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Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 25: Die Hütte auf der Teufelsalm

Verfasst: So Sep 22, 2019 6:56 am
von woodstock

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„Beeil dich doch mit dem Packen, Anne!“
Das ist wieder einmal typisch!, dachte Anne verärgert. Mich hetzt er herum, aber dass er selbst etwas anfasst, auf die Idee kommt er nicht!
Herwig war begeistert gewesen, als er das spottbillige Urlaubsangebot in der Zeitung entdeckt hatte: idyllische Bergeinsamkeit mit aufregenden Klettersteigen. Dass Anne sich nicht fürs Klettern begeistern konnte, hatte ihn nicht interessiert. Wieder spürte die junge Frau, wie der Ärger in ihr aufstieg. Drei Wochen auf einer Almhütte, hinter der sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten – ohne elektrisches Licht, ohne fließendes Wasser und mit Örtchen im Freien! Und dann hieß der Ort auch noch „Teufelsalm“! Wenn das kein böses Vorzeichen war ...


Autor: Julia Conrad

Titelbild von Rudolf Sieber-Lonati (Erstabdruck: "Satans Mörderuhr", Silber-Krimi 938)

Erschienen: 24.09.2019


Gespenster-Krimi 2.0 # 25

Verfasst: So Sep 22, 2019 12:30 pm
von Wolf55
Das TITELBILD ist von Rudolf Sieber-Lonati

Und es ist die # 25

RE: Gespenster-Krimi 2.0 # 25

Verfasst: So Sep 22, 2019 1:19 pm
von woodstock
Original von Wolf55

Und es ist die # 25
Danke. Hab es geändert

Verfasst: Do Sep 26, 2019 6:03 am
von Wolf55
Für den ersten Julia Conrad (Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 22: Die Geistergräfin von Heidebrock) hatte ich noch ein "gut" übrig. Für diesen nicht.

Das Ganze ist ein verkappter Liebes- statt eines Gruselromans. Als hätte die Autorin gerade eine Trennung hinter sich und eine neue Liebe am Start; dieser Roman ist die Rechtfertigung dafür (für sich?)!
Die alte Liebe natürlich ein Egoist und nörgelnder Vollpfosten, der Neue ein immer verständnisvoller, sich geradezu aufopfernd nur um ihre Belange kümmernder weiser Mann mit Heiligenschein, der sie aufrichtig liebt, wonach sie sich auf gefühlten 50 Seiten sehnt.

Förmlich sehe ich den Redakteur vor mir: "Okay, wenn Du da noch ein paar gruselige Momente einbaust, bring ich ihn!"

Die Hütte, die Teufelsalm, der "Rote Toni" und die Gaunkerln (Kobolde), eigentlich das ganze Drumherum dienen nur als Metaphern für Annes Ängste, Sorgen und Sehnsüchte.
Am interessantesten ist in dieser Geschichte der Hund Willie.

Dazu gibt's ein paar Begriffe, die so für mich keinen Sinn machen, z. B. "widerliches Zwielicht", wo ich mich fragte: "Häh?".

Stellenweise habe ich mich gefragt, ob dies wirklich die selbe Autorin (s. o.) ist, jedoch erinnerte ich mich alsbald daran, dass ein Verlag wie Bastei dem Leser diesbezüglich niemals etwas vorgaukeln würde!!

Wertung: "Schlecht"!

Einen redaktionellen Patzer gibt's noch kostenlos als Zugabe. Auf der (hinteren) Rota-Seite des 25. Bandes erfährt man, dass der "Band # 25 in vierzehn Tagen" erscheint … Na ja!

Verfasst: Do Sep 26, 2019 9:51 am
von Wolf55
@ woodstock: Diesen Thread gibt's nochmals, kannst Du den doppelten bitte löschen!?

Verfasst: Do Sep 26, 2019 5:11 pm
von geisterwolf
Mit ihrem zweiten Roman im Gespenster-Krimi präsentiert die Autorin eine Geschichte, die im deutschsprachigen Alpenraum angesiedelt ist - wie bereits der Titel ahnen lässt. Warum auch nicht, gerade die Alpen bieten einiges an Sagen und Mythen, die sich für einen Horror-Roman eignen.
Im konkreten Fall geht es um die "Gaungkerln", eine Art Kobolde oder Zwerge, die die Menschen terrorisieren, wenn diese sich nicht an bestimmte Abmachungen mit den Kobolden halten. Aus Sicht dieser Wesen absolut nachvollziehbar, immerhin waren sie zuerst da. :nudelholz: Anfangs dachte ich ja, in dem Roman erwartet mich so eine Art "Tanz der Teufel", mit Urlaubern, die in einer Almhütte nächtigen, aber ganz so deftig wurde es dann doch nicht. Das Ende bleibt offen, denn besagte Almhütte wird zwar dem Verfall preisgegeben, die Kobolde werden aber nicht besiegt und herrschen weiter über ihr Reich.

Die Liebesgeschichte :love: fand ich jetzt nicht sooo störend. Es hatte zwar etwas von einem typischen "Frauen-Grusler", aber Abwechslung innerhalb einer Reihe ist ja nicht schlecht, Horror muss nicht immer reiner Splatter sein. Stilistisch gefiel mir der erste Roman von Julia Conrad allerdings auch etwas besser als die "Teufelsalm".

Verfasst: Sa Okt 05, 2019 11:18 am
von Gruftl
Juhe auf der Alm
Juhe auf der Teufelsalm
Der Roman lebt von dem Aberglauben der Menschen
Es gab Kobolde und Zwerge
Wenn man die nicht störte hatte man seine Ruhe
War sehr unterhaltsam
Ich bewertete den Roman mit Mittel

Verfasst: So Mär 29, 2020 9:04 pm
von Horror-Harry
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass dieser Band der Autorin genau so beginnt, wie ihr letzter GK (Die Geistergräfin von Heidebrock)?
In beiden Romanen...
… begleitet die weibliche Hauptfigur ihren Lebensgefährten nur widerwillig.
… hat sie vorher schon schlechte Träume/Visionen vom Zielort.
… wird sie schon bei ihrer Ankunft von einem Fremden gewarnt, dorthin zu gehen.
… wird die Gegend/der Wald immer düsterer.
… steht am Zielort kein Auto zur Verfügung.
Auch der Märchenkitsch hält schon zu Beginn Einzug: Die Kobolde tragen rote Mützen. Und der Rote Toni hat 'ne kurze Lederhose und einen kecken, grünen Hut. Auweia... Das lässt nichts Gutes ahnen...
:grusel:

Verfasst: So Mär 29, 2020 9:16 pm
von Olivaro
Die Autorin scheint eine Verfechterin der Nachhaltigkeit zu sein.

Verfasst: So Apr 12, 2020 7:44 pm
von Horror-Harry
Also, meine Erwartungen an diesen Roman wurden alle erfüllt. Leider waren diese eher negativ. :D
Nein, das war wieder nichts. Julia Conrad aka Barbara Büchner ist einfach keine Horror-Autorin, nicht mal eine Gruselautorin. Eher eine Märchentante. Das macht sich schon in ihrem Ausdrucksstil deutlich bemerkbar (z.B. Formulierungen wie "...das grüne Hüterl auf dem Kopf", "...wild mit den knochigen Fäustchen fuchtelnd..." oder "mein Büchlein"). Da fühlt man sich als Leser nicht wirklich ernstgenommen. Auch in diesem Roman überleben wieder alle beteiligten Personen.
Man wartet die ganze Zeit, dass irgendetwas passiert, aber Fehlanzeige. Seitenlanges Gerede in einer schmalzigen Liebesschnulze, einfach nur strunzlangweilig. Erst auf Seite 57 (!) kommt es zu einem wirklichen Kontakt zwischen den Menschen und den "Gaunkerln". Bis dahin wird nur über sie geredet oder jemand meint, irgendwo im Gebüsch was gesehen zu haben. Es geht überhaupt keine Bedrohung von den Wichteln aus; mehrfach wird erwähnt, dass diese nur in Ruhe gelassen werden wollen.
Wie ich schon in einem Beitrag weiter oben schrieb, gibt es auffallend viele Übereinstimmungen mit dem vorherigen Roman der Autorin. Weitere Ähnlichkeiten sind, dass auch hier die weibliche Hauptfigur vorzeitig abreisen will oder eine Gruppe unterwegs von sehr dichtem Nebel eingeschlossen ist. Die Autorin kopiert sich eigentlich nur selbst. Auch in ihren Ausdrücken: im letzten Roman wurden mehrfach Vergeiche mit einer "spuckenden und fauchenden Katze" angestellt oder Personen waren "krumm" bzw. hatten einen "krummen Rücken". Das fehlt auch nicht in diesem Roman. Auffallend ist ebenfalls, dass auch in diesem Roman sehr viel aus alten Berichten erzählt oder vorgelesen wird. Hier soll wohl eine Art Bedrohung aufgebaut werden, die aber nicht wirklich existent ist und so verpufft der Effekt einfach.

Auf dem Cover steht: "Zur Spannung noch die Gänsehaut". Tja, leider gibt es weder das eine noch das andere - nicht mal im Ansatz, bei beidem komplette Fehlanzeige.
Von mir bekommt auch dieser Band in der Bewertung ein "schlecht".
Weitere Romane dieser Autorin werde ich mir ersparen (und auch nicht mehr kaufen - sollte es noch welche geben).

Verfasst: So Apr 12, 2020 8:13 pm
von Olivaro
...und das alles im Kontext mit dem wirklich grausigen Titelbild, dem alleine die Produktion der versprochene Gänsehaut überantwortet wurde.

Verfasst: Mo Apr 13, 2020 3:18 pm
von Horror-Harry
Original von Olivaro
...und das alles im Kontext mit dem wirklich grausigen Titelbild, dem alleine die Produktion der versprochene Gänsehaut überantwortet wurde.
Ach so, der Gänsehaut-Slogan auf dem Cover bezog sich auf das Titelbild :wall: - dass ich da nicht von selbst drauf gekommen bin... :rolleyes: :D
Original von Wolf55
Stellenweise habe ich mich gefragt, ob dies wirklich die selbe Autorin (s. o.) ist,
Da gab es für mich nicht den geringsten Zweifel. Dass dieses Werk aus derselben Feder stammt, hätte man auch gemerkt, wenn es keine Autorenangabe im Roman gegeben hätte. Die gleichen Bausteine der Handlung, die Verwendung derselben Begriffe und Formulierungen, die kitschigen Märchenansätze - da wäre man schnell drauf gekommen.
Original von geisterwolf
so eine Art "Tanz der Teufel", mit Urlaubern, die in einer Almhütte nächtigen, aber ganz so deftig wurde es dann doch nicht.
Bei weitem nicht, nicht mal annähernd. Es wird keiner umgebracht und es passiert ja auch sonst nichts.
Original von geisterwolf
Horror muss nicht immer reiner Splatter sein.
Nein, muss es nicht. Und braucht es auch nicht. Das Grauen lässt sich auch anders erzeugen. Aber das hier hat mit Horror nichts zu tun. Das liest sich wie ein Kinderbuch, und nicht mal diese Zielgruppe hätte sich gegruselt.