von Helena und Dorothea geworden, die sie nach ihren Wünschen manipulierten, unterstützt von Ficzkó.
In einem anderen Handlungsteil begaben sich Lucia Nowak und Elayna unfreiwillig auf Vampirjagd und gerieten dabei in Lebensgefahr, die nicht nur von der gejagten Vampirin ausging.
Auf den Seiten 51 und 52 gab es falsche Jahresangaben. Nach der Überschrift des betroffenen Kapitels und auch der erzählten Handlung konnte es nicht sein, dass der kurze Besuch auf Schloss Esced von Sommer 1690 bis zum 7. August 1890 gedauert haben soll. Es konnte bei beiden Daten nur 1590 richtig heißen. Alles andere ergäbe keinen Sinn.
Das letzte Kapitel des Romans sorgte dann zusätzlich für einen spannenden Cliffhanger. Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergehen wird. Den ersten Teil des Zweiteilers möchte ich mit voll gut bewerten und vergebe daher 4,5 von 5 Amuletten an Ian Rolf Hill. Nach der im Forum üblichen wertung habe ich mit
Sehr gut abgestimmt.
:thumbup: :buch: