Brandon Reddick und Sarah McKay wollen nach den Ereignissen „ihres“ letzten Romans in New York ein neues Leben beginnen. Natürlich laufen die Dinge schnell aus dem Ruder.
Rakk und Bella Tosh sind das zweite Marques-Duo im Big Apple. Die Privatdetektive erhalten ein großzügiges Angebot von einem Mister Smith.
[COLOR=bbcf83]“Ich biete Ihnen eine fürstliche Entlohnung an, wenn Sie von diesem Augenblick an einen Mann namens Brandon Reddick vergessen.“[/COLOR] Darauf gehen sie natürlich nicht ein und sind jetzt sogar gewarnt, dass ihr Freund in Schwierigkeiten stecken könnte. Kurz darauf ist Brandon Reddick tatsächlich verschwunden und Sarah McKay getötet. Dass man aber auch niemanden lange eine glückliche Zeit gönnen kann und jede Dauerfigur einen geliebten Menschen für das Drama verlieren muss. Die Killer sind im Heftromantiming sogar noch da. Wölfe (oder Werwölfe?), die Rakk bei der Verfolgungsjagd aber entkommen.
Brandon Reddick ist vor den Wölfen geflohen, aber natürlich für sein Leben gezeichnet.
[COLOR=bbcf83]Er hätte sich besser dem Kampf stellen und dabei sterben sollen, denn jetzt musste er mit dem Wissen weiterleben, dass Sarah tot und er völlig auf sich alleingestellt war. Es gab nichts, aber auch gar nichts, das ihn noch angetrieben hätte, weiterzumachen.[/COLOR] Unter „komplett aufgegeben und Suizidgedanken“ geht es im modernen JS eben nicht mehr.
Brandons Mentor, der Götterwolf Hati, meint jedoch, dass Sarah noch lebt. In Held Totenwelt. Schön, das ist nach Machalath und Igereth der nächste Roman, wo ich für mehr Kontext Hilleberg lesen müsste. Ich habe nach dem ersten Drittel schon wieder etwas Frust. Hoffentlich wird Hels Höllenwelt kein zu wichtiger Bestandteil des Romans. Dann könnte das noch was werden.
Rakk benachrichtigt John und der ist kaum mit dem Flugzeug in New York gelandet, als ihn ein FBI-Agent anspricht. Es gab einen frischen Werwolfangriff. Was für ein Zufall. Kann es da einen Zusammenhang geben? Rakk ist jedenfalls ratlos.
[COLOR=bbcf83]“Haben Sie irgendwelche Ansatzpunkte?“ „Wir haben alle Fühler ausgestreckt, aber bisher stehen wir auf dem Schlauch.“[/COLOR] Zum Glück hat John dank dem FBI-Agent eine heiße Spur, der sie nachgehen können.
[COLOR=bbcf83]“Ich bin der festen Überzeugung, dass es hier um einen viel größeren Plan geht als nur darum, Brandon Reddick auf die Seite des Bösen zu ziehen.“[/COLOR] Natürlich. Beim modernen JS hat schließlich jeder Hansel seinen Big Masterplan, der sich über viele Hefte zieht und dann überraschend mit vielen Querverbindungen zu anderen Romanen enthüllt wird.
Die die tragische Figur des Brandon Reddick steht nun auf der bösen Seite und killt Unschuldige. Nur damit er vielleicht von Hati den Weg zu seiner Sarah erfährt. Das ist ganz sicher genau das, was seine Freundin gewollt hätte. Und dass Hati ihn anlügt ist natürlich auch völlig ausgeschlossen, da kann man schonmal spontan zum Killer-Wolf werden. Sorry, aber diese Charakterentwicklung macht wenig guten Sinn.
John ermittelt mit dem FBI-Agenten Leo Donner im Mafiamilieu wegen den Wolfsmorden. Mafiaboss Louis diMeglio und seine Wachen spielen direkt mit offenen Karten und verwandeln sich bei ihrer Befragung.
[COLOR=bbcf83]Ich wusste sofort, was für Gestalten ich da vor mir stehen sah – Kreaturen der Finsternis.[/COLOR] Überraschender Weise kommt es nicht zum Kampf. Sie warnen John nur und lassen ihn laufen, womit der Sohn des Lichts sich zufrieden gibt und nicht die Kreuzformel ruft. Denn John hat inzwischen in genug Romanen der Co-Autoren mitgespielt, um zu wissen: Nichts ist wie es scheint und es steckt hinter allem ein Plan, den vorher niemand erahnen kann.
Tatsächlich ist Team Hati mit dem Mafiaboss im Krieg, wie es Höllenfraktionen nun einmal so sind. So kommt es schließlich zum Showdown. John und Rakk beschatten den Mafiaboss. Sonst haben sie ja eh keine Spur mehr.
[COLOR=bbcf83]“Etwas kommt“, murmelte Rakk. „Was?“ „Ich weiß es nicht, es ist nur ein Gefühl. Nennen Sie es Berufserfahrung.“[/COLOR] Oder einfach JS-Bauchgefühl. Keine Minute später treffen Hatis Wölfe ein, um Louis diMeglio zu killen. Es soll Brandon Reddicks Feuerprobe werden. Als Rakk ins Kreuzfeuer gerät, muss er sich aber entscheiden. Sein neuer Freund und Unterstützer oder Hati mit seinen unbewiesenen Versprechungen. Zum Glück trifft Brandon Reddick die richtige Wahl. Und Louis diMeglio? Der war gar nicht hier, nur seine Leibwächter. Er wird den Angriff sicher nicht so einfach auf sich sitzen lassen.
[COLOR=bbcf83]Wenn Brandon Reddicks Vermutung zutraf, war der Fall noch lange nicht vorbei ...[/COLOR]
Na, das wird auf den letzten paar Seiten hoffentlich noch ein stabiles Finale und der Autor bringt das Abenteuer sicher über die Ziellinie. Meine Befürchtungen haben sich bis hierhin nicht bewahrheitet und ich habe Spaß an der zweiten Hälfte des Heftes.
Brandon Reddick hat so ein Bauchgefühl, wo der Mafioso sich aufhalten könnte und mit Hilfe der Experten vom FBI findet man ihr Ziel. In einem packenden Kampf wird die Kreatur der Finsternis vernichtet, ganz knapp natürlich.
[COLOR=bbcf83]Hätte der Dämon jetzt zum entscheidenden Schlag ausgeholt, wäre es um mich geschehen gewesen. Dazu war er jedoch nicht mehr in der Lage. Als sich mein Blick klärte, sah ich, wie die Kreatur der Finsternis ihre verbliebene Klaue gegen den brennenden Drachenkopf presste. Zunächst wusste ich nicht genau, ob mein Kreuz oder die in dem Maul lodernden Flammen dafür gesorgt hatten, bis sich innerhalb des Feuers für kurze Zeit die Fratze Luzifers abzeichnete, da war mir klar, dass die Hölle auf diese Art einen Versager bestrafte.[/COLOR] Verstehe ich das also richtig? Der Kerl hätte John gekillt, wenn Luzifer ihn nicht in letzter Sekunde getötet hätte…um ihn für sein Versagen zu bestrafen?
Naja…ok….Scheiß drauf. Vielleicht nur eine etwas ungünstige Formulierung des Autors. Im Endeffekt war Louis diMeglio nur ein Gegner der Woche. Wichtig ist Brandon Reddick und das ganze Hati-Thema. Das nächste schlimme Trauma für eine Figur der guten Seite. Na gut, Sarah McKay lebt noch als Seele oder so. Wenn Hati nicht gelogen hat. Gehen jetzt alle Opfer dieser Werwölfe in Hels Reich ein? Oder kann Hati die Seelen nach Belieben dorthin schicken? Wie stehen er und Hel mit einander in Verbindung? Keine Ahnung. Die Romane mit Hel habe ich schließlich bewusst übersprungen. Wenigstens währt Brandon Reddicks Seitenwechsel nur einen Roman.
Ansonsten ist das ein schönes krimilastiges Actionabenteuer mit New York Flair und dem alten Griesgram Rakk. Mir gefällt das neue Drama nicht und einige Situationen hätte ich persönlich anders geschrieben. Nach 50 Jahren JS kann ich mal etwas großzügiger sein.

:baff: :baff: (8 von 10 Kreuzen) und ein SEHR GUT. Vor allem wegen der Sinclair-Gruselheft-Atmosphäre, die Rafael Marques aufbaut. Die war in seinem letzten Aibon-Roman weg, aber hier passt wieder alles. Ich mag seinen Schreibstil einfach.
PS. Da jetzt vermehrt Hilleberg-Figuren bei den Autorenkollegen auftauchen, muss ich mich seinen Heften wohl doch wieder widmen. Dann soll sich aber niemand beschweren, warum ich mir das antue und mich nur aufrege. Die anderen Co-Autoren haben mich dazu gezwungen. Marques, Freund und Müller. Die waren es.
