Leider hab ich auch hier wegen akutem Zeitmangel mit den Rezis etwas geschludert und schlichtweg erstmal weitergelesen, wenn sich die Gelegenheit bot. Aber ich versuche hier ebenfalls, nochmal alles Revue passieren zu lassen und in Worte zu fassen ...
Idekh Uul, die Chimäre aus der Urzeit … der fressende Berg … eine Mischung aus Tarbosaurus, Deinocheirus, Ankylosaurus, etc. und dann auch noch riesengroß! Yiieehhaaa, genau mein Ding!
Ich hatte das Vieh die ganze Zeit vor Augen, wie es da durch die Gegend stampfte … auch wenn es manchmal ein wenig so wirkte, wie der aus Hitze mutierte Organismus in
Evolution. Aber nur, als er seine Auswüchse formte, die wie Beine wirkten. Da hatte es ne leichte Ähnlichkeit mit Idekh Uul.
Aber natürlich fand ich die Jurassic Park, Godzilla oder Pacific Rim Vergleiche auch sehr passend und wohl auch sinniger
Zamorra, Nicole und Co erleben ja viel … sehr viel, das so manches Mal meine Vorstellungskraft übersteigt. Dann staune ich über das, was sie erleben und meistens wurde es so logisch erklärt, dass es für die Story sogar Sinn macht, auch wenn es real nicht möglich ist/wäre.
So verhielt es sich hier auch mit der Chimäre, die von niemand geringerem als Dschingis Khan erweckt wurde. Und der war wiederum Bahadur Khan. Und so mancher Khan vor ihm.
Das war doch auch letztens bei dem Lübeck Zweiteiler so, als der Gehilfe nur nen anderen Vornamen hatte, weil er ewiglebenderweise nicht starb und auf seinen Einsatz wartete.
Ich fand diesen Zusammenhang auch hier sehr gelungen, wenn man mal, wie hier ja auch erwähnt wurde, an die Intentionen des Dschingis Khan denkt, was er erreichen wollte und auch erreicht hat. Und im Zamorraversum … warum soll er nicht auch was aus
einer Quelle des Lebens geschlürft haben, wenn Zamorra und Nicole das konnten? Weiß man genau, wo sich diese Quellen befinden, wie viele es davon gibt, usw.??
Ich finde das gar nicht abwegig ... und alles wird doch durch die generelle Existenz solch einer Quelle oder Quellen von einem mysteriösen Hauch umweht, der so einiges möglich machen kann …
Damals kam Khan nicht zum Zuge, er "starb", bevor er Idekh Uul erwecken konnte. Heute soll das anders laufen … und er hats geschafft: der fressende Berg ist unterwegs! Durch das Blut des wahren Herrschers kann er von selbigem kontrolliert werden, sobald dem Vieh genug davon zugeführt wurde. Dazu hat Khan seinen Mitarbeitern auch sein Blut spritzen lassen und die opfern sich, sobald die Gelegenheit günstig ist, sodass die Chimäre immer mehr leckeres Blut kriegt … und kontrollierbar wird.
Auch Zamorra kriegt Kahns Blut verpasst … man weiß ja nie, zu was das noch gut ist!
Aber wer hatte Idekh Uul damals gebannt, geschweige denn, erschaffen, bevor der Khan davon Wind gekriegt hat? Wo kommt dieses riesige Vieh ursprünglich her? Eine Laune der Natur, tatsächlich aus der Urzeit? Khan hat von ihm ja durch das Nomaden-Dokument erfahren … aber wer hat das Dokument verfasst? Und wenn dieser jemand das Vieh gebannt hat, warum war er so verrückt aufzuschreiben, wie man es wiedererweckt??
Zwischendurch philosophieren Nicole und Noémi darüber, dass Dschingis Khan das Dokument geschrieben haben könnte. Klar kann das sein … aber woher wusste er von Idekh Uul und vor allem, wie man es zum Leben erweckt und dass es gebannt war? Er hat die erste Erweckung ja nicht durchziehen können …
Währenddessen sind Nicole, Noémi und Elayna damit beschäftigt, auf den Rücken des Monstrums zu gelangen. Weil es so groß ist, ist es im Prinzip auch schneller als sie. Mit riesigen Schritten schafft es Strecken, für die sie so viel länger bräuchten und das Vieh damit aus den Augen verlieren würden. Da sie irgendwann keine Hubschrauber mehr hatten, weil die Söldner es im Schlund des Ungeheuers kuscheliger fanden, müssen sie eine andere Möglichkeit finden. Das Motorrad der Nomadin Elayna bietet ihnen da die einzige Möglichkeit und Nicole erschafft mit ihrem Dhyarra eine bläuliche Autobahn, auf der sie schneller vorankommen, um Idekh Uul nicht zu verlieren.
Allerdings müssen sie dabei auch noch mit den Bewegungen und dem Gebrüll der Chimäre klarkommen. Deswegen kommt es, wie es kommen musste: Nicole verliert die Konzentration, die Dhyarra-Autobahn verschwindet und sie sehen nur noch Rückenpanzer, Hornplatten und Höcker des Riesenviehs …
Außerdem gibt es noch ein Problem: die Todeswürmer, die Allghoi Khorkhoi, scheinen zwischen den Hornplatten zu leben, bzw. dort produziert zu werden … und die sind auch auf dem Rücken des Monstrums nicht ungefährlich …
Alles in allem eine schöne bildgewaltige Szene … bzw. Szenen, die mir echt gut gefielen.
Die russischen Soldaten am Außenposten taten mir leid, die plötzlich dieses riesige Monstrum sehen und erstmal allein damit klarkommen müssen … was sie aber natürlich nicht können.
Allein der Anblick vor der untergehenden Sonne … Richtung Tannu-ola-Gebirge … das musst echt furchteinflößend gewesen sein, weswegen Artjom ja auch nicht mehr damit rechnet, seine Sonja wiederzusehen …
Inzwischen ist der Khan mit Zamorra auf dem Weg, um Idekh Uuls Vormarsch beizuwohnen.
Als sie sehen, dass die Chimäre eine Schneise der Verwüstung hinterlässt, versucht Zamorra alles.
"Am Achsstift" messen, eine Methode mit der ermittelt wird, welche Personen verschont werden und welche nicht. Doch Dschingis Khan hatte damals auch drauf geachtet, dass Künstler, Architekten, etc. verschont wurden, weil er die für sein neues Reich brauchte.
Hier versucht Zamorra lediglich, den Khan mit der Achsstift-Methode abzulenken, doch das ist schließlich Jahrhunderte her und schert den wahren Herrscher wohl in der heutigen Zeit nicht mehr. Also wird Zamorra handgreiflich … aber am Ende grinst Bahadur Khan immer noch. Wieso??
Auch Nicole hat gesehen, dass sie Gesellschaft bekommen haben und beschließt, sich zu den Riesendinoköpfen vorzuarbeiten.
Bahadur Khan schickt in der Zeit einen weiteren Mann in den Tod, Zamorra kann durch die Blutverseuchung nicht so, wie er will und von Kysyl werden drei
Teufelswagen zur Aufklärung losgeschickt.
Den Konflikt von Sergej und Pjotr fand ich gut und nachvollziehbar dargestellt. Sie sehen, dass Unschuldige draufgehen würden und sollen nicht angreifen. Doch das Monstrum nimmt ihnen die Entscheidung ab, denn es greift seinerseits die Hubschrauber an, weshalb sie sich jetzt verteidigen müssen.
Doch als die Mil Mi-24 Maschinen großkalibrige Geschosse auf das Untier ballern, treffen sie auf den Panzer, was keinen nennenswerten Schaden anrichtet.
Allerdings klang das Wort "wirbeln" für so ein großes Monster etwas befremdlich.
Idekh Uul duckte sich und wirbelte um die eigene Achse.
Dazu springt es noch in die Höhe, um mit seinen sichelförmigen Krallen einen Hubschrauber zu packen und nach unten zu ziehen.
Okay, wenn mit springen gemeint ist, dass es sich auf die Hinterbeine stellt und dann reckt, kann ich das noch gut nachvollziehen. Sollten aber tatsächlich alle Tarbosaurusbeine vom Boden abheben, hätte ich ein Problem
Aber für den Donnerschlag reicht ja auch schon, wenn es sich auf die Hinterbeine gestellt hätte und dann mit den Vorderbeinen wieder auf den Boden aufkommt.
