Becky Ward wird in einem Club von einem Dämon zu seiner neuen Dienerin auserkorene. Keine Ahnung, wer ihr neuer Herr ist und was ihre Aufgabe ist. Jedenfalls gibt es dort eine Razzia und Becky muss abhauen.
Gleichzeitig zertreitet sich eine Sängerin mit der Band, die dort heute einen Auftritt hatte. Claire Mason gerät dann auch noch an den Clubbesitzer, der sie vergewaltigen will. Ein Scheißtag. Zum Glück wird sie von Becky Ward gerettet. Sie killt den Clubbesitzer, weil ihr Meister es ihr befohlen hat. Er flüstert ihr dann auch ein, sich als blinde Passagierin an den Bandbus zu heften.
Als die übel zugerichtete Leiche des Clubbesitzers gefunden wird, ist das ein Fall für die Spezialabteilung, denn
[COLOR=bbcf83]Das, was von ihm übrig war, sah jedoch so aus, als wäre es bereits seit mindestens eintausend Jahren tot.[/COLOR] So ein mumifizierter Leichnam geht schonmal als Grund klar, John und Suko einzuschalten. Auch wenn das Kreuz nicht reagiert. Und da jemand Claire Mason gesehen hat, ist die Lead Sängerin natürlich erstmal verdächtig.
In Maidenhead, dem nächsten Halt der „Goatheads“, spricht Becky Ward die Band an. Eigentlich will sie die Kerle töten, aber das Gespräch endet damit, dass sie vorsingen darf, immerhin fehlt ihnen gerade eine Sängerin.
[COLOR=bbcf83]Becky Ward war irritiert. Sie hatte den jungen Mann nur aus einem Grund angesprochen: um ihn zu töten! Um ihm seine Lebensenergie zu rauben, so wie sie es in London bei diesem ekelhaften Clubbesitzer Matthews getan hatte. Und jetzt? Was hatte sie davon abgehalten, es zu tun? Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen ... einen Auftrag zu erfüllen.[/COLOR]
John und Suko befragen indes Claire Mason. Nach ihrer Rettung ist sie einem Bauchgefühl folgend nochmal ins Zimmer gegangen und konnte daher beobachten, wie Becky Ward den Clubbesitzer ausgesaugt hat. Außerdem hat sie danach zufällig auch noch mitbekommen, wie Becky auf das Dach des Bandwagens geklettert ist. Für die perfekte Zeugin braucht es halt den gewissen Groschenheftzufall.
Becky Ward und Bandmitglied Zach Murphy kommen sich näher und gehen zusammen shoppen. Dabei saugt Becky mal eben die Verkäuferin aus und will den netten Zach zu ihrem Komplizen machen.
[COLOR=bbcf83]“Du musst hier und jetzt eine Entscheidung fällen, Zach“, flüsterte sie. Ihr Blick versenkte sich in seine Augen.[/COLOR] Ich könnte anmerken, dass Becky sich den ganzen Roman über extrem leichtsinnig verhält und ihre unvorsichtigen Aktionen sehr schnell schief gehen können. Andererseits ist das vielleicht einfach das Hochgefühl und die Arroganz, jetzt einen mächtigen Beschützer zu haben und unangreifbar zu sein. Sie wird ihre Lektion schon noch lernen.
Claire Mason kontaktiert ihre ehemalige Band und warnt sie vor Becky, die wegen Mordes gesucht wird. Die wissen nichts von so einer Frau. Verhaspeln sich jedoch, was dem mithörenden John direkt auffällt.
[COLOR=bbcf83]“Dieser Joshua hat gesagt, dass die Band Claire nicht mehr brauchen würde.“ „Na und?“ Mein Partner zuckte mit den Schultern. „Ich frage mich, warum er das gesagt hat“, entgegnete ich. „Wenn die Band doch anscheinend überwiegend Songs im Repertoire hat, die von einer Frau gesungen werden und heute Abend der nächste Auftritt ansteht.“[/COLOR] Könnte natürlich auch sein, dass sie einfach erstmal ihre „frauenlosen“ Songs spielen oder sich anders zu helfen wissen, aber….das liebe Bauchgefühl.
Während die Band sich auf ihren nächsten Auftritt vorbereitet, findet Becky Ward in einem Roadie das nächste Opfer. Auf einmal kann sie „in die Seele“ von Menschen blicken und weiß daher, dass er gerne Frauen betäubt und dann vergewaltigt. Als sie ihm das Leben aussaugt, wird sie jedoch von einem zweiten Bandhelfer gestört.
[COLOR=bbcf83]Becky hatte noch keinerlei Erfahrungen in direkten Auseinandersetzungen. Bisher hatte sie ihre vollkommen ahnungslosen Opfer überrascht, hatte jeweils den Moment zu ihren Gunsten genutzt.[/COLOR] Aber irgendwie kommt zufällig Zach Murphy vorbei und hilft seiner Flamme, die beiden Jungs zu überwältigen und umzubringen. Damit hat er sich endgültig für eine Seite entschieden.
Die Geisterjäger erfahren dann noch von der Leiche der Verkäuferin. Genau dort, wo die Band gerade laut ihrem Tourplan ist. Hier stimmt eindeutig etwas nicht. Also bringen sie in Erfahrung, wo die Musiker abgestiegen sind. Allerdings ist Becky Ward gerade mit Zach Murphy ausgeflogen. Der Leser weiß ja, was die gerade so treiben. Dieses Heftromantiming aber auch, Mist.
Später versuchen John und Suko ihr Glück dann in der Stadthalle, wo die Band ihren Auftritt hat.
[COLOR=bbcf83]Was, wenn Suko und ich uns hier komplett auf dem Holzweg befanden und das Grauen noch immer irgendwo da draußen umherlief und in diesem Augenblick möglicherweise ein weiteres Mal aus dem Hinterhalt zuschlug? Auf diese Weise konnten Wochen, wenn nicht gar Monate ins Land gehen, bevor wir endlich eine brauchbare Spur hatten.[/COLOR] Richtig, so spielt oftmals das echte Leben. Aber die Realität ist kein spannender Heftroman auf 64 Seiten, also erspäht John dann recht schnell Zach Murphy. Der Rocker bringt ihn zu Becky, die alles abstreitet. Und da sich sein Kreuz auch nicht erwärmt, kann er erstmal nichts tun. Dafür hilft wieder der Zufall aus. Gerade hier hat Becky die Roadie-Leiche in einem Container entsorgt und ihr Arm hängt doof raus. Ein Klassiker. Aber leider hat Becky ihre Fähigkeiten mal wieder erweitert und kann nun offenbar Zombies erschaffen.
[COLOR=bbcf83]Als ich meinen Kopf wieder in Richtung des Müllcontainers wandte, starrte mich der Tote aus offenen Augen an. Seine Hand schnellte vor, packte mich am Hals und zog mich in einer einzigen Bewegung in das Innere des Containers.[/COLOR]
Suko hat sich von John getrennt, damit sie schneller suchen können, immer eine ausgezeichnete Idee. Im Toilettenraum wird er ebenfalls von einem Zombie attackiert, der in einer Kabine verborgen war. Ein bisschen Kanonenfuttermonster-Action muss halt sein, davon gab es bisher keine.
John kämpft weiter im Müllcontainer gegen den Zombie. Zum Glück hat Suko seinen Gegner schnell erledigt und weiß dann durch das Heftroman-Radar, wo sich John befindet, um ihm zu helfen. Praktisch.
Inzwischen hat das Konzert in der Stadthalle begonnen und Becky Ward genießt ihren Moment im Rampenlicht.
[COLOR=bbcf83]“Was hast du jetzt vor, John?“, brüllte mir mein Partner ins Ohr. „Wir können im Moment nichts tun, als abzuwarten“[/COLOR] Naja, so ein Konzertbesuch auf Firmenkosten ist doch auch was. Sie behalten Becky im Blick, doch mit einem interessanten Stagediving-Manöver gelingt ihr die „Flucht“. Auf dem Dach der Halle trifft sie endlich ihren Meister…und sie Sache wird eher verworrener denn klarer. Als die Geisterjäger sie eingeholt haben, stürzt sie sich gerade vom Dach.
[COLOR=bbcf83]Sie machte einen Schritt nach vorne und trat ins Leere. Ihr zierlicher Körper kippte und war im nächsten Moment aus meinem Sichtfeld verschwunden. „Verflucht, John, wir sind zu spät gekommen!“[/COLOR] Als wäre das nicht genug, fängt sie auf dem Weg nach unten auch noch fix Feuer und klatscht dann auf der Straße auf. Wo sie sich als verkohlter Zombie erhebt.
An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass es noch die Nebenhandlung von Ruth und Jesper gibt. Zwei Amis, die gerade in England Urlaub machen. Ein typisches zerstrittenes Ehepaar. Zufällig kreuzen sich ihre Wege immer wieder mit dem von Becky. Als sie sich auf dem Dach des Vans festklammert. Als sie im Modegeschäft eine Leiche hinterlässt. Als sie unauffällig die Leichen der Roadies entsorgt. Und auch jetzt, als der verkohlte Zombie auf der Straße herumschlurft. Die Szenen der beiden Eheleute sind immer mit einem gewissen Running Gag Humor geschrieben. Und mit diesem Humor endet dann auch das Kapitel „Becky Ward“. Jesper vernichtet sie mit einem Nasenspray, ja wirklich.
[COLOR=bbcf83]Er zog das Fläschchen Spray heraus. Wieder fiel sein Blick auf die kleine blaue, noch immer züngelnde Flamme im Brustkorb der Frau. Felsinger richtete das Spray aus und drückte zweimal mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand zu. Der feine Sprühnebel traf auf die Flamme und löschte sie. Die verkohlte Gestalt blieb noch für zwei oder drei Sekunden aufrecht stehen, dann sackte sie endgültig in sich zusammen.[/COLOR]
Das wäre jetzt der perfekte Übergang zu meinem Fazit, aber es fehlt noch was. John erspäht auf der letzten Seite eine Gestalt, zu der er einen Name hat. Igereth! Die ganze Zeit überlegen die Geisterjäger schon, wer hinter all dem stecken könnte. Nun ist es laut Google eine Hilleberg-Figur aus dem Jubiläums-Mehrteiler?
Schade. Da ich die Romane des Autors auslasse bzw. gebündelt nachhole, gefällt es mir gar nicht, wenn sie auf die Geschichten anderer Co-Autoren übergreifen. Keine Ahnung wer dieser Igereth ist und ich möchte mich auch nicht spoilern lassen. Vielleicht übernimmt den jetzt Marc Freund für eine eigene Baustelle. Vielleicht bereitet er einen Roman für Florian Hilleberg vor. Vielleicht ist das völlig unwichtig und Asmodis als Marionettenspieler war Marc Freund einfach zu ausgelutscht, weswegen er sich den Vogeldämon ausgeliehen hat. Naja, mein Problem und keine Kritik am Roman.
Da gibt es andere Punkte. Die Absätze mit Ruth und Jesper haben mich genervt, bei Humor in meinen Gruselheften bin ich sehr empfindlich und wählerisch. Dass sie den Gegner der Woche dann auch noch vernichten dürfen, hat mir gar nicht gefallen. Mit einem Nasenspray-Stoß weil Becky ihnen mal wieder vor die Füße läuft, hahaha wie witzig.
Ansonsten kann ich mich beim Ablauf des Abenteuers nicht beklagen. Viele Groschenheftzufälle und Heftromankniffe, aber das bin ich von Marc Freund gewohnt. Er ist einer der Autoren, die sich auf dem „Genre“ ausruhen und seine „Stilmittel“ ohne Gewissensbisse nutzen. Darf er ja gerne, dann gibt es von mir nur keine Fleiß-Bonuspunkte. Sein Schreibstil ist jedenfalls wieder flott und der Fall macht Spaß. Außerdem ist es erfrischend, Rockmusiker mal ohne unnötig veraltete Klischees zu lesen. Klar, die obligatorischen Vergewaltigungsversuche dürfen nicht fehlen. Sogar an zwei Stellen, aber Schwamm drüber.
Ich freue mich über jedes Wiedersehen nach langer Wartezeit. Dieses Mal fast zwei Jahre. Marc Freund darf ruhig öfter ein Heft beisteuern, damit das keine Dark/Hilleberg/Marques Show wird. Gern auch wieder einen eigenen Plot, was ist eigentlich mit Dämon Ty Frazier und Höllenhexe Anahid? Delray Doom könnte auch vom Spuk wiederbelebt werden. Ehrlich gesagt hatte ich auf eine dieser Figuren als Drahtzieher gehofft.
GUTe

:baff: :baff: :baff: :baff: (6,5 von 10 Kreuzen). Ein typischer moderner Heftroman. Leichte aber gut geschriebene Kost für unterhaltsame zwei Stunden.