Handlung: Castor Pollux, von Kaiser Nero ernannter Dämonenjäger im alten Rom, erhält vom Kaiser den Auftrag sich um dessen Lieblingswagenlenker Lupidus zu kümmern, der seit einiger Zeit von Albträumen geplagt wird. In diesen taucht stets ein Skelett in der Tracht der Wagenlenker auf, dass ihn zu sich winkt. Der Besuch bei Lupidus bringt Castor erst einmal keine Ansatzpunkte. Als er ins Haus, indem er wohnt zurückkehrt, wird Castor von einem jungen Legionär erwartet. Dieser hat in einer Taverne mit Kameraden und seinem Ausbilder den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung gefeiert. Plötzlich tauchten zwei lebende Leiche auf, die drei andere Männer angriffen, dabei zwei von ihnen und den Ausbilder, der helfen wollte, töteten, während der Dritte entkam. Diesen Dritten hatte der Legionär als Ladenbesitzer in der Subura wiedergesehen. Als Castor, nach einer selbstauferlegten Pause, dort eintrifft kommt er zu spät. Die beiden lebenden Leichen hatten ihre Opfer, den Ladenbesitzer und einen weiteren Mann, bereits gefunden. Castor kann einen Untoten noch vernichten, der zweite entkommt. Leicht verletzt vom Kampf pausiert er in einer Taverne, in der plötzlich Neros Geliebte Cassia auftaucht, ihn betört und in ihrer Wohnung verführt. Zurück in der Villa des Senators Urbanus, bei dem Castor wohnt, taucht der Wagenlenker Lupidus auf. Er hatte einen neuen Traum, nun sollte sein Sohn sterben, wenn er ein bestimmtes Rennen nicht gewinnt. Tatsächlich ist der Sohn unauffindbar. Castor entschließt sich dazu Lupidus in der Arena zu beschützen. Als aber im entscheidenden Moment Castors Schwert versagt, scheint das Schicksal aller besiegelt zu sein.
Meinung: Diesen Roman hatte ich als kostenlose Beigabe zu meiner monatlichen CD - Abosendung erhalten. Ich war auch sehr gespannt darauf, weil mir der Autor Michael Schauer, durch seine guten Gastbeiträge zu den Serien Professor Zamorra und John Sinclair, ein Begriff geworden war. Für den Gespensterkrimi hatte Michael also eine eigene Reihe unter dem Obertitel: „Castor Pollux-Bezwinger der Finsteren“ aufgebaut. Hier konnte er nach seinen eigenen Vorgaben schreiben und war nicht an Regeln gebunden, die lange bestehende Serien den Neuautoren nun einmal auferlegten. Auch als Leser kann man sich nicht davon freisprechen stets darauf besonders zu achten, ob dem neuen Autoren irgendwelche Fehler unterliefen, die nicht zur Seriengeschichte passten. Für diesen Roman war ich also der Neuling und konnte entspannt der Handlung folgen.
Im Gespenster-Krimi Special, in der Heftmitte, erzählte Michael ein paar geschichtliche Hintergründe zur Formel 1 des alten Rom, dem Wagenrennen. Dass es schon dabei verschiedene organisierte Rennställe gab, war mir neu gewesen.
Hatte ich zunächst noch geglaubt es würde um eine Zeitreise gehen, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Die Castor Pollux Romane spielten tatsächlich im alten Rom, was mich sehr faszinierte. Ein nicht alltäglicher Gruselroman der in einer spannenden Epoche der Zeitgeschichte angesiedelt wurde. Dieser Roman spielte im Jahr 63 n.Chr., also etwa ein Jahr vor dem großen Brand von Rom, der auf Kosten des Kaisers Nero ging, der im Film „Quo Vadis“ glänzend vom großen Peter Ustinov dargestellt wurde. Man könnte sich wirklich einen besseren Chef vorstellen. Nero selbst gab den Christen die Schuld am Brand. Aber vielleicht waren es ja auch die Finsteren?

Die interessanten Charaktere und die Atmosphäre im alten Rom wurden von Michael, in einem jederzeit spannenden Roman, perfekt geschildert.
Michael lieferte die wichtigen Hintergrunddetails zum Motiv der Vorgänge in bester Krimi-Manier häppchenweise. So konnte der Leser eifrig mitraten. Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen. Nach den tragischen Ereignissen in der Vergangenheit, die die Liebe zwischen Cassia und dem Wagenlenker Manius zerstörten, war mir endgültig klar, welches Motiv hinter allem steckte. Die Handlanger wurden bereits enttarnt. Der Auftraggeber noch nicht und ich konnte mir plötzlich nur zu gut vorstellen, wer dieser Auftraggeber war. Dabei kam ich fast auf die richtige Lösung nur nicht ganz. Eine kleine Überraschung hatte Michael noch zu bieten. Das spannende Finale begann mit einem Wagenrennen der besonderen Art und endete mit einer erfolgreichen Flucht. Cassia würde zurückkehren, Castors Vertrauter Kimon war kein Sklave mehr. Also Ende gut fast alles gut.
Damit blieb nur noch meine Bewertung für Michaels Roman übrig. Der Roman hatte für mich keine Schwächen und wurde toll und lebendig geschrieben, daher gab ich auch eine verdiente Note 1 = Sehr gut. (5 von 5 Schwertern) Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit
Top abgestimmt.
:thumbup: :buch: