Gruselroman-Forum

Als Matt Drax und Aruula nach Waashton zurückkehren, erwartet sie ein Bild des Grauens: Durch die Straßen schieben sich giftgrüne Gallertwesen, und nirgends finden sie eine lebende Seele. Über dem Pentagon liegt ein Hauptteil der grünen Masse - gibt es im Bunker darunter vielleicht noch Überlebende? Doch selbst wenn, ist es unmöglich, an sie heranzukommen, denn nichts scheint dem fremdartigen Wesen, das die ehemalige Metropole zur Geisterstadt gemacht hat, zu schaden...

Erscheint am 09.06.2009

Autor: Mia Zorn

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Wenn man diesen Roman in die Hände nimmt fühlt man fast wie das Leben darin pulsiert. Eine vielschichtige Chartaktärensammlung in kunterbunter Ausführung auf engsten Raum in einen Bunker.
Die zweite Handlungsebene erzählt von der Ankunft der beiden Protongonisten, sachlich, ruhig und geradlinig. Auch die übergroße Amöbe gefällt mir in diesen Roman besser als beim ersten Teil, einfach nur ihrer Bestimmung folgend, die Gier nach der Nahrungssuche und des Seins. Dieser Erzählungsteil strahlt atmosphärisch mehr Ruhe aus als ihr Gegenstück zum Bunkerleben.
Hierbei trägt jeder seine Rolle dazu bei, vielschichtiger wiie das Leben nicht sein könnte. Mia Zorn gelingt es meisterhaft die Bevölkerungsschichten mit all ihren Ängsten und Hoffungen zu erzählen. Die Spannung steigert sich zunehmend mit jeder Seite und als dazu noch eine Seuche ausbricht steigert sie den Bogen mit Sabotage, Mord und Verschwörung. Auf dem Höhenpunkt zu, die ersten Panikattacken zum Bürgerkrieg unter der Bunkerbevölkerung und im flüssigen Schreibstil der Leser mitten dabei. Die Beziehungskiste, zwischenmenschlich auch emotionell hormongesteuert, Erneuerung und Selbstfindung bis zum Friseur, Träume und ihre Verantwortung, die Pfade des Fanatismus und allgegenwärtig der Schrecken des Todes, sowohl auch um die äußeren Gemäuern und ein Androide mit analysierender Taktik bis zur Selbstaufopferung.
In der Tat, so verzichte ich gerne auf die Leserkontaktseite im Mittelteil, man kann es nur als entfesselndes Schreiben bezeichnen. Gegen dem Ende zu, das Gesetz der Natur, eine schlichte einfache aber nachvollziehbare Auflösung.

Story: 5/5

Das Titelbild ist der Über-Überhammer! Eine Situation wie es genau im Roman vorkommt mit einer Ausdruckskraft die ihres Gleichen sucht. Treffender kann man ein Bild nicht projektieren. Diese Cover hätte sich sechs von fünf Punkte verdient wenn der Künstler den grünen Scheißhaufen verweigert hätten...anderseits passt er dennoch wie die Faust aufs Aug. Der apokalyptische stimmungsmäßige Hintergrund mit seinen Panzer, welchen Matt beim ersten Angriff das Leben rettet. Aruula, ihr sinnender Blick erlauscht die Gier des Schleimmonsters, und die Proportionen sind goldrichtig. Matt mit seinen Driller, die zweite Waffe im Gürtelbund, das Produkt künstlerischer Freiheit.
Wenn ich das Cover so sehe: ja, genauso war es, und ich war dabei!
Cover: 6/5

Mein einziger Kritikpunkt betrifft das Ende. Es war (mal wieder) viel zu kurz. Vielleicht hätte man die Reverend-Verschwörung etwas verkürzen können, um der Riesensnäkke mehr Raum zu lassen. Aber ansonsten war dieser Band super spannend!

Bewertung: 4 Sterne

Cover: Stimme zu, dass der grüne Schleim zwar zur Handlung aber nicht zu diesem tollen Motiv passt. Dennoch sehr gut!