Handlung: Im Château scheint normaler Alltag zu herrschen. Zamorra schwitzt im Unterricht Wasser und Blut, weil ihm ein scheinbares Genie schwer zu schaffen macht. Nur Nicole beäugt die niedlichen und knuddeligen Hörnchen misstrauisch, die Madame Claire und Pascal Lafitte ins Château mitgebracht haben. Sie scheinen keine schwarze Magie an sich zu haben, verändern aber die Persönlichkeit ihres Besitzers. Deshalb traut Nicole der Sache nicht. Jeder der ein Hörnchen hat, will es nur für sich allein besitzen und reagiert sehr aggressiv, wenn sich eine weitere Person dem jeweiligen Hörnchen nähert. Außerdem beginnen sich die Hörnchen schon bald rasend schnell zu vermehren. Nahezu alle Schlossbewohner vergessen ihre tägliche Arbeit und starren nur noch die Hörnchen an oder liebkosen sie pausenlos. Nicole ist nicht empfänglich für den Hörnchen-Rausch und muss zunächst mal wieder ein fragwürdiges Experiment von Sam McTaggart stoppen. Außer Nicole, konnten auch Sam, Butler Thomas und Kyra dem Hörnchen-Fieber widerstehen. Sie beobachten mit zunehmender Sorge das seltsame Geschehen, zumal auch Zamorra betroffen ist. Nicole befürchtet dass ihnen schon bald die Rechnung präsentiert wird. In Form eines nicht mehr abwendbaren Unheils.
Meinung: Erster Teil eines neuen Zweiteilers vom Höllen-Chronisten Thilo Schwichtenberg. Sicherlich ein ungewöhnlicher Titel für einen Horror-Roman, er würde wohl eher zu einer Soap-Serie passen. Andererseits warum sollte es nicht in Zamorras Umwelt und der Hölle auch einmal perfekte Tage geben. Nur wird jeder der Thilo kennt daran zweifeln. So stellt sich dann auch recht schnell heraus, dass der jeweilige Tag für die handelnden Personen doch nicht so perfekt gewesen war, wie es der Titel suggerierte. Wie gewohnt konnte der Leser gleich in jedem Kapitel Thilos unverwechselbaren Humor genießen, der sich teilweise auch gekonnt zwischen den Zeilen versteckt hatte, getarnt durch gewisse Zweideutigkeiten.
Zunächst wurde die Identität des Barons enthüllt. Erfreut stellte ich fest, dass ich doch das richtige Gespür gehabt hatte. Tatsächlich war es dann mein Favorit Nummer 1 gewesen.
Vieles war in diesem Roman sofort sehr fesselnd gewesen. Ob Madame Claire nun seltsam aggressiv wurde, wenn sich jemand ihrem Hörnchen näherte, oder Zamorra in seiner Unterrichtsstunde Blut und Wasser schwitzte weil der vorlaute Henry stets schon alles wusste. Nicht zu vergessen das unterhaltsame Zwiegespräch zwischen Belial und Vassago. Dass alles bot schon beste Unterhaltung, die zudem durch kurze Kapitel und schnelle Perspektivwechsel eindrucksvoll unterstützt wurde.
Nach langer Zeit kommunizierte Nicole auch mal wieder mit Taran, dem Amulett-Bewusstsein. Diese Möglichkeit schien in der Serie bereits in Vergessenheit geraten zu sein.
Thilo hatte sich für die Gestaltung dieses Romans eindeutig bei bekannten Film-Klassikern bedient. Die Hörnchen erinnerten an die bekannte Invasion der Gremlins. Auch diese waren zunächst niedlich und süss, bevor sie sich dann in Monster verwandelten. Sams Geistersauger war ebenfalls eine Waffe gewesen, die bestens in die Ausrüstung der Ghostbusters gepasst hätte. Das waren sicherlich keine Zufälle.
Im ganzen Chaos gelang es Stygia völlig problemlos und unbehelligt endlich in den Besitz der Blume der Verdammnis zu kommen. Erst hatte sie erfolglos darum gekämpft, Nun fiel sie ihr quasi in den Schoss. So konnte sie ihr größtes Ziel erreichen, allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen versehen. So war es dann am Ende, entgegen des Titels für niemanden ein wirklich perfekter Tag gewesen. Das Wörtchen „fast“ im Titel wog also sehr schwer. Allerdings gab es da noch einen gewissen Lenker im Hintergrund, für den es dann vielleicht doch noch ein perfekter Tag gewesen war. Toller Epilog.
In der Gesamtbewertung musste ich leider einen kleinen Punktabzug vornehmen, der die Höchstwertung ausgeschlossen hatte. Der Grund dafür waren viel zu viele Textfehler, die der Roman aufzuweisen hatte. Diese störten doch ziemlich stark beim Lesen und ließen mich immer wieder ins Stocken geraten, weil die teilweise falschen Wörter an mehreren Stellen für Verwirrung sorgten und sogar einen anderen Sinn ergaben, als es ursprünglich beabsichtigt gewesen war. Daher gebe ich insgesamt ein voll gut und damit dann 4,5 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit
Sehr gut abgestimmt.
:buch: :thumbup:
Die Leserseite Merlins Stern hatte dieses Mal ein interessantes Interview geboten, dass ein Weltenbummler mit einem Ufo-Booten geführt hatte.