Als alle am Boden sind, versucht Zamorra, Nicole zu erwürgen. Natürlich durch Bahadurs Einfluss … aber Nicole kann sich, sehr zum Leidwesen Zamorras, wehren. Danach ist Eile geboten, denn Idekh Uul hat einen neuen Befehl vom flüchtenden Kahn erhalten: Angriff!
Der letzte Hubschrauber nimmt Nicole, Noémi, Elayna und Zamorra auf und soll dann die Chimäre umkreisen. Während das Vieh seine Mäuler schon gen Hubschrauber reckt, schleudert Nicole ihren Dhyarra in seinen Schlund. Das lässt das Vieh wahnsinnig werden, sodass sich die Köpfe gegenseitig angreifen. Genug Zeit für den Waffensystemoffizier, eine Rakete in das Monstrum zu ballern, was es von innen heraus zerreißt. Coole Aktion … aber auch irgendwie schade um das Riesenmonstrum …
Im Epilog erfährt man, dass Noemi Elayna zu ihrer Herrin mitgenommen hat, die das Mädchen unter ihre Fittiche zu nehmen gedenkt.
Aber wer ist diese Dame? Kennt man sie, (er)kenne nur ich sie nicht oder ist sie jemand ganz neues?
Wird sicher nochmal irgendwann aufgegriffen … ich bin gespannt!
Dann ist da ja noch der Kahn … er ist doch geflüchtet, oder? Dann wird er doch bestimmt nochmal auftauchen … Könnte doch zumindest sein … ? Der dürfte dann jedenfalls auch nicht die beste Laune haben, weil man seinen Plan schon wieder vereitelt und auch sein Riesenhaustier vernichtet hat …
Ich ahne nichts Gutes … und bin da echt gespannt drauf, ob und vor allem, was da noch kommen könnte …

Dieser Roman bringt jedenfalls
9/10 Amulette auf die Dhyarra-Autobahn
Was die Handhabe von Nicoles Dhyarra angeht oder generell der Dhyarras (oder Dhyarren??) … ich bin nicht lange genug dabei, um da Bescheid zu wissen, aber ich wäre jetzt auch nicht auf die Idee gekommen, in der Hinsicht nachzuforschen. Zwar ist der obige Text echt interessant, gerade weil ich darüber kaum was weiß â€¦ aber und vielleicht auch gerade deswegen, mache ich keinem nen Vorwurf, wenn da mal was nicht erwähnt oder anders beschrieben wird. Ich merke es ja nicht …
Mir kam es nur vom Gefühl her komisch vor, dass es auch verheerende Folgen haben kann, den Dhyarra nur zu berühren. Klar, für diese Story war es zwingend notwendig, weil Nicoles Aktion am Ende sonst keinen Sinn gemacht hätte, bzw. nicht die Auswirkung gehabt hätte, wie wir sie lesen konnten. Ich hätte auch nicht sagen können, ob das mit dem nicht anfassen immer schon so war … ich meinte nur mal gelesen zu haben, dass verschiedene Individuen bereits den Kristall stehlen wollten und zu diesem Zweck auch mal berührten … und nix war passiert.
Deswegen fällt diese Dhyarra-Sache, was auch immer da jetzt korrekt oder vielleicht nicht korrekt beschrieben wurde, auch bei der Bewertung nicht ins Gewicht.
Das Cover sieht schon irgendwie ganz cool aus … hat aber nicht so wirklich mit dem Roman oder dem fressenden Berg zu tun. Vielleicht soll man es sinnbildlich sehen … ?!
Ob ich den Appetizer-Text auf dem Cover gut finde, weiß ich noch nicht so genau. Einerseits ist er wirklich genau das, ein Anheizer … andererseits lass ich auch gern das Cover auf mich wirken … so als Ganzes, als Bild an sich
In der
Mystery Times gibt’s einen ziemlich coolen Werkstattbericht des Autors … und ich muss gestehen, dass ich "Allghoi Khorkhoi" natürlich für mich sowas von falsch ausgesprochen hatte und dann minutenlang versucht habe, es so auszusprechen, wie es da jetzt beschrieben wurde ... mit mäßigem Erfolg^^
Auf die genannten Bücher bin ich schon ein bisschen neidisch, scheinen sehr interessante Werke zu sein. Auch der Rest des Berichts war super zu lesen und sehr interessant :thumbup: