Das Heldenduo ist auf dem Weg zum Zeitstrahl, um ihre Tachyonen aufzufrischen, damit sie nicht weiter altern. Schließlich sollen sie, wenn alles gut läuft, die nächsten Jahrzehnte weitere spannende MX-Abenteuer erleben und dabei fit sein.
Beim Hort des Wissens stimmt jedoch so einiges nicht. Die Bewohner scheinen auf Drogenparty zu sein, oder so. Abgesehen von den beiden Marsianern im Hort, die konnten sich rechtzeitig verbarrikadieren und dem entziehen. Jetzt würde mich die obligatorische Vergangenheitserzählung echt interessieren. Die folgt auch direkt.
Es scheint jedenfalls keine gezielte Sabotage oder Drogenhandel zu sein, sondern eher natürlichen Ursprungs. Eine Krankheit oder so. Auf jeden Fall ein richtiges Mysterium, wie es sich gehört. Zum Glück hat man ein fortschrittliches Labor im Gleiter und findet schnell heraus, dass die Betroffenen von Fadenwürmern befallen sind. Fadenwürmer vom Mars sogar. Sind die durch den Zeitstrahl hierher gelangt? Das würde auf jeden Fall erklären, wieso die Marsianer nicht betroffen sind, die wurden als Kinder dagegen geimpft. Nun ist das Mysterium der Woche nach dem ersten Heftdrittel schon gelöst, so schnell habe ich damit nicht gerechnet.
Eine Heilungssuche ist gar nicht unbedingt nötig. Der Wurm stößt sich nach einiger Zeit von selbst ab. Im Heftromantiming beginnt das bei den ersten Bewohnern gerade jetzt, wo die Helden eingetroffen sind. Was folgen sind Entzugserscheinungen und Schamgefühl. Das geht von Depressionen bis hin zu Suiziden. Es bleibt also ernst. Außerdem halten die Marsianer es für möglich, dass die Würmer mutiert sind und es noch zu anderen Begleiterscheinungen kommt. Also wird vorsichtshalber doch schnell ein Serum hergestellt, dank dem futuristischen Bordlabor. Hier vermisse ich wieder die alten MX-Zeiten, wo sowas ein echtes Thema war und nicht nach 3 Sätzen abgehandelt. Und ich frage mich immer noch, wie man jetzt die restlichen 40 Seiten füllen will.
Tatsächlich hat man alle Hände voll mit den Nachwirkungen der Parasiten zu tun, die sich ganz unterschiedlich bei den Bewohnern zeigen. Und mit denen, die noch einen Wurm in sich tragen. Offenbar stehen die in telepathischem Kontakt und als sie bemerken, dass man gegen sie vorgehen will, organisieren sie einen erbitterten Widerstand ihrer Wirte. Zum Glück hat Matt einen ausgefallenen Geistesblitz, wie immer.
Dank dem zufälligen Vorbeischauen der Helden geht die Sache für die Bewohner des Horts glimpflich aus, obwohl es einige Tote zu beklagen gibt. Dann können Matt und Aruula ja jetzt weiter zum Zeitstrahl. Das Aufladen der Tachyonen dauert länger als erwartet, eine Woche statt wenige Minuten. Hätten aber auch Jahre sein können, wenn der Strahl nicht mehr richtig kalibriert ist.
Ganz in Horrorfilmmanier ist damit noch nicht alles ausgestanden. Die Königin der Fadenwürmer hat das Serum in ihrem Wirt unbemerkt überlebt und plant eine Neuinfizierung der Bewohner mit frischer Wurmbrut. Hätte sich als Klischeecliffhanger für einen Folgeroman irgendwann angeboten. Die frisch tachyonisierten Helden schauen aber nochmal im Hort vorbei, entgehen einer Infizierung und bringen es diesmal zu Ende. Auf dieses Kapitel hätte ich verzichten können, weil die Wurmsache bis dahin so ein schön rundes Ende ohne Klischees hatte, aber ok. Jetzt geht es für die Helden auf jeden Fall erstmal zurück nach Washington. Nach einigen für sich stehenden Abenteuern der Woche sind wieder einige Abenteuer der Woche im Auftrag des Weltrats dran, vermute ich.
Bei dem Hefttitel und den letzten Romanen des Autors habe ich hier wieder mit schlimmem Trash gerechnet. Gut, tatsächlich bedient sich die Handlung einiger Horrorklassiker. Aber geschrieben ist das sehr gut und erwachsen. Von Trash kann da echt keine Rede sein. Abgesehen von einigen kleinen Kritikpunkten war das eine der besseren Geschichten von Kolja van Horn. SEHR GUTe

:baff: :baff: (8 von 10 Kometen) von mir und knappe 5 Sterne im Maddraxion. Wegen dem doch recht billigen und für mich unnötigen Abschlusskapitel musste ich kurz überlegen, ob ich 4 Sterne gebe, aber ich will mal nicht zu knauserig sein.