Handlung: Nachdem sich Butler William beim Einkaufen, auf rätselhafte Weise, einen Knochenbruch zugezogen hatte, herrscht Chaos auf Château Montagne. Zamorra und Nicole werden zunehmend genervt von den Eigenheiten ihrer besonderen Mitbewohner. Deshalb entschließen sie sich dazu über eine Internet-Annonce einen zusätzlichen Butler zu suchen. Noch ahnen Zamorra und Nicole nicht, dass ihnen ausgerechnet ein Erzdämon den neuen Butler Thomas Craft ins Schloss schickte. Noch bevor die Dämonenjäger den neuen Butler genauer unter die Lupe nehmen können, erreicht sie ein Hilferuf der Baba Yaga. Boris Saranow und Kyra wurden von Stygia in die Hölle entführt. Zamorra und Nicole machen sich unverzüglich daran, die Freunde zu retten.
Meinung: Erster Teil des neuen Höllen-Romans von Thilo Schwichtenberg. Der Roman war, im typischen Schreibstil von Thilo, von Anfang an fesselnd geschrieben worden. Es war schon am Anfang gleich ein Vergnügen gewesen Butler William beim Einkaufen zu begleiten. Auch ich habe, genau wie es hier geschildert wurde, meisten das Talent mich stets in der falschen Warteschlange im Supermarkt oder anderen Geschäften anzustellen. Auch die Kommentare anderer Kunden über zu volle Einkaufswagen, waren realistisch aus dem Leben gegriffen.
Ebenso ging es gleich auch an anderen Schauplätzen des Romans direkt zur Sache. Zum Beispiel im Château wo einige Bewohner hungrig und ungeduldig auf das Essen warteten, während Sam McTaggert mal wieder verarztet werden musste, oder auch in Sibirien. Dort kam es zu turbulenten Schwierigkeiten beim Versuch von Boris Saranow, die Raubdämonin Kyra von ihrem Schmarotzer zu befreien, den sie sich eingefangen hatte, als sie die Blume der Verdammnis stahl. Jedenfalls waren Zamorra und Nicole gewiss nicht zu beneiden. Bei den aktuellen chaotischen Zuständen im Schloss fanden sie nur noch außerhalb der Schlossmauern etwas Ruhe.
Auch das Kapitel mit Lilith und Stygia war einfach köstlich gewesen. Dieses gegenseitige intrigante Belauern und dazu der nicht enden wollende Vorrat an außergewöhnlichen Schimpfwörtern, die sich Stygia für Lilith immer wieder ausdachte, waren genial. Wo nimmt Thilo die Ideen dafür eigentlich immer wieder her?
Der Roman war sehr locker aber auch spannend zu lesen gewesen. Thilos lockere Schreibweise war dabei eine Wohltat. Er hatte auch dieses mal wieder drei unterschiedliche Handlungsstränge gleichzeitig erzählt. Es waren im Einzelnen: Zamorra und Nicole im Château, die aufgrund der chaotischen Zustände im Schloss, einen Ersatzbutler suchten. Dabei wurden sie vom geheimnisvollen Baron beobachtet und überwacht. Boris Saranow und Kyra begaben sich auf die Suche nach Artefakten, die Boris gegen seinen Feind Koschtschej helfen sollen. Stichwort: Wiederaufnahme in die Akademie der Wissenschaften. In der Hölle bot Lilith Stygia den Posten als ihre Stellvertreterin an.
Auf Seite 21 hatte ich einen ungewollt witzigen Textfehler entdeckt. Nicole und Zamorra sprachen über ihre Gegner. Dabei sollten auch die
Außerirdischen erwähnt werden. Doch im Text sprach Zamorra plötzlich über
Außerirische. Dass waren natürlich ganz gefährliche Gegner.
Die unterschiedlichen Charaktere der neuen Schlossbewohner und die daraus entstandenen Konflikte waren scheinbar ideal für Thilo gewesen. Er hatte diese Schilderungen perfekt an den Leser übermittelt.
Gut gefallen hatte es mir auch, dass die wahre Identität des Barons bis zum Schluss nicht verraten wurde. Es wurde nur bekannt das er ein Erzdämon war, der zudem mit Vassago in Kontakt gestanden hatte. Wenn ich einen Tipp abgeben würde, dann würde ich hier auf Belial, Astaroth oder Agares tippen. Asmodis meinte ich ausschließen zu können.
Nicht gefallen hatten mir die speziellen Neigungen des neuen Butlers Thomas Craft. Meiner Meinung nach würde er nie zum würdevollen William passen. Daher hoffe ich, dass sein Gastspiel auf dem Château nur ein kurzes sein wird und ihm Sam McTaggert die richtige Antwort auf seine Annäherungsversuche geben wird.
Ich weiß nicht ob meine Abneigung gegen Thomas Craft Schuld war, jedenfalls ließ für mich im letzten Romandrittel die Spannung nach. Abgesehen vom Überraschungsangriff von Stygia und Belial gab es im Roman einen kleinen Durchhänger. Trotz des interessanten Gespräches zwischen Astaroth und Agares über die Zustände in der neuen Hölle.
Im Epilog wurde dann noch klar, dass auch Grohmhyrxxa weiter mitmischen wird, der sich mal eben einen Dämonenzwerg einverleibte, der sich gerade eine Falle für einen Rivalen ausgedacht hatte. Ich bin dann mal gespannt auf die Fortsetzung des Romans und dabei besonders auf den genauen Plan des Barons und seine wahre Identität. In der Gesamtbewertung habe ich mich entschlossen für den ersten Teil von Thilos Roman ein Voll gut zu geben und damit dann 4,5 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit
Sehr Gut abgestimmt.
:thumbup: :buch: