Ein Wort der Vorwarnung an dieser Stelle. Auch zukünftig für Borner-Romane. Die gleiche, die ich bei Hilleberg-Heften für JS ausspreche. Ich habe meine Probleme mit dem Autor, die sich wohl nie mehr ändern werden. Wer Borners Romane schätzt sollte meinen Text nicht lesen, er ist sehr von meiner persönlichen Meinung geprägt.
Ok, in Ordnung. Statt urigen deutschen Lokalromanen mit Figuren, die im Klischeeakzent sprechen, kann Simon Borner auch urige italienische Lokalromane mit Figuren, die im Klischeeakzent sprechen.
Da wird in Rom ein Giallo-Film gedreht. Ein Genre, das wie der Heftroman in den 70ern seine Blutezeit hatte. Passt zu dem Autor. Die gute alte Zeit, schwelgen in Nostalgie. Eigentlich wird hier sowieso ein ganz anderer B-Movie produziert, wie die Hauptdarstellerin anmerkt.
[COLOR=d19da6]Denn eigentlich geht’s hier doch nur um meine Brüste. Von daher sollte das Ding auch so heißen, oder etwa nicht? Giffeys Oberweite - Ein Schundfilm von Roberto Kenntmanicht…[/COLOR] Schließlich wird die Dame aber von einem Werwolf – einem echten – erledigt.
Nun geht es nach Hintertux, wo der Autor in einem Dörfchen wesentlich mehr urigen Lokalflair auspacken kann als noch in Rom, so ein richtiges „Zweihundertseelendorf“ eben. Der Bachbichler Josef in seinem alten Bauernhaus ist dieses mal die obligatorische Figur, die die alten Legenden kennt. Offenbar holen hier irgendwelche Saligen kleine Kinder. Jetzt hat es den kleinen Pauli erwischt, armer Bub. Ok, ich werde mich zusammenreißen und versuchen, meine Ansichten über Borners besonderen Stil, für mich zu behalten.
Giacomo Parisi geht der Entführung nach. Er spaziert gerade durch das nächtliche Dorf und geht seinen Gedanken nach, als das Heftromantiming zuschlägt und er Zeuge der zweiten Entführung wird. Er springt der Saligen und dem Kind hinterher in einen Dimensionsriss.
In Rom werden Ted Ewigk und Mysati auf den Mordfall aufmerksam und forschen nach. Schön, von den beiden mal wieder zu lesen. Das ist jetzt auch ein halbes Jahr bei Mysati und noch länger bei ihrem Partner her.
Aber wieder zurück nach Österreich, wo es Parisi tatsächlich gelingt, der Saligen nach dem magischen Sprung das Kind zu entreißen und mit ihm in den Wald zu fliehen. Dort werden sie dann nach einem kurzen Gespräch von mehreren der Sagenfiguren eingekesselt.
[COLOR=d19da6]Sie wollten Toni. Und wenn kein Wunder geschah, würden sie ihn kriegen.[/COLOR] Tja, das sieht ziemlich schlecht aus.
[COLOR=d19da6]Im selben Moment fielen die Saligen über ihn und Toni her. Und das Ende begann. Parisi fühlte ihre eiskalten Todesklauen in seiner Seele, ihren verderbten Odem an seiner Haut. Er wusste, dass es endete – jetzt und hier. Für immer...[/COLOR] Da taucht völlig überraschend und unerwartet in allerletzter Sekunde eine seltsame schwarzgekleidete Gestalt auf und vernichtet die bösen Frauen.
Aber erstmal nach Frankreich zu Zamorra und Nicole. Die wollen schließlich auch noch mitspielen. Hätte ich nicht gebraucht, ich mag auch Romane ohne die Haupthelden. Im Château wird ordentlich gewerkelt, da man ja die Zauberschule irgendwo hier unterbringen muss. Da gibt es mal ein Thema, das die Autoren zusammen konsequent weiterschreiben und dann ist es sowas. Ich bin immer noch skeptisch, ein Hogwards für Arme brauche ich bei PZ nicht. Im Keller gehen irgendwelche Dinge vor. Ein unsichtbarer Eindringling?
[COLOR=d19da6]Irgendetwas stimmte nicht im Château Montagne.[/COLOR]
In Rom ist gerade auch Madame Claire, weil sie Parisis Internat aufsuchen will. Hui, dieses mal ist aber ganz schön was los bei PZ.
[COLOR=d19da6]Monsignore Parisi hat explizit um Sie gebeten. Sie und niemand sonst soll die neuen Küchenhilfen einweisen.[/COLOR] Das ist natürlich ein guter Grund, nach Rom zu fliegen und im Château keine Ersatzhaushälterin für die Zeit einzustellen. In der Nacht hört Madame Claire ein Mädchen schreien. Es hat im Alptraum eine Vision von Giacomo Parisi, der in höchster Gefahr schwebt.
Der Pater bringt Toni seinen Eltern zurück und beschreibt dann seinem örtlichen Kontakt den mysteriösen Fremdem.
[COLOR=d19da6]“Ich hab mein ganzes Leben hier verbracht. Glauben Sie mir: Wenn es so eine Sage gäbe, dann wüsste ich davon.“[/COLOR] Also erstmal in seiner Pension einen Happen essen. Man muss nur auf den Heftromanzufall warten.
[COLOR=d19da6]Denn draußen auf der ansonsten menschenleeren Dorfstraße ging eine Gestalt vorbei, die er sofort wiedererkannte. Der Mann in Schwarz![/COLOR]
Tad und Mysati forschen in einem Giallo-Museum nach. Toll, da gibt es weitere Fachsimpelein.
Zurück ins Zillertal, wo Parisi den Fremden bis zu seiner verborgenen Höhle verfolgt und von ihm überrascht wird.
Und weiter zum Château, nur nicht schlapp machen. Hier gehen Zamorra und Nicole dem unsichtbaren Eindringling nach, den Nicole zu spüren geglaubt hat. Sie finden aber nichts heraus.
[COLOR=d19da6]“Also legen wir den Vorfall erst einmal zu den Akten?“[/COLOR] Da erreicht sie ein Anruf von Madama Claire, die von dem Traum des Mädchens berichtet. Diese reist Parisi mit einem Hausmeister auf eigene Faust nach. Vor Ort trennen sie sich und Claire gerät in den Bann einer Salige. Komisch, ich dachte, die sind nur hinter Kindern her? Naja, Plotmittel halt. Denn da tauchen auch schon der Fremde und Parisi auf, um ihr zu helfen. Die haben sich wohl zwischenzeitlich ausgesprochen und arbeiten nun zusammen? Der Kerl hat plötzlich einen Namen, Sam McTaggart heißt er also, schön. Da man nun in Sicherheit ist, kann man sich in Ruhe austauschen. Es wird wirklich Zeit für ein paar Antworten und eine klare Linie. Das ständige herumgespringe zwischen den Schauplätzen ist auf diese Art wirklich nicht mein Ding. Bei McTaggert ist die Sache ziemlich eindeutig.
[COLOR=d19da6]“Ich bin ein Reisender. Ein Krieger. Ich suche die Mächte des Teufels, und ich stelle mich ihnen in den Weg.“[/COLOR] Ein weiterer Standard-Dämonenjäger also.
Mit dem Herumgespringe geht es leider weiter. Es wird schonmal für den zweiten Teil des Abenteuers ein weiteres Fass auf gemacht. In Rom findet sich auf der Tiberinsel eine Schwesternschaft zusammen.
[COLOR=d19da6]“Die Zeit ist gekommen“, sagte sie. „Der Tag, auf den wir seit Generationen warten… Er ist endlich da.“[/COLOR] Natürlich. Die Wölfe kommen endlich zurück nach Rom.
[COLOR=d19da6]Mächtige, magische Wölfe, die seit Jahrhunderten die Geschicke Roms aus dem Verborgenen lenkten? Titanenhafte Kreaturen, die wiederkehren würden, um Rom zu alter Glorie zurückzuführen?[/COLOR] So schaut es aus.
Im Château sieht nun auch Butler William einen seltsamen Schatten herumhuschen. Zamorra findet über die Zeitschau mehr heraus.
[COLOR=d19da6]Denn er kannte diesen Umriss.[/COLOR] Es handelt sich wohl um Fooly. Och nee, bitte nicht. Ich war so froh, den los zu sein, bevor man mit Faolan einen neuen „Humorszenenlieferanten“ ins Schloss brachte. Jetzt erreicht sie auch noch der Anruf von Madame Claire und Nicole forscht über diese Saligen nach.
[COLOR=d19da6]Doch schon nach wenigen Minuten bewahrheitete sich Nicoles dunkle Vorahnung, und eine neue böse Überraschung brach über das gebeutelte Château Montagne herein. Es war erneut eine, mit der die Dämonenjäger nie im Leben gerechnet hätten. Und auch sie veränderte alles![/COLOR] Was denn jetzt schon wieder? Kennt ihr diese Webartikelüberschriften wie „Diese 10 unglaublichen Dinge werden dein Leben verändern!“
Zum Abschluss des ersten Teils werden Ted und Mysati in Rom von einem der Wolfstitanen angegriffen.
[COLOR=d19da6]Ein Wolf, groß wie ein Kleinbus und stark wie ein Titan. Hungrig. Gierig. Wenn er knurrte, vibrierte das alte Gemäuer. Wenn sein Leib gegen eine Mauer stieß, stürzte diese ein.[/COLOR] Es folgt ein Cliffhanger wie er im Groschenheftautorenhandbuch steht.
[COLOR=d19da6]Mysati wusste, dass es vorbei war. Sie atmete tief aus, schloss die Augen und wartete auf den Tod. ENDE[/COLOR] Dabei wissen wir ja alle, dass sie irgendwie in letzter Sekunde gerettet wird.
Tja. Was soll ich sagen? Das übliche wieder, wie viel ich mit Simon Borners Heften anfangen kann? Das urige mag ich nicht, seinen Humor mag ich nicht, seine mittelmäßigen Fälle mit den üblichen Elementen aus dem Heftromanautorenhandbuch mag ich nicht.

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