Handlung: Weil sich zwei Archäologen eigenmächtig über Farouks Anweisungen hinwegsetzten, die Mauer zur Grabkammer einrissen und damit das Böse befreiten, fahren John, Farouk und Tariq Fattah noch in der Nacht zur Grabungsstätte nach Amarna. Unterwegs erfahren sie, dass beide Archäologen zu Vampiren wurden, wovon einer flüchtig ist und die andere vernichtet werden konnte. Als sie am Grabungshaus eintreffen sieht sich John der untoten Anchesenamun gegenüber, mit dem Kopf eines Opfers in ihrer Hand. Als John die Untote vernichten will, verhindert Farouk dieses und lässt seine Maske fallen, als das Camp gleichzeitig von Söldnern umzingelt wird. Farouk will mit einem Tropfen von Amy Zayeds Blut, die ebenfalls nach Amarna gelockt wurde und von Suko begleitet wird, Anchesenamun endgültig ins Leben zurückholen, damit sie wieder über Ägypten herrschen kann. John wird entwaffnet und zusammen mit Tariq Fattah und den übrigen Mitgliedern des Ausgrabungsteams eingesperrt. Können John und Suko, trotz der scheinbar aussichtslosen Situation, das Blatt noch wenden, Amy beschützen und Farouks wahnsinnige Pläne zunichte machen?
Meinung: Auch zum zweiten Teil ihres ersten John Sinclair - Zweiteilers lieferte Marlene noch einmal einen informativen Werkstattbericht. Dieses Mal enthüllte die Autorin, dass außer Amy Zayed, mit Barry Kremp noch eine weitere reale Person in den Roman eingefügt wurde. Sie berichtete über Barrys Amarna-Projekt und gab zusätzlich Internetseiten bekannt, die daran gekoppelt wurden.
Gleich zum Beginn des zweiten Teils gab es einen Paukenschlag. Mit Farouk war Marlene die perfekte Täuschung gelungen. Seine Motive waren ganz schön schräg. Ausgerechnet im 21. Jahrhundert glaubte er noch einmal eine Königin aus dem Altertum inthronisieren zu können. Aber Verrückte hatten schon immer seltsame Ideen.
Auf der Seite 12 wiederholte Marlene leider ihren Fehler aus dem ersten Teil des Romans. Nefer-Aton redete Beket-Amun schon wieder unter diesem Namen an und nicht als Beket-Aton, wie es eigentlich sein sollte. Marlene korrigierte den Fehler dieses Mal nicht mehr. Ohnehin wies die Rückblende aus der Vergangenheit, von Seite 11-19, leider zahlreiche Textfehler in Serie auf, seltsamerweise viel mehr als im übrigen Roman. Schon auf Seite 19 fragte ich mich, ob die Bezeichnung „Agonisten“ wirklich richtig war? Meiner Meinung und der Logik nach, hätten die Anhänger von Aton doch wohl eigentlich eher Atonisten heißen müssen. Das Atonisten der richtige Begriff war bestätigte Marlene auf der Seite 53.
Ansonsten stand in der Rückblende in die Vergangenheit, der Kampf Haremhabs und seiner Soldaten gegen die Vampire und Untoten im Mittelpunkt, bis die untote Anchesenamun zusammen mit den Vampiren Nefer-Aton und Beket-Amun endlich besiegt und eingemauert wurde. Zur Unterscheidung von der Handlung in der Gegenwart, hatten die Ereignisse aus der Vergangenheit ein anderes Schriftbild erhalten. Sehr schockierend empfand ich, dass Haremhab, als neuer Pharao, alle diejenigen aus seinem Gefolge töten ließ, die von den Eingemauerten und deren Identität wussten. Dazu gehörte auch sein treuer Weggefährte und Schriftführer Nachmet. Es war wohl irgendwie nötig gewesen.
Marlene bemühte sich zwar Amys Situation so aussichtslos wie möglich zu schildern, aber trotzdem rechnete ich niemals ernsthaft damit, dass Amy wirklich irgend etwas ernsthaftes geschehen würde. Aus diesem Grund entschied sich wohl Marlene dafür, nicht genau zu schildern was gleichzeitig mit Suko geschah, als dieser angegriffen wurde. So blieb zumindest etwas spannendes und noch nicht aufgelöstes im Hintergrund zurück, bei dem jeder Leser und jede Leserin per Kopfkino spekulieren konnte, wie nun der Status war und was aus Suko wurde. Für die Geisterjäger blieben im ganzen Zweiteiler ohnehin nur bessere Nebenrollen übrig, weil allein schon die Vorgeschichte aus der Vergangenheit sehr viel Raum einnahm.
Dabei war die letzte Rückblende mit Haremhab und Nachmet, trotz aller Tragik, meiner Meinung nach, etwas zu lang geraten. So fiel der zweite Teil , im Vergleich zum ersten, durch unverkennbare Längen etwas ab, obwohl Haremhabs Aufstieg vom Heerführer zum Pharao nicht uninteressant war. Überhaupt hatte ich mich mittlerweile in das alte Ägypten richtig gut eingelesen und die literarische Reise zurück ins Altertum richtig genossen.
Zum Finale wurde es noch einmal richtig spannend, als Entschädigung für kleinere Durststrecken zwischendurch. Ob Nefer-Aton endgültig vernichtet wurde, wurde nicht wirklich bestätigt. Ob dieser Magier und Vampir noch einmal an der Seite von Sarket auftauchen wird? Die Zukunft wird es zeigen. Ansonsten blieb nur eine Frage ungeklärt. Wo war May, in der Vergangenheit, mit dem Sohn von Anchesenamun und Beket-Amun geblieben?
Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten von einem Zweiteiler der mich in seinen Bann zog. Ich entschloss mich dazu, den zweiten Teil mit der Note 2 = Gut und damit mit 4 von 5 Kreuzen zu bewerten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich also mit
Sehr gut ab.
:thumbup: :buch: