Hollix Waxman steht auf seine eigene Nichte Kate. Gut, das ist eigentlich überhaupt nicht wichtig. Relevant ist nur, dass sie vom Geierdämon Ammorgh entführt wird und íhr Onkel daraufhin einen alten Bekannten um Hilfe fragt. Der kennt nämlich einen Dämonenjäger, der Kate vielleicht retten könnte. Also wieder mal Peckinpah. Regelmäßig gibt es Leserbriefe, in denen angemerkt wird, dass der Großindustrielle zu oft und stark involviert ist. Das sehe ich ganz genau so. Es ist eigentlich ziemlich offensichtlich. Dass Morland den übertriebenen Einsatz dieser Figur verteidigt und die Kritik nicht nachvollziehen kann, finde ich sonderbar. Weniger Peckinpah als Auftraggeber würde der Serie eindeutig gut tun.
Und wieder nimmt Tony Silver mit. Das ergibt hier Sinn. Die Hexen sind voll damit beschäftigt, den wichtigen Tunnel der Kraft zu suchen. Ist der nicht in einer bestimmten Dimension an einem festen Ort? Wenn die ganze Dämonenwelt über ihn Bescheid weiß, sollte man doch auch wissen, wo er sich befindet. Rein zufällig befindet sich in Ammorghs Besitz auch das sogenannte Höllenschwert, das Silver gern hätte. „Ein verrückter Zufall, was?“ Durchaus. Man könnte fast meinen, das hätte jemand extra so geschrieben.
Die obligatorischen Dörfler unter Einfluss des Dämons greifen Waxman an und der Geierdämon spürt die Ankunft der Dämonenjäger. Deshalb schickt er drei Dienerdämonen aus, den Hubschrauber abzufangen. Eine prima Idee. Den Überraschungsangriff und den beengten Platz für Tony und Silver nutzen, um einen klaren Vorteil im Kampf zu gewinnen. Der Plan wäre sicher aufgegangen, leider haben die Geier gegen zwei Heftromanhelden keine Chance. Zwei werden vernichtet, einer flieht. Zumindest muss die Maschine in der Pampa notlanden. Ammorgh handelt direkt und zieht ein menschliches Medium auf die Seite des Bösen, damit es ihm hilft.
Hollox Waxman verschanzt sich in einer Scheune vor seinen Verfolgern. Diese wird angezündet und er muss weiter fliehen. Zufällig entdeckt er einen Höhleneingang und man verfolgt ihn nicht einmal dort hinein. Nachdem er auch angreifende Ratten übersteht landet er unter dem Schloss und wird dort aufgegriffen.
In der zweiten Handlungshälfte erfährt man, was mit Kate geschehen ist. Ammorgh führt ihr ein Mädchen vor, das durch das Höllenschwert beeinflusst wurde und sich jetzt auf ihren Tod freut. Der Dämon erschlägt es und so soll auch Kate enden.
Bis hier habe ich wirklich wenig zu meckern. Außer die üblichen Dinge. Insgesamt habe ich die Geschichte spannend verfolgt und das ist ein gutes Zeichen. Im letzten Drittel, 20 Seiten vor Schluss, muss Morland aber aus irgendeinem Grund noch einen Fotograf und seine drei Models im Dorf auftauchen lassen. Völlig unwichtige Nebencharaktere, die man auch wunderbar hätte weglassen können. Fehlten Morland Ideen für die letzten Seiten? Hatte er einfach keine Lust, sich noch Hindernisse für die Helden und Waxman oder weitere schaurige Szenen im Schloss einfallen zu lassen? Das hat mich richtig gestört und diese Absätze im Wirtshaus habe ich auch einfach schnell weggelesen.
Und auch bei den Helden gibt es Grund zum meckern. Das beeinflusste Medium holt Tony und Silver ab. Was für ein Zufall, dass jetzt ein Wagen vorbei kommt und sie per Anhalter mitfahren können. Der Pilot bleibt zurück, hat einen Funkruf abgesetzt und wird bald abgeholt. Dann rast der Fahrer des Wagens in Selbstmordabsicht auf einen Abhang zu, damit die Dämonenjäger auch draufgehen. Soweit so gut. Aber natürlich muss er vorher verraten, dass er zu Ammorgh gehört und seine Ziele vorwarnen. Im freien Fall löst Tony den Gurt, öffnet die Wagentür und springt aus dem Fahrzeug. Dann purzelt er den Abhang hinunter, bis ihn ein Stein stoppt. Natürlich ist er durch diese Aktion nicht schwer verletzt oder gar tot. Würde nur noch fehlen, dass der abgestürzte Wagen jetzt explodiert. Das hätte der Autor vielleicht wirklich geschrieben, aber Silver ist noch drin. Er ist eingeklemmt und sieht ramponiert aus, ist aber noch einsatzfähig. Natürlich! Wie in einem schlechten Krimi. Einige alte James Bond Streifen hatten ähnliche Szenen und unverwundbare Helden. Aber auch unheimlich viel Charme durch Schauspiel. Mimik und die Stimme. Sowas. Dinge, die in Heftromanliteratur nicht möglich sind. Ich finde, da unterliegen die bekannten Bond-Fan-Gruselromanautoren grundsätzlich einem Irrtum. Bond funktioniert im Heftroman nicht. In den Autorengedanken kommt das vielleicht cool rüber, aber der Leser kann die Kopfszenen nicht aufnehmen. Wenn ein Regisseur sowas im Kopf hat kann er das hingegen gut in einen Film einbauen.
Aber weiter zum Roman. Kaum haben Tony und Silver ihr Gespräch beendet und sich davon überzeugt, dass sie noch halbwegs fit sind, hören sie schon einen LKW, der sie bis zum Dorf mitnimmt. Dieses mal ohne Zwischenfälle. Was für ein Glück!
Kaum eingetroffen werden sie Zeuge, wie die Geier zwei der Models aufs Schloss entführen. Den Fotograf und das dritte Model können sie im Gasthaus noch retten. Dann geht es in deren Wagen hoch zum Schloss. Die Zivilisten mitzunehmen ist dieses mal leider unumgänglich.
Kate ist inzwischen verwandelt. Die entführten Models und Waxmann sollen zuschauen, wie sie sich freiwillig töten lässt. Tony und Silver erreichen das Schloss und können es ohne Kampf oder andere Verzögerungen durchkämmen, bis sie auf den Dämon treffen. Hier wäre mir zum Beispiel etwas mehr Inhalt lieber gewesen und man hätte auf die Models verzichtet. So ist es wieder ein etwas kurzes Finale. Es wird mit den Hilfsdämonen aufgeräumt, Silver bringt das Höllenschwert an sich und tötet damit Ammorgh. Die besessenen Dörfler sind wie oft damit automatisch aus ihrem Bann entlassen. Spontan kommt mir da die Idee, warum man sowas nicht als zweiten Teil schreiben kann. Der Fall ist eigentlich abgeschlossen, der Dämon ist besiegt und man könnte gehen. Aber als Held will man noch einen Weg suchen, die Menschen von der schwarzen Magie zu befreien. Zu oft sind Mehrteiler in Heftromanen durch krasse Cliffhanger mitten im Kampf getrennt oder wenn ein Teammitglied am Ende entführt wird.
Die James Bond Szene kann ich Morland noch verzeihen. Sie ist nur ein kleiner Teil des Romans, der mir ansonsten gut gefallen hat. Aber im letzten Stück noch diese Models einzuführen. Damit habe ich nicht mehr gerechnet. Passt zum Autor und seiner Vorliebe für Nebencharaktere. Soll ich jetzt noch eine Bindung zu denen aufbauen und um sie zittern? Waxman und Kate ja, von mir aus hätte man auch noch mit dem Medium arbeiten können, wenn es nicht bei seinem Kamikazeeinsatz gestorben wäre. Aber das Schicksal der Damen ist mir am Po vorbei gegangen und hat mir schon die Leselaune vermiest.
Zum Glück habe ich meine Zehnerwertung.

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Ringen) Und der hat es sich im Gegenteil zum „Satanswolf“ wirklich durch die Handlung verdient.