John trifft sich mit Brooke Adams, von der man seit zweieinhalb Jahren nichts mehr gehört hat. Dabei ist auch ein gewisser Adam Campbell, der den Geisterjäger auf seinen Fall der Woche bringt. Adams Schwester Becky hat stressbedingte Psychoprobleme und deshalb ein wenig Erholung bei einem Unternehmen namens Blessed Calm gebucht…kostenlos. Das allein ist seltsam, aber seitdem hat Becky sich verändert. Was Adam Campbell da im Detail berichtet klingt für ihn zwar nicht schön, ist aber nicht kriminell und schon gar nichts, was in Johns Metier fällt. Ja gut, ihr Hund ist verschwunden und sein blutiges Halsband wurde bei Becky gefunden. Da soll man einen Privatdetektiv beauftragen, immer noch kein Grund, offiziell die Spezialabteilung des Yard einzuschalten.
Becky Campbell hat durch „reinen Zufall“ mitbekommen, dass ihr Bruder bei ihr herumgeschnüffelt hat und ist gar nicht begeistert. Sie verfolgt ihm zu dem Treffen.
[COLOR=bbcf83]Bald erwarteten sie Aufgaben, denen sie ohne zu zögern nachkommen würde. Und jedem, der es wagte, sich ihr dabei in den Weg zu stellen, war ein grausamer und qualvoller Tod vorherbestimmt.[/COLOR] Also killt sie ihren Bruder eiskalt vor Zeugen und gibt John damit jetzt doch einen Anlass, sich einzumischen. Sie kann ihren Arm in eine Stichwaffe verwandeln, irgendwas höllisches geht da definitiv vor sich. Becky will sich nun auch um John und Brooke kümmern. Als John sein Kreuz zückt, scheint die Killerin den Geisterjäger zu erkennen und flieht. Weil ihre Herrin kurz übernommen hat und John schonmal gegen diese Herrin gekämpft hat. Ich bin gespannt, wer dahintersteckt.
Brooke soll sich aus dem Fall heraushalten, was sie ziemlich sauer macht. Sie willigt ein. Was natürlich eine Lüge ist, stattdessen stellt sie ihre eigenen Nachforschungen an. Natürlich nicht aus sicherer Entfernung, sie vereinbart einen Termin bei Blessed Calm.
[COLOR=bbcf83]Brooke lächelte. „Ich gehe ohne Verstärkung hin, aber nicht ohne Rückendeckung“[/COLOR] Ein IT-Experte aus ihrem Rechercheteam unterstützt sie. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen, was? Brooke bekommt noch am gleichen Tag einen Termin zu einem Erstgespräch, wird im Institut herumgeführt und kann direkt eine erste – noch harmlose – Therapiemaßnahme beginnen. Durch eine versteckte Kamera sieht der ITler Mike mit und über Funk stehen sie in Kontakt. Brooke wirft dann natürlich sämtliche vereinbarten Vorsichtsmaßnahmen über Bord und schleicht sich in den Bereich, der „Premiummitgliedern“ vorbehalten ist.
[COLOR=bbcf83]“Verschwinde dort und komm zurück! Wir kontaktieren John und Suko, und dann ...“ „Nein“, unterbrach sie ihn leise. „Ich muss das tun.“[/COLOR] Dann bricht die Funkverbindung ab und die Tür verriegelt sich hinter ihr. Klassiker!
John und Suko durchsuchen indes Becky Campbells Wohnung, finden aber nichts. Das Kreuz meldet sich auch nicht. Aber als Suko die Riemen der Dämonenpeitsche einfach mal über verschiedene Gegenstände gleiten lässt, aktiviert das einen magischen Stein, der die Göttin Morrigan auf sie aufmerksam macht. Mit der hatte John es schon einmal in einem alten Band des Autors zu tun, lange ist es her. Als typischer JS-Bösewicht legt sie ihre Motive gerne offen.
[COLOR=bbcf83]“DIE, DIE DU BECKY CAMPBELL NENNST, IST NUR EINE VON VIELEN, DIE AUSERWÄHLT WURDEN, ALS TREUE SOLDATEN IN UNSEREM KRIEG ZU KÄMPFEN.“[/COLOR]
Brooke Adams kommt bei ihrer Schleichtour nicht weit. Sie wird enttarnt und gefangen genommen.
[COLOR=bbcf83]“Sie wollen John Sinclair eine Falle stellen!“, entfuhr es ihr. „Und ich soll Ihnen als Köder dienen, richtig?“[/COLOR] Außerdem soll sie ebenfalls eine Soldatin für Morrigan werden. Damit die Handlung nicht ins Stocken gerät, erfahren die Geisterjäger nun von IT- Mike, vom Alleingang ihrer Freundin und dass der Kontakt abgerissen ist. Sie laufen also direkt in die Falle der Gegenseite, obwohl sie dank Morrigans Auskünften in etwa wissen, woran sie bei Blessed Calm sind.
Morrigan hetzt ein paar ihrer neuen Supersoldaten auf John und Suko, dank Dämonenpeitsche und Bumerang ist dieses Kanonenfutter aber schnell beseitigt. Mehr als ihre Arme zu Waffen verändern können die auch nicht.
Unterdessen wird Brook in einen Tank gelassen, der mit dem Blut der Morrigan gefüllt ist. Sie hat keine Chance und wird jetzt in der Macht der dunklen Göttin aufgehen, um ihre willenlose Dienerin zu werden…oder auch nicht, weil sie dem Prozess irgendwie widersteht.
[COLOR=bbcf83]“Wie ist das möglich?“, stammelte Fox und legte die Stirn in Falten. „Das sollte nicht passieren. Wenn die Herrin dich erst einmal in der Gewalt hat, dann ...“[/COLOR] Dann killt man Brooke eben einfach. Aber da haben John und Suko sich gerade rechtzeitig zu ihr durchgekämpft - und dabei ganz praktisch die Altlast Becky Campbell mit entsorgen können. Morrigan akzeptiert ihre Niederlage. Sie lässt das gesamte Gebäude einstürzen und bestraft ihre verbliebenen Diener mit dem Tod. Also war die ganze Aktion mit ihren Supersoldaten umsonst? Dass die gegen den Sohn des Lichts keine Chance haben ist kein Wunder. Sie wurden auch zu einem anderen Zweck erschaffen, um gegen andere Götterdiener zu kämpfen. Hoffentlich hat Morrigan wenigstens einige der Leute in Sicherheit gebracht, sonst ist das so eine typische dämliche JS-Aktion. Im letzten Band erst hat Asmodis seine Höllenrussen gekillt, um sie für ihr Versagen zu bestrafen, obwohl sie gerade John in der Zwickmühle hatten.
Eines ist jedenfalls sicher.
[COLOR=bbcf83]“Ich fürchte, das mit dem Krieg der Götter ist noch nicht ausgestanden. Es war zwar eine Weile ruhig, aber Blessed Calm könnte die ganze Sache hier auf der Erde wieder in Gang gebracht haben.“[/COLOR] Das heißt also hoffentlich, dass Stefan Albertsen brav weiterschreibt und man nicht wieder 4 Jahre auf eine Fortsetzung warten muss, weil er lieber Ostfrieslandkrimis schreibt.
Der Wiedereinstieg bei JS ist jedenfalls gelungen. Ein spannender Götter-Roman, der sich ohne große Patzer hat weglesen lassen. Ich mag Romane, wo die 64 Seiten wie im Flug vergehen. Jetzt heißt es nur, geduldig auf die Fortsetzung warten. Meine Befürchtung, dass es hier Verknüpfungen zu aktuellen Hilleberg-Geschichten gibt (Hel und andere seiner Göttergestalten), hat sich zum Glück als falsch herausgestellt. Dafür wird eine eigene Figur des Autors wieder aufgewärmt, ist halt 4 Jahre her, aber damit kann ich leben.
Es gibt einige typische Heftromandinge. Und Brooke ist das Gegenteil von einer passiven Maid in Nöten, sie ist eine zu aktive Powerfrau, die sich selbst in die Scheiße reitet und die Absprache mit John sofort bricht. Das hat mich am meisten genervt, so richtig sympathisch wird mir die Figur mit ihrer Zickigkeit und wütenden Gefühlsausbrüchen nicht. Am Ende heißt es zwar
“Eines verspreche ich dir: Ich werde nie wieder auf eigene Faust ermitteln, wenn du es mir nicht erlaubst.“ Aber John entgegnet selbst.
“Ganz ehrlich, Brooke, das wäre wirklich das Beste, aber leider ... fehlt mir der Glaube an deine Einsicht.“ Und mir wäre eine Einsicht und echte Entschuldigung lieber gewesen. „Sorry, ich habe Scheiße gebaut. Das hätte auch anders ausgehen können. Dämonenjagd ist kein Spaß und du musst dich auf mein Wort verlassen können. Da ist kein Platz für Selbstüberschätzung, kommt nicht wieder vor. Wenn ich mit deinen Plänen nicht einverstanden bin, sage ich es dir nächstes mal ins Gesicht.“
Ich schweife schon wieder mit meinen eigenen Plotverbesserungen ab. Fazit, ein SEHR GUTer Roman mit

:baff: :baff: (8 von 10 Kreuzen). Ich mag die Schreibe des Autors und wie er die Götter-Thematik angeht, das gibt einen kleinen Pluspunkt.
PS. Die Leserseite macht echt Lust auf die Raniel-Trilogie oder Templer-Trilogie oder was auch immer uns erwartet.