Tanner ist mal wieder zufällig zuständig, als eine seltsam zugerichtete Leiche gefunden wird und alarmiert natürlich sofort die Geisterjäger.
[COLOR=bbcf83]“Das ist faktisch nur noch die Haut mit den Knochen darin. Alles andere ist verschwunden. Das Fett, das Fleisch, die Organe.“[/COLOR]
Der Afrikaner Omar ist auf der Suche nach seiner Schwester Keyah, die vom Dorf in die nächste Stadt abgehauen ist. Als er vor einem Sturm Unterschlupf sucht, stößt er im Heftromanzufall auf einen Mann, der aus dem gleichen Dorf kommt und dessen Töchter von bösen Organhändlern nach London verschleppt wurden, wie vermutlich auch Keyah. Omar glaubt die Story des Fremden natürlich sofort und nimmt den weiten Weg von Afrika nach London auf sich.
Die Dämonin Machalath hält die jungen Frauen und Männer gefangen und lässt sie sich von ihrer Dienerin Ivy Cranston als Blutopfer bringen.
[COLOR=bbcf83]“Opfere einen weiteren Gefangenen. Ich brauche Energie, um die Frucht in mir wachsen zu lassen.“[/COLOR]
Omar erreicht schließlich die Metropole London, was so schon ein Abenteuer für ihn ist. Wie will er seine Schwester jetzt ohne Anhaltspunkte und Mittel finden? Er latscht einfach durch die Gegend, bis er zufällig über den nächsten Tatort stolpert. Gerade als Tanner und John dort sind, um die Leiche zu untersuchen. Und natürlich wird John bei den vielen Schaulustigen gerade auf Omar aufmerksam und spricht ihn an, weil er nicht fleißig mit dem Handy filmt wie alle anderen.
[COLOR=bbcf83]“Habe gesucht meine Schwester Keyah. Sie ist verschwunden. Ich habe gedacht, sie ist vielleicht Tote am Themsefluss. Wollte sehen, ob sie es ist..“[/COLOR] Ach so. Da dann darf Omar die Ermittler auch ab jetzt begleiten. Warum? Weil es für den Plot wichtig ist und Oliver Müller sich nichts vernünftiges einfallen lassen wollte.
So darf Omar mit ins Büro der Spezialabteilung für paranormale Fälle und sich das Fachsimpeln der Geisterjäger anhören. Geheimhaltung ist wohl nicht so wichtig. Wenn der Fall mit Organhandel zu tun hat, findet man Antworten vielleicht bei einer zufälligen Privatklinik nahe der Leichenfundorte.
[COLOR=bbcf83]Glenda stieß die Luft aus. „Da klammerst du dich aber an einen sehr dünnen Strohhalm, mein Lieber. Das ist doch arg konstruiert.“[/COLOR] Die Gute sollte mehr Groschenhefte lesen. Suko ist bei der Klinik von Dr. Bennet natürlich goldrichtig. Und er ist wenig diplomatisch. So spricht er den Doktor direkt auf Organhandel an und macht Druck. Ohne jegliche Beweise oder Befugnisse. Das wäre der Punkt, ihn wütend aus dem Gebäude zu werfen. Oder um einzuknicken und alles zu gestehen, damit der Plot schnell fortschreiten kann. Suko erhält die Nummer von Bennets Kontaktfrau Ivy Cranston, die er an John weitergibt.
Die wird schnell geortet. John, Tanner und Omar machen sich auf den Weg zu einer unbekannten und potentiell gefährlichen Adresse. Dass John dorthin ernsthaft Omar mitnimmt, mit der Begründung „er hat ein Recht dabei zu sein“, erinnert mich direkt an den John Sinclair von Altmeister Dark, der Zivilisten völlig irre in Gefahrensituationen bringt und sich dann wundert, warum sie gekillt werden. Wobei das bei Dark in den letzten Jahren kaum mehr vorgekommen ist.
Suko erreicht die Adresse als erstes und wird mit Machalath konfrontiert. Ah, die ist also aus der Hilleberg-Tetralogie. Nachdem sich schon Marc Freund einem Hilleberg-Dämon angenommen hat, ist das jetzt das zweite mal. Hoffentlich wird das nicht wie bei MX und Florian Hilleberg wird federführender Ideengeber. Bis jetzt konnte ich seine Romane problemlos überspringen. Ivy Cranston knockt Suko aus und will ihn jetzt töten.
[COLOR=bbcf83]“Stirb, du Hund!“ „Halt!“ Der donnernde Ruf ihrer Herrin ließ Ivy Cranston in der Bewegung innehalten. Sie hatte den Spaten bereits zum Schlag erhoben und wollte ihn gerade niederfahren lassen. Nichts hätte den am Boden liegenden Mann noch retten können. Ihr Schlag hätte ihm den Schädel zertrümmert.[/COLOR] Jaja. Hätte, hätte. Machalath will Suko ausfragen, wenn er wieder erwacht, also soll er am Leben bleiben. Man könnte einen der stärksten Geisterjäger mit der gefürchteten Dämonenpeitsche töten, aber wozu diese Chance nutzen? Der Roman erinnert mich immer mehr an einen typischen Jason Dark. Als John, Tanner und Omar sich nähern, spürt Machalath das und zieht sich zusammen mit ihren Dienern und ihren Gefangenen zurück.
Hier war ja von allem etwas dabei, wo ich meckern kann. Von Florian Hilleberg gibt es einen seiner Jubiläumsmehrteiler-Dämonen und das seelische Trauma eines minderjährigen Mädchens, das nach London entführt wird. Von Jason Dark gibt es total unrealistische aus der Luft gegriffene Groschenheftzufälle und unnachvollziehbares Handeln der Geisterjäger. Geschrieben ist der Roman wie ein typischer Oliver Müller, wenigstens ein Lichtblick. Seine Schreibe macht Spaß, aber die Handlung…puh. Ein sehr schwaches MITTEL

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuze), weil sich der Autor bei aller Kritik handwerklich gut ausdrücken kann und eine flotte Schreibe hat.
Unabhänbgig davon noch zwei Kommentare. Ich mag es nicht, wie Florian Hillebergs Figuren und Themen jetzt in den Geschichten anderer Autoren auftauchen. Gut, ich wollte immer mehr zusammenhängende Themen. Aber das hier fühlt sich nicht so an, als hätte man das zusammen ausgearbeitet und jeder Autor steuert seinen Teil bei, wie bei den Dunklen Eminenzen damals. Sondern eher, als hätte sich Florian Hilleberg sein krasses Lilith-Zeug ausgedacht und andere Co-Autoren dürfen jetzt dabei mitmachen.
Und dann wundere ich mich, dass dies nicht als erste Teil eines Zweiteilers gekennzeichnet ist. Weder auf den Shopseiten, noch in den Heften. Es sind nicht einmal zwei direkt zusammenhängende Einzelromane. Diese Geschichte hört mit einem Cliffhanger auf, der im nächsten Heft an der Stelle aufgegriffen wird, denke ich.
Mal ein Miller-Lowlight kann ich mitnehmen, das nächste Heft wird bestimmt besser. Aber wenn sich Hillebergs Lilithplot jetzt auch auf die Hefte seiner Kollegen ausdehnt, bin ich vielleicht raus bei JS. Nicht komplett, aber dann würde ich wie bei MX die Hefte stoßweise runterrattern.