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Band 194: Der Werwolf-Jäger - Autor: Frank deLorca
Verfasst: Mi Nov 19, 2008 2:39 pm
von Habibi

Der Mann stand am Rande der Lichtung und stützte sich auf seine schwere Holzfälleraxt.
Geduldig wartete er, denn er wußte, daß es jetzt nicht mehr lange dauern würde. Seine Helfer waren absolut zuverlässig. Er blickte auf seine Armbanduhr. Eine Viertelstunde vor Mitternacht.
Nebel zogen über die Lichtung. Schattenhaft nur waren die hohen Bäume im Hintergrund sichtbar. Das fahle Gesicht des Vollmonds versteckte sich hinter den tänzelnden Nebelschwaden. Ein kalter Herbstwind fuhr dem Mann unter seinen nachtschwarzen Mantel. Von den Böen gepeitschte Regentropfen zerplatzten auf dem breitrandigen Schlapphut, den er auf dem Kopf trug. Vorboten der nahenden Frostperiode. Die Unbilden der Witterung machten dem Mann nichts aus. Er wer Ärgeres gewohnt. Temperaturen um zwanzig Grad unter dem Gefrierpunkt hätte er noch als angenehm empfunden.
Jetzt ging ein Ruck durch seinen Körper. Er hatte Geräusche gehört. Ein heiseres, animalisches Grollen, ein Rascheln im nahen Unterholz.
Erscheinungsdatum: 31.05.1977
Autor: Frank deLorca (= Hans Wolf Sommer)
Cover: Vicente Ballestar
«Diesen Roman bewerten» «Die aktuelle Top50»
Verfasst: Fr Jul 08, 2016 3:44 pm
von woodstock
Der Mann mit den Wölfen ist auch auf dem Cover von Heft 190 zu sehen
http://www.gruselroman-forum.de/thread. ... #post83339
Verfasst: Sa Feb 04, 2017 7:06 am
von woodstock
Was habe ich mich gefreut als ich den Titel gelesen habe. Endlich mal was richtig spannendes.Ein Kerl der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Werwölfe zur Strecke zu bringen.
War leider absolut nicht so. Auch die immer wieder Lobende Erwähnung von Lovecraft gab dem Roman nichts tolles.
++
Verfasst: So Okt 13, 2024 7:01 pm
von Olivaro
Ein weiterer sehr interessanter Roman von Hans-Wolf Sommer, der (von einigen Ausrutschern abgesehen) viele Hefte geschrieben hat, die immer ein bisschen origineller und komplexer waren als die Werke vieler anderer Kollegen.
Diese Geschichte erzählt von William Varley, der nach einigen Jahren in New York seine Dissertation ("Das Element der Urangst bei H. P. Lovecraft") in der Abgeschiedenheit seines Heimatdorfes schreiben will und dabei auch hofft, "seine" Stella wieder zusehen. Mit der Ruhe ist es aber nicht weit her, denn beunruhigende Vorfälle machen die Bewohner ängstlich und misstraurisch. Das alles wird in kleinen unheimlichen Details geschildert (der abgeschlagene, aber dennoch lebende Wolfskopf an der Informationstafel), und bald schon stellt sich heraus, dass das Dorf unter einem Werwolf-Fluch leidet, der Männer tötet und Frauen in Wölfe verwandelt. Spannend und kurzweilig erzählt, keine albernen Sprüche und Mädchen und junge Frauen, die auch solche sind und eben keine "Bienen", "Puppen" oder bestenfalls "Girls". Die Auflösung für die Heimsuchung ist nicht einfach dämonischen Ursprungs, sondern hat einen originellen Hintergrund, den man so eigentlich nicht aus Heftromanen kennt.