Handlung: John sitzt in weinseliger Stimmung bei Bill auf der Terrasse als er, trotz vorgerückter Stunde, einen Anruf von Jane Collins erhält. Jane hält sich im kleinen walisischen Küstenort Llynharbor auf, weil es dort eine Serie von übernatürlich vielen Selbstmorden gab. Schuld daran könnte der Geist einer drogenabhängigen Frau sein, die sich auf dem Dorfplatz verbrannte. Im Zimmer des Sohnes ihrer Pensionswirtin, der im letzten Moment gerettet wurde, spürte Jane sogar noch eine andere dämonische Präsenz. Am nächsten Morgen machen sich John und Bill auf den Weg nach Llynharbor. Kurz vor ihrem Zielort können John und Bill gerade noch einen weiteren Selbstmord-Kandidaten im letzten Moment retten und in ärztliche Obhut übergeben. Bei der Rettungsaktion sieht auch John kurz eine geisterhafte Frau in Weiß. Vor der Arztpraxis werden John und Bill von Jane erwartet. Jane konnte die Frau in Weiß in der Zwischenzeit als Lissandra Griffin identifizieren. Lissandra wurde zuletzt in der nahe gelegenen Klinik einer Japanerin mit mysteriöser Vergangenheit und neuen Therapieansätzen behandelt. Werden die Geisterjäger beim Besuch dieser Klinik die Lösung für die Selbstmordserie finden?
Meinung: Nach längerer Pause war dies der dritte Roman von Marc Tannous für die Sinclair – Serie. Das Titelbild zum Roman erstellte wieder Mario Heyer mit KI – Software. Ein wenig seltsam fand ich den Ablauf des ersten Kapitels. Als Margaret die Beine ihres in der Schlinge steckenden Sohnes anhob, keuchte dieser und streifte sich die Schlinge selber ab. Erst danach am Boden war er plötzlich bewusstlos. Diese Reihenfolge fand ich schon etwas seltsam, aber so stand es geschrieben.
Als ich den Titel las, dachte ich eigentlich, dass dieser Roman in Japan spielen würde. Dieses war aber nicht der Fall gewesen. Schauplatz wurde die walisische Küste, wohin das Schicksal japanische Auswanderer, deren Magie und ein japanisches Höllenwesen verschlug. Die dazugehörige Vorgeschichte, aus dem Jahr 1728, erzählte Marc dann nach und nach als eingeschobene Zwischenhandlung. Den angegebenen Küstenort Llynharbor konnte ich aber im Internet nicht ausfindig machen. Daher ging ich davon aus, dass dieser Ort nur rein fiktiv war.
Ziemlich merkwürdig fand ich, dass Johns Kreuz auf die japanische Magie reagierte. Das hätte es aber eigentlich nicht dürfen, weil es sich um einen fremdem Kulturkreis, sowie eine andere Religion und Mythologie handelte, an die das Kreuz nicht angebunden war. Dass das Kreuz dennoch reagierte empfand ich als nicht logisch. Dieses Empfinden änderte sich auch nicht durch Marcs fadenscheinige Erklärungen, die ich ihm nicht abnahm und die auch nur oberflächlich waren. An dieser Stelle hatte es sich der Autor zu einfach gemacht und mich nicht überzeugt.
Ein eher witziger Textfehler unterlief Marc auf der Seite 48: Anstelle des Kopfes ließ er dort den Körper vom Rumpf trennen. Vermutlich kein allzu leichtes Unterfangen.
Ansonsten war es insgesamt ein solider Roman, der recht gute Unterhaltung bot. Der Schreibstil an sich war in Ordnung und traf auch den Sinclair – Stil. Allerdings gab es auch zu viele Textfehler, die sich über den ganzen Roman verteilten und mal mehr, mal weniger störten.
Zunächst schien die Lösung des Falls sehr einfach zu sein, als die Spur sofort zur Klinik der Emi Kobayashi wies. Es war sehr positiv gewesen, dass es dann doch nicht ganz so einfach war, wie es zunächst schien.
Unter Berücksichtigung aller Fakten entschied ich mich bei der Gesamtbewertung des Romans für die Note 3 = Befriedigend und damit für 3 von 5 Kreuzen. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit
Gut ab.
:thumbup: :buch: