Mike Curtis sitzt an einem Bach und hört der Geigerin am gegenüberliegenden Ufer zu. Als sie auch noch zu singen beginnt, gerät er vollends in ihren Bann und schlitzt sich die Kehle auf. Als nächstes erwischt es Edna Elliot, die aus dem Fenster ihrer Dachgeschosswohnung springt. Ihren Suizid bekommt zufällig Johnny Conolly mit. Er erspäht auch die Geigerin, die auffällig vom Tatort flieht.
Später nimmt Suko gerade auf einem Friedhof einen Drogendealer fest, als er das Geigenspiel hört. Ihm passiert nichts, während der Dealer zu einem Baum rennt und versucht, seinen Schädel am Stamm zu zertrümmern. Suko schlägt den Kerl nieder und folgt der Musik zur Geigerin, die auf einem Grabstein hockt. Langsam gerät auch er in den verhängnisvollen Bann. Ihn scheint es nicht ganz so schlimm zu erwischen und es reicht, wenn er sich die Ohren zuhält. Irgendwelche Beerdigungsgäste hat es auch erwischt. Die liegen aber nur verletzt am Boden und versuchen nicht weiter, sich irgendwie selbst zu töten. Das ist typisch Altmeister. Manche erwischt es so, andere erwischt es anders und Suko erwischt es grundlos gar nicht richtig, weil er halt eine Hauptfigur ist.
Jedenfalls haut die Geigerin ab und die Geisterjäger haben einen neuen Fall.
[COLOR=bbcf83]Für mich stand jetzt fest, dass wir alles daransetzen mussten, um die Geigerin zu finden. Sie war in der Lage, Menschen in den Selbstmord zu treiben, wie es aussah. Wie sie diese Kräfte erlangt hatte, wusste ich nicht, ich ging aber davon aus, dass sie unter der Kontrolle finsterer Mächte stand.[/COLOR] Suko alarmiert John, sie finden jedoch auf dem Friedhof keine weiteren Spuren. Ganz klassisch rennt John dann während der Rückfahrt jemand vor’s Auto und redet von einer Geigerin. Er konnte sich ihrem Bann entziehen, indem er schnell weggerannt ist. Wie der Autor es halt braucht. John lässt sich den Weg erklären und schaut sich diese Geigerin selbst mal an. Bestenfalls ist er durch das Kreuz geschützt. Dann trifft es ihn aber ebenfalls und er erhält keine Gelegenheit, noch wegzurennen.
[COLOR=bbcf83]Ich zog die Beretta, doch diesmal nicht, um damit eine dämonische Kreatur zu vernichten, sondern um mir selbst eine Silberkugel in den Kopf zu schießen ..[/COLOR] Zum Glück reagiert das Kreuz mit einiger Verspätung in letzter Minute. Wieder haut die Geigerin ab und John ist zu erschöpft, um die Verfolgung aufzunehmen. Außerdem verliert er wenige Minuten später die Erinnerung an ihr Aussehen und kann keine Beschreibung durchgeben, um eine Fahndung einzuleiten. Jetzt wo Suko ihm auf die Sprünge helfen will, geht es ihm ähnlich. Diese schwarze Magie aber auch.
Johnny liest zufällig in der Zeitung vom anstehenden Konzert der Geigerin Irina Sukowa und identifiziert sie auf einem Foto als die seltsame Frau, die er kürzlich gesehenen hat. Er kann sich also noch an sie erinnern und kauft direkt Karten, um das Konzert mit seiner Freundin Lisa zu besuchen. Sein Vater erzählt ihm dann im passenden Heftromanzufall, was John und Suko beinahe zugestoßen wäre. Könnte es sich um die gleiche Geigerin handeln?
[COLOR=bbcf83]Auf einmal erschien es ihm nicht mehr wie eine tolle Idee, dass er Lisa zu dem Konzert eingeladen hatte. Aber jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen.[/COLOR] Ja genau, lieber eine Zivilistin den Fängen einer potentiellen Selbstmordgeigerin aussetzen, als sich bei ihr unbeliebt zu machen.
Irina Sukowa ist angepisst, dass jemand ihrer tödlichen Musik entkommen konnte, weil er einen weißmagischen Blocker dabei hatte. Und Suko, der hat sie doch auch überlebt? Zur Beruhigung spielt sie ein wenig harmlose Straßenmusik. Bis die Polizistin Kate Rooland sie anspricht, für die Frau hat Irina eine ganz besondere Genießermelodie auf Lager. Dieses Mal kann sie die Höllenmusik ganz gezielt einsetzen. Nur Kate hört sie, die übrigen Passanten sind davon nicht betroffen. Und es ist keine Suizidmusik, stattdessen zieht Kate ihre Waffe und schießt wild um sich. Das hat Spaß gemacht! Schnell verzieht sich Irina, sie muss sich noch auf einen besonderen Auftritt vorbereiten.
Kate Rooland wird gefasst und befragt, aber weder sie noch die überlebenden Passanten können die Geigerin genauer beschreiben. John und Suko stehen dumm da und kommen nicht weiter. Wieso ruft Bill sie eigentlich nicht an, um vom Verdacht seines Sohnes und vom bevorstehenden Konzert zu berichten?
Unterdessen erzählt Johnny seiner Freundin Cathy alles. Die hat einen guten Hinweis für ihn.
[COLOR=bbcf83]“Dann ist es durchaus ein Risiko, wenn du heute Abend mit Lisa das Konzert besuchst“, sagte sie. „Oder?“ Johnny lächelte etwas unecht. „Nun ja, das glaube ich nicht. Wir sind ja nicht die einzigen Konzertbesucher. Ich glaub nicht, dass die sich plötzlich alle gegenseitig umbringen werden.“[/COLOR] Junge, ist der dämlich! Aber Jason Dark braucht es wohl so. Wenigstens informiert er dann die Geisterjäger, die gern als Verstärkung mitkommen. Zum Glück sind noch Plätze frei, die sie mit ihren Sonderausweisen spontan bekommen. Vielleicht sollten sie die Geigerin vor ihrem Auftritt privat befragen und ihr gar nicht erst die Gelegenheit geben, weitere Unschuldige zu töten? Ach was, Unfug!
In der Konzerthalle hat Irina noch einen Wachmann auf dem Gewissen. Der Bodycount ist für den Altmeister dieses mal echt hoch. Kurz vor dem Auftritt steckt sie dem Dirigenten eine Pistole zu.
[COLOR=bbcf83]“Und ich soll sie haben?“ „Aufbewahren. Für die Dauer des Konzerts.“ Irina klopfte sich ab. „Ich weiß nicht, wohin ich sie stecken soll. Ich fühle mich beim Spiel durch sie behindert.“[/COLOR] Dass sie damit durchkommt ist schon echte Groschenheftqualität. Aber ich nehme es dem Altmeister nicht übel. Das wird ein packendes Finale, hat er schön eingefädelt, auch wenn es für mich ziemlicher Quatsch ist.
Auch der Dirigent erhält keinen Suizidbefehl, sondern einen Amoklaufbefehl. Er schießt wild um sich.
[COLOR=bbcf83]Ich hatte das Gefühl, einen bösen Traum zu erleben. Was hier passierte, das konnte eigentlich nicht wahr sein. Das war ein böser Albtraum.[/COLOR] Ob es Tote gibt, erfährt der Leser nicht. Aber Lisa wird getroffen. Ich bin ja kein Fan vom hillberg’schen Drama. Doch hier würde ich mir wünschen, dass sowohl John als auch Johnny begreifen, dass sie beide beschissene Entscheidungen getroffen haben und die Schuld an dem Chaos tragen.
Nachdem der Dirigent ein paar Schüsse abgegeben hat, flieht er. Suko stellt ihn. Der Kerl trägt am wenigsten Schuld an dem Vorfall. Wobei, es war extrem dämlich, die Pistole für Irina „aufzubewahren“. Zum Finale hört Suko dann das Geigenspiel. Dieses mal will Irina Sukowa ihn nicht so einfach davonkommen lassen.
[COLOR=bbcf83]“Wir werden uns die Dame vorknöpfen!“ „Aber sie ist gefährlich.“ “Das weiß ich. Aber das bin ich auch.“ Zum Beweis seiner Worte zog Suko erneut seine Beretta.[/COLOR] Und was willst du gegen sie unternehmen, ohne schützendes Kreuz? Man hätte ja als Vorsichtsmaßnahme Ohrstöpsel mitnehmen können. Aber das ist wohl die Woche der dummen Entscheidungen. Natürlich gerät Suko dann in den Bann der Musik und richtet seine Waffe auf seinen eigenen Kopf, statt auf Irina.
Als die Krankenwagen eintreffen und sich um Lisa kümmern, geht John seinen Kollegen suchen. Natürlich trifft er in allerletzter Sekunde ein und erschießt Irina, um ihren Zauber zu stoppen.
[COLOR=bbcf83]Im selben Moment drückte Suko ab! Doch die Kugel schlug harmlos in die Wand.[/COLOR] Der liebe John tötet bei Jason Dark nur in äußersten Notfällen Menschen und hat Gewissensbisse, auch wenn sie Bösewichte waren. Hier kann man Entwarnung geben, denn die Geigerin stellt sich auf der letzten Seite als Dämonin heraus, die in Flammen aufgeht, als die Silberkugeln sie erwischen.
Für einen Dark ist die Geschichte echt fesselnd geschrieben. Der Bodycount ist hoch, die Geigerin hält die Geisterjäger auf Trap und es gibt keine unnötigen Dialog- oder Beschreibungsszenen, welche die Spannung aus dem Fall nehmen. Der Roman verliert sich auch nicht, sondern folgt einem klaren Handlungsbogen, das ist beim Altmeister ja leider nicht selbstverständlich. Natürlich gibt es viele Heftromanzufälle, aber da drücke ich bei Jason Dark die Augen zu, er schreibt das in seinem JS-Charme.
Leider gibt es zwei Punkte, die mich gestört haben. Die Magie der Geigerin folgt keinen klaren Regeln und wird ohne Erklärung immer genau so eingesetzt, wie es der Autor gerade braucht. Auch wenn es sich widerspricht. Das ist noch verschmerzbar. Schluss mit lustig ist dann beim absolut dämlichen und gefährdenden Verhalten der Helden. Erst bringt Johnny bewusst eine Freundin in Gefahr, dann bringen John und Suko eine ganze Halle voller Konzertbesucher in Gefahr. Dass sie sich außerdem selbst durch ihr planloses Vorgehen in Gefahr bringen, ist ja ihre Sache.
Deshalb reicht es für mich trotz des ganz unterhaltsamen Falls der Woche nicht für eine gute Wertung.

:baff: :baff: :baff: :baff:(6 von 10 Kreuzen) und ein MITTEL.
Original von Florianhh
Gibt es hier einen Ghostwriter oder überarbeitet der neue Lektor sehr intensiv?
Vielleicht hatte der Altmeister auch einen guten Tag und hat die Geschichte an einem Stück runtergetippt. Ich bemerke oft Brüche in den Heften und vermute, dass er da einen oder mehrere Tage Pause gemacht hat. Ohne Konzept und Liste der wichtigen Details, bringt er dann gerne mal was durcheinander oder schreibt den zweiten Teil eines Heft anders weiter als das vorher runtergetippte.